Happiness does not wait

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Mittwoch, 28. Dezember 2011

Kuppeltraum

Ich bin sowas von müde.
Von dem- wehtun, Schmerzen.
Von Schmerzen außen, wie elendige Bauchschmerzen und Schmerzen innen, die ich nicht greifen kann, die man nicht behandeln kann, weil man sie nicht sehen kann.

Ich hatte gestern einen, keine Ahnung, ja schon schrecklichen Traum. Weil da ganz viel Streit war und ganz viel Gewalt und eine Person, die da nicht reingehört in diesen Streitstrudel. Die gerade überhaupt nicht in meine Träume reingehört oder in zu viele meiner Gedanken, weil da irgendwo Distanz entstehen muss.
Ich muss mein Leben endlich mal wieder auf Reihe kriegen. Ein Vorsatz, den man hundert Mal sagen und wispern kann zum neuen Jahr, keiner wird die Gewissheit mir geben, inwiefern das nur ansatzweise geht.

Manchmal würde ich gerne ganz viel Glasfolie nehmen. Folie, die sich wickeln und knittern lässt, bis man möchte, dass sie Glas ist. Ich will die Glasfolie nehmen und mich in mein Bett verkriechen. Viele Decken. Wärme und Schutz. Und es ist warm und schützend unter den Decken. Darüber spannt sich dann die Glasfolie, wie eine große weite Kuppel. Genug Luft zum Atmen ist da, ich werde nicht ersticken. Ich kauere nur in mir, ganz klein, bis da nur noch der Körper liegt und ich über dem ganzen schwebe. Meine Gedanken werden treiben und davon gleiten und frei sein. Und mein Körper wird gesund werden und ich werde einen neuen Zugang zu dem Körper finden, den ich nicht mehr als hässlich und abstoßend empfinden werde hoffentlich. Einen Körper, den ich akzeptieren kann. Einige Gedanken werde ich hinter mir lassen, die werden wegfliegen und leicht sein und nicht mehr wie schwere Gewichte auf meinem Brustkorb liegen und mir die Luft nehmen. Dann unter der Kuppel liegen in einer eigenen Welt. Wärme und Schutz und Geborgenheit.
Freiheit mit einem ruhigen Herzschlag, der nicht ins panische abhaut, sondern ein Herz, das schlägt und schlägt und ganz ruhig da ist und man fühlt, dass es einen gibt. Dass es mich gibt.

Dienstag, 27. Dezember 2011

Nur noch ein paar Tage

Und dann bin ich nicht mehr hier.
Weg von meiner Schwester, was ich sehr bedaure. Sie fehlt mir.
Weg von meiner Mutter, mit der ich endlich mal besser umgehen kann.

Weg von meinem Vater. Na endlich.
Und von der ganzen Atmosphäre hier.

Mehr sag ich nun nicht, ich freue mich nur, wenn ich wieder unten bin, in meiner Wohnung.

Edit:
Einen Ohrwurm werde ich nicht mehr los-
Laith al-deen - Dein Lied.
ich mag das gerade sehr.

Samstag, 24. Dezember 2011

Schuld

Es ist abends, meine Mutter kommt gerade nach Hause, sie hat Dienst- sicherlich fährt sie diese Nacht nochmal rein. Gleich wird sie die Tür aufmachen und mir gute Nacht sagen oder ein "mach nicht zu lange" je nachdem.
Es ist etwas fremd hier zu sein. Die einzigen, die wirklich auf mich angewiesen sind, sind meine Fische und meine Pflanzen. Es gießt keiner wirklich, es kümmert keinen, dass der eine Filter nicht mehr richtig läuft oder dass der Wasserstand viel zu niedrig ist. Von den Algen, die sich in ein neues Aquarium eingenistet haben- ganz zu schweigen. Das macht mich sauer, das Aquarium war niegelnagelneu und komplett fertig eingerichtet. Mit das letzte, was ich getan habe vor meinem Auszug. Meinen Fischen soll es gut gehen, wo ich sie schon nicht mitnehmen kann. Ist es zu viel erwartet, einmal in der Woche die Pflanzen zu begutachten und die, die nicht gesund aussehen, rauszunehmen, damit gerade sowas nicht passiert? Algen -.-
Morgen ist Heilig Abend, ich sollte lieber an anderes denken zum Beispiel an das Geschenk für meine Schwester, was noch nicht eingepackt ist. Doch vermisse ich im Moment das Kleinsein und hier leben. Meine Schwester morgens und abends, in der Schule oder sonst wo sehen, ein paar Sätze tauschen, mit ihr kochen und dabei lautstark und schief alle Lieder im Radio mitsingen, sie von A nach B fahren, ihr bei den Hausaufgaben helfen oder einfach im Bett rumgammeln und lesen, während sie Musik hört, am Laptop arbeitet oder schläft. Diese Nähe zu ihr. Aber sie ist erwachsen, erwachsender und vernünftiger als ich wahrscheinlich auch. Sie ist nicht mehr so angewiesen auf mich.
Ich will wieder hier sein und meine Freunde sehen, immer mit ihnen reden können. Ich will wieder zum Sport gehen und meine gewohnten Übungen machen.
Nur richtig wohnen will ich nicht. Kann, soll ich gar nicht. Der Abstand tut mir besser. Zu meinen Eltern und alldem.
Lernen, dass sie keine Macht mehr haben, dass sie mir nicht mehr weh tun können, dass ich entscheiden kann, was ich mag und nicht was ich in ihren Augen muss. Die Beratungsfrau vergleicht mich mit Frauen, die unter ihren Männern leiden, häusliche Gewalt. Sie hat viel damit zu tun, ich habe noch keinen gesehen, der in meinem Alter war, nur ältere oder Kinder, die aber nicht bei ihr sind, sondern bei der Erziehungshilfe dort im Gebäude. Sie sagt, das ist Gewohnheit. Das kleine Kind, was sich nicht traut, was unter den Eltern leidet und alles macht, was verlangt wird, weil das schlechte Gewissen und die Schuldgefühle es sonst umbringen vor Gedankenqualen. Ich soll den Schritt daraus machen, aber weiß nicht wie.
Woher soll ich wissen, welches der richtige Weg ist oder zumindest welcher in die richtige Richtung geht? Entscheidungen treffen und ob es nur die Entscheidung ist, in welcher Bankreihe ich im Hörsaal sitzen will- schwer. Manchmal unmöglich.
Sie sagt weiter, dass wenn ich nichts ändere, es später vielleicht oder nein wahrscheinlich so ist, dass ich eine Ehe führen werde, falls ich je heiraten sollte, in der Gewalt auch vorherrscht. Denn ich kenne schließlich nichts anderes. Da habe ich ihr widersprochen, meine Mutter kann auch lieb sein und nett und mein Vater hatte auch Tage, an denen ich ihn nicht sehen muss, weil er viel Zeit auf der Arbeit oder sonst wo verbringt.
Und die Gegenfrage von ihr- "Und wann haben Sie bitte immer Angst gehabt? Oder anders, wann haben sie in den Momenten keine Angst gehabt?" gekonnt ignoriert.
Das Kind hat Schuld.
Ein schwerer Weg, zu sehen, dass es vielleicht nicht so ist.

Sie hat übrigens gute Nacht gesagt und noch einen der wirklich blöden Sätze geäußert, als sie gesehen hat, dass ich bereits im Bett liege und trotzdem auf dem Laptop noch tippe- "Davon kriegt man Öckenaugen (=Eckenaugen; eckige Augen)".

Mittwoch, 21. Dezember 2011

«Zuhause ist

wo man Freunde hat. Zuhause bist du nie allein.»
(Bolt - Ein Hund für alle Fälle)

Da fahre ich hin, in mein anderes zuhause, hier ist zuhause und da ist zuhause, weil ich an beiden Orten Freunde habe. Leute zum Reden, Lachen, Spielen, Rumalbern.
Endlich mal nicht mehr über Telefon oder Internet verbunden sein, endlich wirklich richtig wieder miteinander anstoßen, jemanden in die Seite buffen oder wen kitzeln. Wie sehr ich das vermisse, es zieht mich nach Hause.
Sehr sehr.
Weg hier. Ein wenig Ruhe haben, die Weihnachtstage sind heilig, keine Uni, nichts störendes dazwischen rumhängen.

Abwaschen, Müll rausbringen, Wohnung ein wenig sauber hinter lassen.

Nun den Lavendel-Kamille Tee austrinken und dann mit dem Buch in die Bettdecke kriechen, voller Vorfreude und kleiner Schmetterlinge nicht schlafen können und dann Musik hörend eindämmern. Vorfreude wie ein kleines Kind auf Weihnachten, mann ist das toll- endlich wieder morgens nicht alleine sein, wenn man aufwacht, sondern rüber ins Zimmer der Schwester schleichen zu können und sie dann je nach Laune aus dem Bett werfen oder zum Frühstück schleppen, nach einem langen Gespräch oder schlaftrunken gemurmelten Sätzen.
Das ist nun sogar das Lächeln gerade wert, diese Freude.

Mein Zuhause mit Herz

Freitag, 16. Dezember 2011

Erfolgreich gescheitert

Schwimmen
Mag ich eigentlich gar nicht.

Das Zeigen vor den Leuten.
Die Blicke.
Der eigene hässliche Körper.

Nunja, schwimmen war ich trotzdem. Ich habe die Zeit durchgehalten, die ich sollte und dann noch mehr, als ich sollte. Pause wird überbewertet, scheiß auf schmerzende Finger. Ich halte durch, und siehe da, es geht doch. Das kann ich. Durchhalten. Weil ich das wollte.
Irgendwann spürt man das einfach nicht mehr. Nur, wenn man sich verschluckt, brennt es ein wenig, aber alles andere ist gefühllos. Irgendwie genau das Gegenteil von dem, was es erreichen sollte.
Aktion- Schneiden ausweichen.
Erfolgreich gescheitert.

Vor Weihnachten halte ich mich zurück, ich fahre nach Hause, keine Lust, dass jemand die ganzen neuen Narben und Wunden sieht, also heilen lassen und Nägel kürzen. Auf das rosa Nagelbett abfeilen, wenn da Blut kommt, gut. Beruhigend irgendwie.

Ich weiß, dass ich eine Weile nicht geschrieben habe, aber die Woche war turbulent und irgendwie wird das, was auf meinem Abarbeiten-Zettel steht nicht weniger. Aber immerhin auch nicht mehr.
Das Paket muss raus, die Briefe. Wenigstens kommt eine Antwort von meiner Lehrerin zurück, ich soll mir keine Sorgen machen, hat sie mir durch meine Schwester mitteilen lassen. Das ist lieb von ihr, es tut gut, zu wissen, dass sie noch da ist.
Bald ist Weihnachten, daran klammere ich mich. Freue mich auf zu Hause und habe unglaubliche Angst davor. Mal sehen, wie es wird.

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Die Kleinigkeiten-Freude

Meine Hände heilen.
Es brennt nicht mehr so furchtbar, pocht nicht mehr in den Fingerspitzen, eitert nicht mehr. Nur noch wärmer und leicht geschwollen sind die Nägel.
Gut zu wissen und zu spüren, dass es wieder besser wird. Allgemein heilt es irgendwie ein bisschen.
Selbst wenn ich nicht beeinflussen kann, dass diese Pseudo-Möchtegern-Grippen-Erkältung weg geht.
Das, was ich beeinflussen kann, tut gerade ganz gut.
Dass ich mich wieder freuen kann. Auf zu Hause, über den Ausbildungsplatz zweier Freundinnen, über die Stimme meiner Schwester, selbst auf den Adventskalender manchmal oder darauf, dass der Ärger verflogen ist mit meinen Dienstleistungsleuten. Der Mädelsabend morgen, das Wochenende allgemein. Das Aufwachen und nichts schlimmes geträumt haben. Das Nicht-Schneiden, das Nicht-Nägelränder zerkauen, das Nicht-Kalorien-Nachrechnen.
Und einiges anderes ist auch schön.
Der Schnee, der nicht liegen bleibt, aber in tollen kleinen Kristallen und Flöckchen runter rieselt vom Himmel. Der Vollmond, der schön leuchtet. Die Jungs, die über meine Da-weg-da-weg- Stimme lachen. Die "wie eine WG mit 3 Zimmern nur jeder hat sein eigenes Bad". Meine neuen Anziehsachen. Die Tatsache, dass mein Handy bald wieder wirklich ein Handy ist.
Ich freue mich über KLeinigkeiten, was ich in letzter Zeit teilweise total ignoriert habe- darauf freue ich mich wieder.
Zu erwarten, dass alles, was kompliziert ist, auf einen Schlag besser wird, habe ich verstanden, dass das nicht funktioniert. Das ist nicht schlimm.
Einiges braucht Zeit, anderes noch mehr Zeit. Nur diese Hoffnung. Diese unbändige Hoffnung auf etwas, die bleibt und bleibt und bekommt Risse und heilt und bleibt und fällt um und steht auf und bleibt.
Und das mag ich.

Dienstag, 6. Dezember 2011

Hässlich, Angst und bääh

Angst.
Nein. Aaaangst! Groß und größer. Die mich völlig in Beschlag nimmt.
Sie besetzt bei mir alles. Steuert alles körperlich, mein armer Kopf. Leer und leer und leer und Angst.
Ganz unglaublich viel Angst.
Angst ist hässlich. Ganz ganz hässlich. Und groß.

Und warum ist da bitte kein AB?
Warum jemand echtes? Die Blechstimme ist viel lieber. Die spult ihren Text runter und sagt mir, wann ich dann anrufen muss, wenn ich anrufen kann und mich traue, vorzusprechen.
Sagt mir, ob ich überhaupt anrufen muss oder ob ich es vergessen kann, weil sie keine neuen annehmen.
Diese doofe doofe echte Stimme und der falsche Name.
Und die blöde Angst. Das peinlich kurze Warten und dann das feige Auflegen.
Der Schock, der mich fast das Telefon aus der Hand fallen ließ. Das arme Herz, was bei der nächsten Blechstimme kurz ausgesetzt und dann wie wild geklopft hat.
Alles ganz bescheuert und ganz viel in meinem leeren leeren Kopf.
Nur diese Angst ist da und ganz viele Tränen.
Hässliche Unsicherheit.

Sonntag, 4. Dezember 2011

Doofe Gefühle

Ach Gefühle, fahrt doch bitte einfach mal zum Teufel, ich kann euch gerade nicht wirklich gebrauchen.
Kommt zu Weihnachten wieder, wenn ihr euch beruhigt habt und wieder lieb sein wollt, dann dürft ihr mit unterm Weihnachtsbaum sitzen.

Samstag, 3. Dezember 2011

Tagesplan

Tollen Tee trinken und wach werden.
In die Stadt gehen, das eine oder andere kaufen.
Die gestern gebackenen Kekse abholen.
Das Paket fertig machen und abschicken.
Musik hören und ablenken.
In die Bibliothek gehen und lesen.
Gedanken an die Uni verschwenden.
Freundin anrufen und telefonieren.
Seelenschmerz verdrängen und vergessen.

Schwesterherz anrufen und ganz viel an sie denken.

Vielleicht einen Brief wegschicken.

Sich auf das Portierungsdatum und die neue Sim-Karte freuen :D


Edit:
Bib wird rausgeworfen und die Uni auch, dafür kommt Haarefärben rein.
Darauf freue ich mich nun.
Das ist so toll!

Es gibt Tage im Leben, da ist das Leben wirklich lebenswert.

Donnerstag, 1. Dezember 2011

Körper

Nachtrag letzte Nacht

Getriggert. Bewusst, vielleicht.
Ein Buch habe ich gelesen und es hat mich reingezogen, wie ein Strudel, der mich mitgerissen hat.
Als das Buch die Geschwindigkeit aufgenommen hat, ließ der Strudel nicht mehr los und brachte viel mehr Schmerz an die Oberfläche, als ich tragen konnte.
Weil wie ein etwas älterer Film, raschelnd und knisternd in mir abgelaufen ist.
Vorwürfe, Enttäuschungen, Erinnerungen.
Alles plötzlich dann wieder klar und präsent.
Zu präsent, als dass ich in der Lage war, etwas zu tun.

Ich wollte kratzen und schneiden, Blut spüren und diesen verdammten Druck los werden.
Einfach, dass es aufhört. Dieses ganze Gewirrwarr und die Überforderung, die Gewissheit, nicht das zu schaffen und leisten zu können, was ich will. Diese Angst vor neuen härteren Enttäuschungen und Zurückweisungen.
Mein ganzer beschissener Körper hat gejuckt und nur so geschrien, dass ich kratzen soll. Alles blutig kratzen. Aber meine Nägel sind zu kurz und kaputt. Bewusst zu kurz dafür, zumal ich sie nicht pflegen kann. Kaputt vom langen Nagelkauen, brüchig und trocken. Eingerissen und blutig gepult an den Rändern, um unauffällig Druck abzubauen, wenn es nicht passt in den Momenten.
Ich wusste nicht, auf welcher Seite ich liegen sollte, damit es besser und erträglich wird. Der Rücken, der zwar nicht mehr so weh tut, aber manchmal noch schmerzt, die Seiten, wobei das in den Knien weh tut oder der Bauch. Weil ich wusste, dass ich anders nie einschlafe, blieb nur der Bauch, der dicke, verquollene Bauch, wo es so widerlich und ekelig schwabbelt. Mein hässlicher Bauch.

Keine Ahnung, wie es die Musik irgendwann geschafft hat, dass ich einschlafe. Aber zum Glück hat sie das geschafft, als mein Herz langsamer schlug und nicht mehr voller Panik und Unruhe war.
Meine alte Therapeutin hat gesagt, dass mein Körper auch ohne viel Schlaf den nächsten Tag schafft. Aber das stimmt nicht. Er holt sich den Schlaf zurück, wo es nur geht. Morgens, als er mir die Zeit zum ordentlichen Fertigmachen geraubt hat, in der Vorlesung, wo er mir die Aufmerksamkeit geklaut hat.
Echt schon ein bescheuerter Körper.

naiv

Ich sollte was schreiben, ich weiß.
Nur irgendwie ist das etwas schwierig momentan.
Ich habe viele Briefe, die geschrieben werden wollen, Worte, die aus meinem Kopf auf das Papier sollen. Mindestens 6 weiße Bögen Papier möchten mit blauer Tinte in kleiner Schrift und vielen Kommas verziert werden. Es will gleichzeitig was abgetippt werden, Themen, Wissen, das drängelt und abgespeichert werden will im Kopf.
Und irgendwie überfordert das mich. Alles.
Sowas von.
Ich mag keine Probleme. Ich kann keine Probleme. Ich brauche es leicht und simpel.
Und so ist Leben nicht.
Leben ist kompliziert und schwer. Manchmal hässlich oder unerträglich.
Wahrheiten sind nicht leicht zu verkraften und schleichen sich raus, sobald sie einmal überbracht sind. Die schreien und schreien.
Solange, bis man erschöpft aufgibt und sieht, ja, das ist die Wahrheit.
Nein, sie ist nicht bequem. Hast du das erwartet? Pech gehabt, wie naiv bist du eigentlich?!
Das denke ich. Wie naiv bin ich eigentlich?

Ich kann nicht erwarten, dass sich etwas erfüllt, wenn ich den Mund nicht aufmache. Aber zu meiner Verteidigung- meine Angst hindert mich daran. Den Mund aufzumachen.
Oder einfach loslaufen und sehen, was passiert. Das geht nicht. Und das will ich nicht, weil es alles kaputt machen würde.
Das wiederum weiß ich.
Deshalb hoffe ich. Deshalb bin ich naiv. Deshalb glaube ich mit jedem kleinen Winkel meines Herzens daran, dass das trotzdem sich erfüllt.
Man kann Menschen nicht ändern.
Ich weiß, du liest das wahrscheinlich nicht gerade jetzt, denn eben bist du an anderer Stelle offline gegangen. Vielleicht wegen der Zeit, weil es schon fast 12 Uhr ist, vielleicht auch nicht.
Wahrscheinlich wirst du dich trotzdem angesprochen fühlen, wenn du es liest und ich weiß, dass du es liest. Irgendwann.
Ich will dich nicht ändern. Das kann ich gar nicht und das habe ich nicht vor.
Nur weißt du, weshalb ich nicht auf alles antworten kann -der Wünsche-Thread? Weißt du, warum ich mich nicht gerne mit den Worten -naja egal- abspeisen lasse? Weißt du, warum ich echt keine Lust habe, dich zu verlieren?
Weißt du das?
Ich weiß, das willst du nicht lesen. Deshalb steht es nun hier nicht. Du weißt es hoffentlich auch so, auch wenn du mir erst vorhin gesagt hast, dass du damit nicht umgehen kannst. Das ist okay.
Nur deshalb gebe ich nicht auf.
Ich geben selten auf. Das passt nicht unbedingt zu mir. Vielleicht, wenn ich jede Möglichkeit abgeschätzt habe und x - Mal gegen Wände und Mauern gestoßen bin. Aber oft selbst dann nicht.
Das wäre feige und irgendwie nicht mein Stil.
Deshalb hoffe ich.
Und wenn ich noch lange oder immer hoffen muss, das nehme ich in Kauf.
Deshalb bin ich naiv, weil ich nicht zerstören will. Und zwar auch meine Seele. Weil auch meine Seele nicht ganz kaputt gehen soll.

Donnerstag, 24. November 2011

Kaputt gehen, sein und werden

Fühle mich kaputt.

Beratung. Themen, die mich überfordern. Krass.
Meine Eltern. Sie kommen am Wochenende und haben somit den Status super aktuell heute bekommen.
Die ganze Zeit schon in meinen Gedanken.

Ich fand es gut, wie es angesprochen wurde heute. Und trotzdem -einiges kommt nicht über meine Lippen.
Worte, Taten, die ich nicht verarbeitet habe, die immer und immer wieder vor mir ablaufen, von denen ich nachts aufwache. Vor denen die Angst nicht kleiner wird.
Dafür habe ich lange gebraucht, bis ich ganz leise das sagen konnte.
Sie nicht angeschaut. Die Spiele ausführlich betrachtet. Viele Spiele. Kinderspiele. Die Wand. Der Hocker mit den blauen Kissen. Alles. Nur nicht sie.

Ich schäme mich.
Unglaublich dolle. Was soll sie denn von mir denken? Eine aufmüpfige, freche Tyrannin, die nur ihren Eltern auf die Nerven gefallen ist!?
Sie hatten das Recht auszuflippen. Ich hab sie gestört, ganz oft, ganz dolle.

Keine Ahnung, warum meine Eltern zwei Kinder bekommen haben. Keine hätten auch gereicht. Dann stört keiner, hat keiner Bedürfnisse, kommt keiner an und nervt rum, weil er in den Arm genommen werden will. Ärgert keiner rum, weil Aufmerksamkeit ganz angebracht wäre.
Ganz viele Fehler habe ich immer wieder gemacht. Habe nie genug gelernt, wann man kommt, wann ein richtiger Zeitpunkt ist. Abschätzen und Angst haben. Büßen, dafür, dass man im falschen Moment die Eltern angesprochen hat.

Unsicherheit, Übertragung des Musters auf Freundschaften, Beziehungen - hat sie gesagt.
Ich weiß nicht, wie sie sich gefühlt hat. Ich hasse es selber, wenn Leute mich nicht anschauen, wenn sie mit mir reden. Kaum ein paar Sekunden habe ich ihr in die Augen schauen können. Ganz viel Scham. Schmerz und Erinnerungen.

Kaputte Kontakte zu Eltern. Kaputte und instabile Beziehungen zu meinen Freunden. Ganz viel kaputtes Ich.

-
Entschuldigt, wenn es zu durcheinander ist.

Dienstag, 22. November 2011

Vermissen

Wo bist du?
Was ist das, was wir uns sagen? Alles?
Verdammt, ich vermisse dich. Unsere Gespräche.
Wir werden uns wieder sehen und haben uns nichts mehr zu sagen.
Du fehlst mir. So unglaublich sehr.
Ich vermisse dich. Vermisse dich, vermisse dich.

:'(

Vist - Es tut mir leid
Es tut mir leid! Es tut mir leid!
(Dass ich so bin wie ich bin)
Es tut mir leid! Es tut mir leid!
Es tut mir leid! Es tut mir leid!

Die Zeit wird alles heil'n!
Alles wird sie besser machen!
Träum' ich von!
Damals fühl' ich mich danach als würd' ich schlecht erwachen!
Nichts is' wie es war!
Die Welt hat sich so oft gedreht,
dass ich im Nebel dieser Zeit,
weder erkenne noch versteh'!
Du bist erwachsen geworden,
die Zeit hat das aus dir gemacht!
Schwierig, dass es mir so schwer fällt,
zu akzeptieren, dass wir,
nicht mehr Freunde sind,
nicht mehr wie Geschwister sind!
Schwer zu wissen,
dass es dich, den ich geliebt hab', nicht mehr gibt!
Dass du jetzt anderst bist, erwachsen bist,
und ich das ewige Kind!
Ich hab' 'ne Zeit lang mal gedacht,
dass uns're Freundschaft ewig ist!
Es tut mir leid, was ich gesagt hab'!
Tut mir leid, dass ich so kindisch bin!
Dass ich an alten klammer' und
jetzt merk',dass das nicht richtig ist!
Doch wichtig ist es zu vergessen!
Denk' nicht d'ran, was damals war!
Die Hoffnung, dass es wird wie's einmal war, hat' ich mal!
Doch auch ich bin gewachsen, ich bin Erfahrungen reicher!
"Du bist mein aller bester Freund", hab' ich gesagt und bin gescheitert!
Auch wenn's nicht so war,
Auch wenn du es nicht so sahst!
Für mich war die Ganze Scheiße,ein verdammter Schicksalsschlag!
Ich hab Fehler gemacht ... und sie getan,
bevor ich geh', will ich für Einiges "Entschuldigung" sag'n!
Und so tut's mir Leid, dass ich so bin!
Es tut mir Leid, dass ich so war!
Es tut mir Leid, dass ich ein Kind und nur nicht so erwachsen war!
Alles tut mir Leid, ich check' erst jetzt, wie's Leben ist!
Doch was mir nicht Leid tut, ist dass wir uns begegnet sind!

Es tut mir leid! Es tut mir leid!
Es tut mir leid! (Dass ich so bin wie ich bin)
Es tut mir leid! Es tut mir leid!
Es tut mir leid!(Dass ich so bin wie ich bin, kann ich leider nicht ändern!)

Du sagst du bereust es manchmal, dass wir uns begegnet sind!
Ich nicht, doch ist der Ehrgeiz da, dass ich das jetzt versteh'n will!
Und denk' ich an Vergangenes, was für mich nicht schonend ist,
versuch' ich jetzt mal dran zudenken, an ein Leben ohne dich!
Ich hätt' es früher machen müssen, nichts ist sichrer als das!
Ich weiß, es war ein Fehler, Mensch, der Fehler macht!
Ich bin nur ich, ich bin ein Mensch,
ich sag's nochmal wie leid's mir tut!
So leid, dass ich sogar beim Schreiben dieser Zeil'n weinen muss!
Weißt DU noch: wie in Kunst?,
Weißt DU noch: wie in Mathe?,
Weißt DU noch: wir betrunken?,
Weißt DU noch: wir in der Klasse?
Ich denk' so gern zurück! Momente sind mir fühlbar nah!
Ich will doch nur, dass es mal wird wie es damals oder früher war!
Du bist der einzige Mensch, der das sagte, was ich dachte!
Der mich "Schlampe" nennen könnte, ohne dass ich ihn verachte!
DU kannst alles zu mir sagen, mir ist es scheißegal!
Du warst einzigeartig, so, wie sonst keiner war!
Ich fand die Zeit schön, ich fand die Zeiten sehr lustig!
Doch egal, denn ich zieh' jetzt unter den Zeiten 'nen Schlussstrich!
Ich will machen, dass es nicht mehr ist,
will machen, dass du mich vergisst!
Will machen dass, das Einzige, was bleibt, nur noch Geschichte ist!
Erinner' dich,
ich mach's jetzt, so, wie du wollest!
Ich mach's jetzt, so, wie's richtig ist!
Ich machs jetzt, so, wie ich's sollte!
Ich werd' erwachsen und hör' auf an alten Zeiten zu hängen!
Das Einzige, was ich jetzt will, ist alte Scheiße vergessen!

Es tut mir leid! Es tut mir leid!
Es tut mir leid! (Dass ich so bin wie ich bin)
Es tut mir leid! Es tut mir leid!
Es tut mir leid! (Dass ich so bin wie ich bin, kann ich leider nicht ändern!)



Ja, ich vermisse dich.

Musikschwingung

Die Musik. Die Lieder. Die Melodie.
Meine Lieblingslieder, meine besten Boxen.
Bass und Lautstärke aufgedreht. Lieder gehört, die schon lange voller Sehnsucht warten.

Oh Gott- habe ich das vermisst. Satten Klang, das Gefühl, in der Musik zu sein. Jeden Schlag direkt zu spüren.

Bücher machen mich aus. Geschriebene Zeilen machen mich aus. Meine Musik macht mich aus. Mehr, als vieles anderes.
Musik leitet. Bringt mich durch den Tag, durch manch so schreckliche Nacht, durch den Schlaf, durch die Traurigkeit, hebt mich in den Höhe und reißt mich in den Abgrund. So viel Macht hat Musik.
Aber Musik ist gekoppelt. Musik gibt es kaum alleine. Musik heißt Fühlen. Meistens zumindest.
Musik heißt Denken. Grübeln, nachdenken, beruhigen, ablenken, denken. Immer wieder denken.
Stimmung ändert sich mit Musik. Stumme Tage ohne Musik sind voller Konzentration und irgendwie in einem Trauernebel.

Manchmal frisst mich die Uni. Frisst mich morgens, kaut und spuckt mich abends kaputt und unbrauchbar wieder aus. Weggeworfen. Dann stehe ich auf und schleppe mich nach Hause, um einen Zusammenbruch zu bekommen. Wenn nicht direkt danach, dann abends, nachts. Weinen und ganz viel fühlen und wenn nicht so fühlen, dann Fühlen erzwingen.
Sich trösten lassen von Musik. Von gesagten, gesummten Worten, gespielten Tonketten.

Am Wochenende kommt meine Familie, Mama, mein Vater, Schwesterherz und Oma. Auf meine Schwester freue ich mich immer wahnsinnig. Auf meine Oma doch auch, selbst, wenn sie anstrengend sein kann. Auf meinen Vater ziemlich wenig. Er fehlt mir nicht im Geringsten. Aber meine Mutter. Ich lasse mich extrem viel in den Arm nehmen. Keine Ahnung, warum ich so an ihr nun hänge. Warum ich keine Angst mehr habe. Eigentlich ist mit dem Auszug schließlich nicht alles vergessen oder weg gezaubert oder harmloser oder nicht mehr wichtig. Eigentlich kann es immer wieder so zurückfallen, wie es war. Sie wird mich kaum in meiner Wohnung anrühren und zuschlagen. Aber das weiß ich nicht. Das kann man nicht wissen. Sie hätte mich damals schließlich auch fast in der Öffentlichkeit geohrfeigt.
Ich weiß es nicht.

Musik. Musik. Musik. Anschalten und vergessen. Nicht mehr dran denken, Schmerz vergessen. Seele und Körper. Alles vergessen und einfach in den Schlaf sinken ohne Böses. Nur Gutes.

Donnerstag, 17. November 2011

Nochmal Beratung

Ja, die Frau war nett, wir haben erstmal über mich geredet, allgemein. An der Oberfläche kratzen, ganz wenig Schlagworte in den Raum werfen, damit sie einen ganz kleinen Einblick bekommt.
Die Problemkarte, wo das alles so schön drauf steht- die konnte ich nicht vorlegen, das wäre zu nah gewesen, das hätte ich nicht ertragen. Egal, wie sympatisch sie mir erschien. Ich kenne sie an sich nicht und direkt beim ersten Mal sich ausziehen und schutzlos präsentieren- das geht nicht.
Es ist ein wenig, wie alle Schichten sofort abzulegen, die ich mir mühsam aufgebaut habe, sodass keiner, dem ich nicht einen Bruchteil davon zeige, etwas merkt.
Sie ist mir sehr entgegen gekommen, hat mir ein bisschen die Hand gereicht, hat die Seiten klar gestellt, hat mir erklärt, dass es anders sein wird als Therapie. Ich gehe schließlich auch nicht zur Therapie zu ihr. Sondern, um mal wieder zu reden und auch Therapie wieder in Betracht zu ziehen.

Ich weiß nicht viel, bin sehr durch den Wind in den letzten Tagen. Mein Zeitmanagement klappt hinten und vorne nicht, die Uni drückt unglaublich, wie eine extrem schwere Last auf meinen Schultern. Montag habe ich Didaktik ausfallen lassen, das beste Fach überhaupt, weil es Spaß macht und jedes Mal lustig ist- aber mir fehlte das Wochenende, die Zeit wirklich was zu tun. Heute wird das wieder so. Unvorbereitet in das Tutorium- bzw. nein, die Mittagspause nutze ich für das Tutorium und für die Übung zum Vorbereiten. Heute Abend das Protokoll für 6 Stunden Chemiepraktikum. Es ist viel, aber es muss alles.

Mein Bauch tut weh, seit einiger Zeit bekomme ich keine Ruhe mehr. Heißer Tee, warmes Wasser, Suppe. Keine Chance. Der hat beschlossen, weh zu tun und das tut er.
Es ist ätzend. Der ist so fett und tut nur weh, ich sollte weniger essen, vielleicht hört das dann endlich mal auf.

Dienstag, 15. November 2011

Kurz: Beratungsstelle

Aufregung, Panik, Zittern.

Eine nette Frau und eigentlich ein gutes Gespräch. Ich war gerade eben in der Beratungsstelle und auch wenn ich einen Freund dafür vorher rauswerfen musste, obwohl wir nicht fertig waren mit der Auswertung für das Physik-Praktikum, war das gut so, dass ich da war.
Trotz meiner extremen Angst vorher.
Sie ist jünger und mir sympatischer als viele andere Menschen es mir vielleicht sind auf den ersten Blick.

Ich würde gerne mehr schreiben, aber ich kann gerade nicht.

Warum ich nun geschnitten habe, weiß ich nicht.

Samstag, 12. November 2011

«Sagen Sie jetzt nichts..»

«Warum sagen Sie denn nichts, Hildegard?»

Wer kennt sie nicht- die Geschichte mit der Spaghetti, die von Mund, zur Serviette, von dort auf die Nase wandert und schließlich im Espresso landet. Wer beschmunzelt sie nicht- die Hoppenstedts, wo der Opa nicht weiß, ob Dickie nun ein Junge oder ein Mädchen ist und wo ein Atomkraftwerk gebaut wird zu Weihnachten.
Wer lacht nicht über Lottogewinner Lindemann, der in 66 Jahren in Island
500 000 D-Mark gewinnt und im Herbst dann der Papst mit seiner Tochter eine Herren-Boutique in Wuppertal eröffnet.

Ich liebe Loriot und ich habe einen Auszug seiner etlichen kurzen Geschichten bekommen, Geburtstag haben ist schon was tolles und Geburtstag später feiern ist auch schön. Denn ich bin zu Hause. Nicht zu Hause, sondern wirklich ZU HAUSE. Meine Schwester, meine Eltern, meine beiden besten Freundinnen, meine andere Freundin. Ich weiß, zu wem ich sagen kann, das ist eine Freundin und das ist meine Freundin. Da ist ein Unterschied. Es unterscheiden sich die Leute, die, die zeitweilig da sind und die, die es immer sind. Mit denen man auch mal streitet oder von denen man auch mal eine Woche nichts hört. Sie sind da und stehen einem zur Seite. Und auch wenn einige mich fragen, warum die beiden meine besten Freundinnen immer noch sind. Sie sind es, denn auf sie kann ich sowas von zählen. Und auf viele, wichtige andere Menschen, die nicht immer um mich sind auch. Und denen bin ich dankbar. Unglaublich dankbar, dass es sie gibt. Dass man mir sagt «ich weiß, auch wenn die nächste Zeit nicht wirklich leicht für dich wird, dass du das schaffst, aus eigener Kraft, weil du immer Leute um dich rum hast (zb mich!) die dir zuhören und Mut geben oder dir in den Arschtreten» und «ich vermisse dich, mein Schatz». Es tut gut, es ist Seelenbalsam, zu wissen, dass man nicht alleine ist, dass es Menschen gibt, die einen lieben, auch wenn man es selber nicht tut. Es ist so schön, dass es Menschen gibt, die nicht ihren Terminplaner aufschlagen und aufzählen: «Nein, da kann ich nicht, da ist eine Weihnachtsfeier, die wollen bestimmt, dass ich komme», wenn man selber selten hier ist. Beziehungsweise es das erste Mal ist und das nächste Mal zu Hause zu Weihnachten sein wird. Diese Menschen, die von Natur aus ehrlich mit einem umgehen, die sich auch mal mit einem anlegen, die ihre Meinung sagen, die zuhören, die, denen man nicht immer hinterher rennen muss, weil sie selber auch sich melden. Die, die Karten und Briefe schreiben oder Tee schicken ;) , die die da sind und mitgehen.
Die Menschen, die andere Menschen in ihrem Herzen mitleben lassen.

Und sagen Sie jetzt nichts!
Mehr muss man zu so wunderbaren Menschen gar nicht sagen.

Montag, 7. November 2011

Seelenfreude

«Man muss dem Körper Gutes tun, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen.» 
Winston Churchill
So ähnlich habe es das Zitat gerade bei Finetoast gesehen: 
«Man muss dem Körper gutes Essen geben, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen.»

Ich mag den Spruch sehr. Im Original finde ich ihn sehr schön, weil es stimmt, was sich hinter jedem kleinen Wort versteckt- man muss dem Körper etwas Gutes tun. Wenn ich meinen Körper nicht leiden kann, dann finde ich mich hässlich. Und meine Seele geht kaputt daran. Wenn ich hunger', schneide, schlage oder sonst was tue, bin ich nicht gut zu meinem Körper und mache nur meine Seele kaputt, obwohl ich hoffe, etwas revidieren zu können, den Schmerz nicht größer sondern kleiner zu machen. Ein totaler Irrtum. 
Gut zu seinem Körper sein zu können, ist, glaube ich, echt schwer, wenn man es vielleicht nicht mehr gewöhnt ist.

Ich glaube, heute hat aber meine Seele Lust, in meinem Körper zu wohnen :)

Und bevor ich abschweife, belasse ich es lieber dabei. Es gibt eben schöne Tage und dies ist auch mal ein sehr schöner! 

Donnerstag, 3. November 2011

Ich hasse es

Ich hasse es, ich hasse es.
Chemie, Uni, Bio. Alles.

Versagen, ich hasse es, zu versagen.
Schwäche, ich hasse es, schwach zu sein.
Hilfe, ich hasse es, auf Hilfe angewiesen zu sein.
Nicht helfen können, ich hasse es, nicht helfen zu können.
Abhängigkeit, ich hasse es, von anderen abhängig zu sein.
Volle Aufmerksamkeit, ich hasse es, im Mittelpunkt zu stehen, meist egal ob positiv oder negativ.
Chaos, ich hasse es, es chaotisch zu haben.
Unruhe, ich hasse es, unruhig zu sein.

Essen, ich hasse es, essen zu müssen.
Ritzen, ich hasse es, mir wehtun zu müssen.
Alleinsein, ich hasse es, allein zu sein.

Ich hasse Chemie und das Praktikum und die Uni und alles. Ich will zurück nach Hause, wo ich meine Freundin habe, reden, lachen mit ihr. Ich will zurück nach Hause, wo meine Schwester ist, sie in den Arm nehmen, ganz fest halten und sich etwas aufgehoben, beschützt und geborgen, sicher zu fühlen. Ich kann nicht mehr. Das Praktikum gestern war in der Stunde nicht schlecht und jetzt merke ich beim Nachbereiten, dass ich gar nichts weiß von dem Stoff, gar nichts. Das Protokoll ist total falsch. Die Rechnungen, Gleichungen, das Diagramm. Alles. Ich hasse es, den Abend dafür verschwendet zu haben, es fertig zu stellen. Ich hasse es, dass es mich so runterzieht gerade.
Morgen bin ich beim anderen Praktikum nicht alleine. Ich hatte Angst davor alleine sein zu müssen. Nun habe ich Angst, dass ich meinen Kumpel runterziehe, weil er bedeutend besser ist.
Ich will reden, reden mit meiner Freundin, ihr sagen, was ist und ich hasse mich dafür, so egoistisch zu sein. Sie quält sich mit ihrem Studium rum und kommt nicht richtig klar, weiß nicht, ob sie das weiter machen soll und ich denke nur an mich. Egoistisch. Ich hasse mich dafür.
Ebenso wie ich mich den ganzen Tag hasse- für den Rest. Für die Schwäche bei der Beratungsstelle, wo ich fast zusammengebrochen wäre, nervlich; für das Essen in der Mensa; für die Entzündung des einen Schnittes. Ich will reden, aber ich kann nicht. Mit wem auch. Ich sage, es geht mir gut und es geht mir wirklich beschissen. Doch ich kann nicht anrufen bei den Therapeuten- die Uni, meine Angst. Ich hasse beides und ich hasse mich für die Angst. Was soll die mir schon tun, die Therapeutin? Angst, Angst, Angst. Und totale Unruhe. Hasse ich beides. Ich will nicht alleine sein, aber ich will nicht, dass mich wer weinen sieht, ich will, dass mich wer umarmt und ich will nicht, dass derjenige sich meine Sorgen annimmt, runtergezogen wird, mich als Pflicht und Belastung empfindet, ich will nicht angefasst werden.
Ich hasse es und mich, dass ich gerade nichts spüre außer die Tränen auf der Wange. Die Traurigkeit ist in mir, die Wut, ich spür sie nicht. Spüren, ich will nur was spüren. Ich hasse mich, wenn ich jetzt den Weg wählen werde, der mich wieder spüren lässt.
Ich hasse.

Dienstag, 1. November 2011

Ich kann nur nicht

Eigentlich müsste ich lernen, lesen, zusammen schreiben, weitermachen. Nicht hängen lassen der Unisachen, nicht jetzt schon.
Ich mach's nur nicht.

Eigentlich müsste ich lächeln, froh sein, weil der Tag okay war und ich mich gefreut habe.
Ich kann nur nicht.

Eigentlich müsste ich zufrieden sein.
Ich bin es nur nicht.

Ich hasse mich, ich hasse es, weil das so ekelig war im Restaurant und Café, weil ich am liebsten in Tränen ausgebrochen wäre, weil ich am besten rumgeschrieen hätte, die Gabel wollte ich auf den Tisch knallen, den Teller und den Kuchen vom Tisch fegen. Schreien und wütend sein und weglaufen.
Laufen, laufen, laufen.
Damit ich das nicht muss, den Scheiß essen. Das war so widerlich, dass ich alles hätte nur auskotzen können.
Schneiden, schneiden, wehtun und zusammenbrechen und weinend sich im Bett verkriechen, bis die Sonne untergeht, die Nacht vorüber geht und es dann morgens besser ist. Hoffentlich.

Eigentlich muss ich alle Klingen wegpacken. Nur ich tue es nicht, weil ich weiß, dass es heute gar keinen Sinn macht, sie zu verstecken. Keine Kraft zu kämpfen. Ich kann nicht.

Den Tag einfach abschließen und die Nacht vorüberziehen lassen. Hoffen, dass es morgen besser ist.

Freitag, 28. Oktober 2011

Wenig

Wenig, weil mir was fehlt.
Freunde habe ich hier gefunden, die Uni ist okay, anstrengend, aber okay, meine Eltern sind zu Hause, der Kontakt so ist viel, jeden Abend telefonieren, aber auch das ist okay. Meine Schwester vermisse ich am meisten, aber ich weiß, dass ich sie bald wiedersehe.
Es ist meine Wohnung. Sie ist eingerichtet, es hängen Bilder, meine Lieblingspflanze ist hier, ein neuer Kaktus, etliche Bücher, meine Lieblingsbücher, alle DVDs, mein tickender Wecker, meine Bettwäsche, meine KLamotten, meine Schuhe -zumindest ein Teil davon- und meine Kalender. Und trotzdem fehlt es.
Deshalb ist es hier wenig. Ich fühle mich unwohl.
Meine Wohnung habe ich noch nicht als mein zu Hause respektiert, ich weine immer noch still um mein Zimmer, meine Fische, den großen weiten Garten.
Meine Freunde. Sie sind mein Herzens-Zuhause. Ich sehe sie bald wieder, ich freue mich so. Ich wünschte ich könnte sie mitnehmen nach hier, um aus dem für mich noch "vorübergehenden" etwas warmes, beständiges und freundliches zu machen. Ein Zuhause, mein Zuhause.
Und irgendwo dazwischen zwischen meinem Zuhause oben und der Wohnung hier unten hänge ich rum, suche noch, wo ich richtig hingehöre, muss loslassen und neu annehmen.
Wenig, weil es wenig zu sagen gibt. Wenig, weil ich wenig Worte habe.
Wenig, weil ich mich bisschen unwohl fühle.
Wenig, weil es mir alles fehlt.

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Halte durch

Halte durch wünsche ich meiner Schwester, die im Moment krank ist.
Halte durch wünsche ich meiner besten Freundin, die sich durch ihr Studium quält und einen Haufen andere Probleme hat.
Halte durch wünsche ich meiner Freundin, die um einen Ausbildungsplatz hofft.
Halte durch wünsche ich A., die für sich kämpft und für ihr Kind jeden Tag.
Halte durch wünsche ich Vielleicht und ein paar anderen, die mir wichtig sind, an die ich denke.

Halte durch von Xavier Naidoo
Es sind jede Woche 1000 kleine Tränen,
die dein Kissen sanft berühren,
can you hear it coming,
can you hear it coming, come on
Doch du willst deine Trauer nicht erwähnen,
du willst stark sein,
du musst fühlen
can you hear it coming,
can you hear it coming, come on
Du darfst jetzt nicht stehen bleiben komm schon,
du musst auch den Rest des Weges gehen
Fast alle die wir kennen sind im Scheideweg
und sehen sich kurz vor dem Abgrund stehen

Vielleicht find ich eine Melodie für die,
mit gebrochenen Herzen,
mit dem Pfeil in der Brust
mit dem Pfeil in der Brust
Halte durch, halte durch, halte durch
Es wird alles vorbei gehen,
wenn wir füreinander einstehen,
dann könn’ die bösen Geister heim gehen
Halte durch, halte durch, halte durch

Was nützen uns die Durchhalteparolen,
wenn wir geistig verkümmern und verrohen,
durch Zicktausende innere Katastrophen,
ich find niemals die passenden Strophen
Wie traurig muss euer Lied sein,
man müsste viel schreien,
das Leid passt nie rein
Kein Lied kann so tief sein

Vielleicht find ich eine Melodie für die,
mit gebrochenen herzen,
mit dem Pfeil in der Brust
mit dem Pfeil in der Brust
Halte durch, halte durch, halte durch
es wird alles vorbei gehen,
wenn wir füreinander einstehen,
dann könn’ die bösen Geister heim gehen
Halte durch, halte durch, halte durch

Für die, die nicht wissen wo sie hinsollen,
in deren Becher randvoll Gift soll,
die man da hin rafft, da hin mordet, hin foltert…
Ich glaub nicht, dass unser Schöpfer das gewollte
wie traurig muss euer Lied sein,
man müsste viel schreien,
alles Leid passt da nie rein,
kein Lied kann so tief sein


Halte durch wünsche ich mir auch, wenn ich darf.

Montag, 17. Oktober 2011

Und dann lief es über

(Nachtrag letzte Nacht)

Ich lief über. Vor Traurigkeit, vorm Alleinsein, vor Einsamkeit.
Heulend lag ich auf dem Bett, saß zitternd auf dem Boden und hockte auf der Bettkante. Unglaublich ruhig als ich mit der Klinge endlich das alles wegschnitt. Ich konnte danach mit dem Fuß fast nicht auftreten vor Schmerz, aber in dem Moment war da ein großes Nichts. Nur die roten Tropfen, die zu größeren Bläschen anschwollen und dann wie Perlen runterrollten. Dieses schöne klare und hellrote Blut, was das Taschentuch total nass machte.
Danach weinte ich weiter, nahm zwei Schlaftabletten und machte mich ganz ganz klein in meinem Bett.
Verschwinden, einfach nur weg sein und nicht mehr fühlen müssen.

Kurz später habe ich meine Musik geholt, habe mich zitternd wieder hingelegt. Mein Magen tat weh, mein Kopf war heiß und ich dachte, er platzt gleich.
Die Gedanken sollten die Fresse halten, die Gefühle sich verpissen und ich wollte unendliche Ruhe und Geborgenheit.
Das will ich.

Sonntag, 16. Oktober 2011

Sonnenstadt

Ein wenig habe ich mich bereits in die Stadt verliebt. In einige Punkte ganz besonders, in andere weniger.
Besonders zum Beispiel in diese Vielfalt von Bücherläden, ich könnte in jedem hier viel Geld lassen. Ich freue mich auf den Winter, wenn es hier schneit, sodass man mit einem heißen Kakao oder Tee bei Hugendubel im Café sitzen kann, ein dickes Buch in der Hand und runterschaut auf die Menschen in der Fußgängerzone. Die Altstadt mag ich auch sehr dolle, weil mir die alten Häuser so gut gefallen und die eine oder andere kleine Gasse, bei denen man die Mauern über sich spürt. Bedrohlichkeit und Geborgenheit in einem. Eine kleine Faszination für sich. Ebenso besonders gefällt mir die Nähe, die ich hier habe, von der Wohnung zur Uni, von der Uni zur Innenstadt. Zu Fuß oder mit dem Rad kommt man sehr schnell überall hin.
Die Farben des Herbstes sind so warm, wenn die Sonne in die Bäume scheint. Und die Sonne scheint hier momentan viel. Hätte ich einen kleinen Hund oder ein Kind oder so, ich wäre nur draußen. So begnüge ich mich damit, in die Stadt zu radeln, mit meinem Nachbarn zu Fuß zum Supermarkt zu spazieren und dabei viel Sonne und frische Luft zu tanken. Es tut mir gut, soweit weg von zu Hause zu sein. Zu Hause, das wird der Ort bleiben, wo meine Schwester ist, wo meine Eltern, meine Freunde, meine Haustiere, mein Zimmer, unser Garten, meine alte Schule, meine Lehrerin und irgendwie alles etwas ist, zumindest erstmal wird es das bleiben.
Genauso gut tut es mir, hier alleine zu wohnen und doch nicht so richtig alleine zu sein. Durch ein paar Einführungsveranstaltungen hat man Leute kennen gelernt und gerade die Menschen hier im Haus bilden einen bunten Haufen. Es gibt jene, die jeden Abend feiern sind, mit denen es auch sehr viel Spaß macht und es gibt andere, mit denen man sich unglaublich gut unterhalten kann, rumwitzeln kann, ja, auch kochen und essen kann. So wie gestern und vorgestern Abend (wobei mir einfällt, dass sowohl meine Kochbücher, als auch meine Teekanne noch drüben bei J. stehen). Lachen, erzählen, sich gegenseitig ärgern, Film gucken, über alles mögliche philosophieren. So mag ich das.
Ein paar wenige Punkte, was mir hier nicht so gefällt- gibt es auch, die erwähne ich nur eben, weil ich nicht mag, dass sie im Moment meine gute Laune ruinieren.
Das Essen in der Mensa (die Preise und die Auswahl sind gut oder okay, aber jeden sieht jeden, ständige Beobachtung, die mich unter Druck setzt); die Tatsache, dass es für mich noch keine feste Orientierungs / Bezugsperson gibt, das fehlt mir sehr; ich habe keine Dunstabzugshaube, das nervt; die Waschmaschine frisst nur 1 und keine 2€ Stücke, das stört sehr; mein Bad überschwemmt immer beim Duschen, das ist scheiße... und... hm.. meine Schwester fehlt mir sehr, aber ich glaube, das brauche ich nicht weiter zu erklären, das ist selbstverständlich. Immerhin kommt sie vielleicht hoffentlich nächstes Wochenende hierher, das würde mich sehr sehr freuen und nach meinem Geburtstag bin ich dann oben zu Hause :)
So nun fertig mit solchen Punkten, ich habe noch einen Plan vor mir, den es abzuarbeiten gilt und danach endlich raus, Sonne wieder auftanken!!! Einen schönen Sonntag (:

Dienstag, 4. Oktober 2011

Es passt nicht alles rein

Das sehe ich schon kommen :D

Mein Auto ist viel zu klein für die lieben großen Kartons, die alle schon fast fertig gepackt sind.
Ein paar "letzte" Begegnungen hatte ich schon, darüber mag ich gar nicht nachdenken.
Das mit der Therapie erstmal selber verarbeiten.

Leider weiß ich nicht genau, wann ich wieder etwas schreibe, weil ich nun erstmal heile umziehen muss und dann noch die Sache anliegt, wie teuer und wie verfügbar das Internet wieder ist.

Alles Liebe und passt auf euch auf!

Montag, 3. Oktober 2011

Letztes Mal und so

Eigentlich ist es totaler Blödsinn, weil ich ja wieder komme. In den Semesterferien und vielleicht irgendwann nach meinem Geburtstag ein Wochenende. Mal schauen.
Aber ich kehre immerhin zurück.
Und ich weiß-
jedes Mal, wenn wir gehen, lassen wir etwas von uns zurück.

Zukunft lebt auf
Altes geht
Erinnerungen und Freunde bleiben

Das ist ein Teil der Zeilen, die ich meiner Freundin gestern geschenkt habe. Von Herz zu Herz. Ich habe sie sehr gern und ich weiß, dass sich alles etwas verändern wird.
Darüber kann ich jetzt traurig sein und das bin ich auch. Nur auf das Neue freue ich mich auch, sehr.
Das letzte Mal sitze ich in meiner Lieblingsbar, ein letztes Mal gehe ich mit meiner Freundin ins Kino, betrete dir Schule für eine ganze Weile das letzte Mal -meine Lehrerin...-, gehe auf die Brücke, habe morgen das letze Mal Therapie.
Es tut mir wesentlich besser, dass ich weiß, dass ich wiederkomme und dass ich auch einen festen Termin für die nächsten Semesterferien bekomme bei meiner Therapeutin. Das macht es mir leichter, zu begreifen, dass der Abschied nicht für immer ist. Ich lasse etwas hier. Ich bleibe ein bisschen hier.

Unsere Liebe ist aus Gold von Frida Gold (Ausschnitt) bezeichnet das Wunder der Geschwisterliebe.

Unsere Liebe ist für mich,
genau das Gleiche wie für dich,
du und ich sind das was bleibt.

Wo auch immer du bist,
immer du bist
wer auch immer da ist,
immer da ist
Ich errinnere dich,
damit du niemals vergisst
woher du kommst
und wer du bist

Unsere Liebe ist aus Gold


Meine Schwester liebt mich und sie ist für mich da, wenn ich sie brauche. Wirklich brauche. Sie holt mich dahin zurück, wenn es schwierig ist. Ich vergesse nicht, woher ich komme. Und wenn sie da ist, weiß ich, wer ich bin. Ihre große Schwester. Und genauso ist es andersrum. Wir schöpfen aus der Liebe, denn sie ist das, was einen manchmal am Leben erhält.
Wie der Efeu mit der Tanne vor meinem Fenster fest verwachsen ist- fest verwurzelt und umschlungen.
Das letzte Mal aus dem Fenster schauen, im eigenen Zimmer. Nicht heute, aber Freitag. Das letzte Mal für lange Zeit die eigenen Fische füttern. Auch Freitag.

Mittwoch, 28. September 2011

Kein Wort von mir

Sprachlos von Rosenstolz 

Wie ein Seemann
ohne Hafen
Wie ein Schiff
das langsam sinkt
Wie ein Lächeln
das weit weg ist
Hinter Mauern - das war ich

Und ich baute Barrikaden
Ein Soldat
der niemals fällt
Sag
wie kamst du durch
die Mauern
Ungefragt in meine Welt

Jetzt steh ich hier
Weiß nicht
was ich sagen soll
Kein Wort von mir
Bin sprachlos...

Und ich strecke meine Waffen
Und ich sinke auf die Knie
Der Soldat hat sich ergeben
Und er singt ein anderes Lied

Das von Hoffnung, Angst und Liebe
Das von langer Einsamkeit
Und ich wünscht
du könntest es hören
Es ist schön und es ist leicht

Jetzt steh ich hier
Weiß nicht
was ich sagen soll
Kein Wort von mir
Bin sprachlos...
Sprachlos

Ich geb meine Waffen ab
Weil ich sie nicht nötig hab
Du machst mich sprachlos

Ich muss kein Gewinner sein
Sieger stehn doch allein
Und ich bin sprachlos
Du machst mich sprachlos

Wie ein Seemann ohne Hafen
Wie ein Schiff
das langsam sinkt
Wie ein Lächeln
das weit weg ist
Hinter Mauern - das war ich

Jetzt steh ich hier
Weiß nicht
was ich sagen soll
Kein Wort von mir
Bin sprachlos...
Sprachlos

Jetzt steh ich hier
Kein Wort von mir
Das Leben
Das Leben
Das Leben ist nur
wundervoll...
Mit dir


Sprachlos. Manchmal weiß ich nicht, was ich sagen soll. Nein, oft. Alleine. Ohne Menschen. Manchmal nicht, meist schon. Ich vermisse sie alle um mich rum und ich brauche sie. Aber auf der anderen Seite will ich das nicht. Die Worte sind irgendwie weg.
Die Musik nicht, nur die laute, schnelle, fröhliche Musik. Das leise, stille, beruhigende, traurige nicht. Ich weiß nicht, was ich noch schreiben kann, soll, muss.

Sonntag, 25. September 2011

Verbindung

Es gibt Menschen, die schaffen es, die Verbindung herzustellen.
Die Verbindung zwischen der Welt und einem selbst.

Meine Freundin hat mich heute überredet, wenigstens raus zu gehen und sie zu sehen. Sie hat gespürt, dass da was im Magen liegt und hat mich rausgeschleppt an den See. Spazieren gehen, Füße immer in Bewegung halten. Zunächst hat sie viel geredet und das ist auch gut so. Ich finde es besser, wenn die Aufmerksamkeit nicht sofort auf mich gerichtet ist. Ich konnte ihr nicht in die Augen sehen und sagen, wie es gestern und heute war und ist. Gefühlstechnisch und gedankenchaosmäßig. Es lässt sich sowas leichter schreiben als aussprechen. Leichter schriftlich erklären, sofern man erklären kann, wieso man wieder mal in ein derartiges Loch fällt.
Aber davor haben wir kurz geschrieben, sie weiß es also.

Ich will keinen sehen im Moment. Niemanden wirklich außer meiner Schwester und sie. Ich will nicht reden, mit ihr war das okay. Aber mit keinem sonst will ich viel reden. Meine Worte gehören momentan nicht in die Welt, sondern in meinen Kopf, bis es besser ist. Morgen ist Frau Therapeutin, nachmittags, was ziemlich ungewohnt ist. Keine Ahnung, was ich ihr sagen soll. Ich will nicht darüber reden.
Ruhe. Viel viel Ruhe.
Vielleicht wäre das besser. Vielleicht auch nicht, weil ich mich dann noch mehr zurück ziehen würde und in mich krieche. Vielleicht wäre Verbindung zur Welt nicht schlecht. Aber ich glaube, ich kann daran nicht so richtig teilnehmen. Dann wäre Verbindung doof, wenn man in etwas gestoßen wird, mit dem man nichts anfangen kann. Also Vielleicht-Verbindung.
Wenn Menschen die herstellen und es schaffen, mich zu überzeugen, da wieder anzuknüpfen und weiter zu machen, dann Verbindung. Aber wer soll das schaffen, wenn ich nicht will und nicht kann?
Ich sollte meinen Kopf einschicken lassen zur Reparatur, da ist wohl was sehr kaputt.

Meine Schwester fährt morgen weg, Kursfahrt und so. Ich freue mich für sie, weil sie sich freut. Ich finde es schade, weil es noch weniger Zeit bedeutet.
Meine Mutter fährt morgen weg, Fortbildung und so. Ich finde es schade, weil ich mich auf sie gefreut habe. Sie ist und bleibt meine Mama.
Ich bin mit meinem Vater alleine.

Fahrende Züge und hohe Häuser

Mit fahrenden Zügen verstehe ich mich nicht gut. An sich mochte ich das immer. Der Bus, der Zug- egal, was fährt: Ich sitze am Fenster, Musik in den Ohren und schlafe. Keine Ahnung, wann sich das so gravierend verändert hat. Ich fahre trotzdem gerne Zug. Schlafen tue ich weniger oder gar nicht.
Mein Kopf denkt zu viel und im Zug nur doofen Kram.

Zug fahren zieht mich so derart runter, wühlt alles hoch, häuft es auf und lässt es zusammenbrechen.
Dann sehe ich den Sinn nicht mehr. Wo ist der bitte auch?! Der dumme dumme Sinn in diesem bescheuerten Teil, was sich Leben nennt?

Züge ziehen mich an, aus Interesse meine ich. Dabei will ich nicht durch einen Zug sterben. So hat sich ein Klassenkamerad und Freund das Leben genommen. Der ganze Bahnhof hier in der Stadt erinnert mich daran, schreit mir das förmlich entgegen, dass er dort gestorben ist. Ich denke, das wird eine Erinnerung sein, die ich nie mehr loswerde.

Heute in Hannover habe ich beim Treffen erst mal den Mund gehalten, die Gegend angeschaut, obwohl ich das alles kenne. Die Menschen mir nicht fremd sind. Ich die Menschen auch sehr mag. Trotzdem.
Habe die Höhe der Hochhäuser betrachtet. Wie es wohl ist, da zu stehen. Nüchtern würde ich das wahrscheinlich nicht mal antesten, dafür bin ich viel zu sehr ein Angsthase. Wobei ich schon auf Brücken stand und einen Blick runter geworfen habe. Um dann wieder runter zu klettern und mich weinend und zitternd, fertig an einen Brückenpfeiler zu lehnen.
Ein Hochhaus ist noch eine andere Kategorie. Es zieht mich mehr an. Zumindest stehen mag ich mal ganz oben auf einem. Die Luft da oben riechen und die Arme ausbreiten, einfach die Freiheit fühlen. Als Kind konnte ich fliegen in meinen Träumen.

Fliegen. Nicht fallen, nein fliegen. 

Übrigens- es passiert nichts, wenn man dann und wann die Augen zumacht beim Autofahren. Das habe ich mal getestet, mehrmals. Auf gerade Strecke passiert nichts, zumindest die Sekunden, die ich meine Augen geschlossen hatte und vor einer Kurve gingen sie automatisch wieder auf.
Ach, das ist doch Scheiße. Im Auto will ich nicht sterben, kein schöner Tod, sondern bestimmt voller Schmerzen. Deshalb mache ich das auch nicht mehr. Das ist schon länger her.

Zurück zu den Zügen- ich fahre gerne rückwärts, weil ich dann die Strecke sehe, die hinter mir liegt und nicht das, was noch kommt.
Vielleicht ist es das, was im Zug immer meine Todessehnsucht so tief hervor kratzt und zu Tage befördert. Ich weiß es nicht und es ist mir ziemlich egal.

Ich weiß genau, dass ich mir irgendwann das Leben nehmen will. Selbst wenn ich alt bin. Den natürlichen Tod lehne ich so derart ab, habe Angst davor, dass ich es sinnvoller finde, es selber entscheiden zu dürfen, wenn es vorbei ist.
Seit ich 15 bin, weiß ich auch, wodurch ich sterben will. Aber das schreibe ich hier jetzt nicht hin.

Meine Musik dröhnt nämlich so in den Ohren, dass es etwas weh tut. Momentan Linkin Park mit Forgotten, Runaway, Numb und In The End. Die Palette rauf und runter. In der Hoffnung, dass sich.. ja keine Ahnung, was sich ändern soll. Meine Hemmschwelle zum Ritzen wieder runterschrauben? Nein, eigentlich nicht wirklich. Vielleicht einfach vergessen. Ja, vergessen würde ich gerade gerne und nicht denken müssen. Das wäre schon schön.

Samstag, 24. September 2011

Über das Beste in meinem Leben

Der Post wird kurz, weil ich genau sagen kann, was das Beste ist.
Meine Schwester.
Die Art, wie sie mich liebt, mein Leben lebenswert macht, mich zum Lachen bringt, mit mir Kind ist, mich ärgert und für mich da ist.
Einfach da ist.
Das Plakat, die Luftballons, die Girlanden, die Kerzen.
Als ob ich verschollen war und nun nach vielen Jahren zurück gekehrt bin.
Dabei war ich -nur- 4 Tage an der Nordsee.

Die Tränen, die in ihren Augen standen, in meinem Herzen. Das Festhalten aneinander, als ob man kaputt geht, sobald man den anderen loslässt.

Das Lied, ich glaube, mehr Worte braucht es nicht.

Das Beste von Silbermond 

Ich habe einen Schatz gefunden,
und er trägt deinen Namen.
So wunderschön und wertvoll
mit keinem Geld der Welt zu bezahlen.
Du schläfst neben mir ein
ich könnt dich die ganze Nacht betrachten.
Sehn wie du schläfst,
hörn wie du atmest,
bis wir am Morgen erwachen.
Du hast es wieder mal geschafft,
mir den Atem zu rauben.
Wenn du neben mir liegst,
dann kann ich es kaum glauben,
dass jemand wie ich
so was Schönes wie dich verdient hat.

Du bist das Beste was mir je passiert ist,
es tut so gut wie du mich liebst.
Vergess den Rest der Welt,
wenn du bei mir bist.
Du bist das Beste was mir je passiert ist,
es tut so gut wie du mich liebst.
Ich sags dir viel zu selten,
es ist schön, dass es dich gibt.
Dein Lachen macht süchtig,
fast so als wär es nicht von dieser Erde.
Auch wenn deine Nähe Gift wär,
ich würd bei dir sein solange bis ich sterbe.
Dein Verlassen würde Welten zerstören,
doch daran will ich nicht denken.
Viel zu schön ist es mit dir,
wenn wir uns gegenseitig Liebe schenken.
Betank mich mit Kraft,
nimm mir die Zweifel von den Augen.
Erzähl mir 1.000 Lügen,
ich würd sie dir alle glauben,
doch ein Zweifel bleibt,
dass ich jemand wie dich verdient hab.


Du bist das Beste was mir je passiert ist, 

es tut so gut wie du mich liebst. 
Vergess den Rest der Welt, 
wenn du bei mir bist.
Du bist das Beste was mir je passiert ist,
es tut so gut wie du mich liebst.
Ich sags dir viel zu selten,
es ist schön dass es dich gibt.
Wenn sich mein Leben überschlägt,
bist du die Ruhe und die Zuflucht.
Weil alles was du mir gibst,
einfach so unendlich gut tut.
Wenn ich rastlos bin,
bist du die Reise ohne Ende.
Deshalb leg ich meine kleine große Welt
in deine schützenden Hände.

Du bist das Beste was mir je passiert ist,
es tut so gut wie du mich liebst.
Vergess den Rest der Welt,
wenn du bei mir bist.
Du bist das Beste was mir je passiert ist,
es tut so gut wie du mich liebst.
Ich sags dir viel zu selten,
es ist schön dass es dich gibt
Ich sag’s dir viel zu selten,
es ist schön dass es dich gibt

Ich liebe dich, du beste Schwester. So sehr und über mein Leben hinaus. 

Montag, 19. September 2011

Fly


Fly- Ludovico Einaudi.
Weil es ein so wunderbares, bezauberndes Lied ist, passend zu dem Gefühl zu Fliegen. Im Flugzeug gibt es mir die Freiheit, die Freiheit leicht zu sein und über den Gedanken, Wolken, dem Leben zu sein.
Wäre die Freiheit genau das, wenn man selber fliegen würde?
Ich mag nicht fallen, nur fliegen.

Und eine sanfte Landung ist bestimmt schön, wenn man genug geflogen ist.
Auch, wenn sie im Lied sehr laut klingt.

Meer tanken

Das mache ich mal wieder die nächsten Tage, bis Freitag um genau zu sein. Bei einer Freundin an der Nordsee. Ich freue mich sehr sehr.
Bis dahin, alles Gute.

Sonntag, 18. September 2011

Die Nacht in Ibiza

Neulich hat sich ein Sänger im Radio beschwert, leider kriege ich den Namen nicht mehr zusammen, dass es im Radio, in der Disco- dass nur noch Songs laufen, die auf laute Beats, eintönige Texte und simple Zeilen setzen.
Das ist richtig.
Wenn wir in der Disco sind, wollen wir eben genau das hören, wenn man im Suff ist, kriegt man eh nicht mehr so viele zusammenhängende Worte raus. Und weil es leichter ist

Don't give me the stars 
Don't give me your love
Don't give me your heart 
Just give me one night in Ibiza
(Mike Candys &Evelyn feat. Patrick Miller - One Night In Ibiza)

zu gröhlen, singen oder müde zu murmeln, als niveauvolle Texte mit Anspruch, werden wir genau denen ausgesetzt. 
Schaltet man 89.0 RTL an, kann man schon fast seine Hand ins Feuer legen, dass ein aktueller Hit aus den Charts läuft. Schwenkt man auf N-JOY, bekommt man wenigstens dann und wann ein paar andere Lieder zu Ohren. FFN gibt es hier noch zur Auswahl, MDR Jump zählt schon zu den nicht aktuelleren und angesagten Radiosendern. Vielleicht können Sender wie NDR2 bei den Zuhörern punkten, indem sie beides spielen, neues und altes. Doch oft trifft auch das nicht ganz zu. Wenn wir so wollen und doch ein bisschen beobachten, merken wir- in den Klamottenläden wie New Yorker, Pimkie, auch bei Vero Moda oder H&M läuft Aktuelles. Laute Musik, hämmernde Beats. Teilweise so ohrenbetäubend, dass man nicht mal die Freundin nach ihrer Meinung zu dem einen Oberteil oder der Jeans fragen kann. Im Eingangsbereich des Kinos, im Supermarkt, im Bowlingcenter, von animierten Werbetafeln oder den Kopfhörern des Jugendlichen, der uns versehentlich streift- um bestimme Musik kommen wir nicht drum rum. Wir hören sie auch gerne, wenn man gute Laune hat, sind ja die harten Töne und die einfältigen Texte gar nicht schlecht. Oder zur Ablenkung wenn uns das Gehirn und die Gedanken nach einer Pause nur so anflehen- Musik laut aufdrehen, vergessen. 
Finden wir die Musik, die nachdenklichen Texte und ruhigen Melodien von Xavier Naidoo, Rosenstolz, Herbert Grönemeyer, Wir sind Helden und weiteren, auch nicht deutschsingenden, nur bei denen, die auch ein wenig so sind? 
Nachdenklich, resümierend, still? Zumindest dann und wann? Wenn ja, wäre das schade. Es muss nicht der Lieblingsinterpret werden, aber ich finde, es kann keinem schaden, wenn man mal die Ohren aufsperrt und sich umhört nach Alternativen. Als dem, was wir fressfertig vorgesetzt bekommen von der Industrie, von denen, die uns lenken und beeinflussen- selbst die, die nur mit der Zusammenstellung ihrer Musikliste in den Senderstationen einen Weg vorlegen- hunderprozentig zu entsprechen und diese ohne Hinterfragung zu eigenem machen. 
Ansonsten hören wir weiter nur von Menschen, die nicht die Liebe und das Herz wollen, sondern lieber eine Nacht in Ibiza verbringen, denen, die shuffeln und zum Party Rock den Abend abtanzen und solchen, die sich fühlen, wie ein Kleeblatt vor Glück, weil sie in anderen sind, die so nass seien, dass man einen Taucheranzug bräuchte. 
Man kann sich im Endeffekt also nur noch fragen, ob wir überhaupt wissen, was wir da hören. 

Samstag, 17. September 2011

Umzugskartons

Im Moment- Freude. Ich freue mich auf den Umzug. Der Termin steht endlich, ich darf Umzugskartons zusammenbasteln und dann in einer Woche füllen.
Vorher fahre ich wieder ans Meer, erst letzte Woche war ich zwei Tage mit einer Freundin oben an der Ostsee, leider mit viel Regen, aber ich hoffe, ich verbringe die Nordseetage ohne das kalte Nass von oben.
Da meine Freundin FSJ macht und viele kleine Kinder bändigen muss, hat sie vormittags immer zu tun, aber ich geh ja nicht in der Nordsee unter. ;-)
Ich freue mich zumindest sehr sehr sehr darauf, sie wieder zu sehen! Und auch auf das Meer.

Gleich gehe ich ins Kino mit meinem Schwesterherz. Die Tage mache ich noch die Aquarien fertig, sodass sie möglichst wenig Arbeit meinen Eltern bereiten. Mitnehmen kann ich die Blubbis leider nicht. Vielleicht besteht ja die Chance, dort sich eine Katze anzuschaffen, aber das ist ungewiss. Ich weiß schon etwa, welche Bücher, Klamotten und CDs mitnehmen werde. Ich gehe auf Abschiedspartys, mache mit meinen Freunde nochmal was, zumindest mit denen, die mir sehr wichtig sind. Bin viel bei meiner Schwester, selbst wenn sie nur Hausaufgaben macht oder so, darf ich bei ihr im Zimmer sitzen und bei ihr sein. Nur Zeit bei ihr verbringen.
Im Moment ist also Trockenphase, die Nassphase mit den vielen vielen Tränen kommt dann auch wieder. Nur momentan eben nicht.

Montag, 12. September 2011

Meine Kleine

Meine Kleine, das bin ich. Oder auch nicht so ganz.
Aber sie ist in mir, also irgendwie.
Sie hat eine Kinderstimme, spielt gerne Spiele, ist super in Sachen sich einprägen. Sie vergisst nicht so schnell. Wenn sie traurig ist, weint sie. Manchmal sitzt sie einfach still in der Ecke und schaukelt vor und zurück. Sie trägt gerne Ringelsocken, bunt am besten. Sie scherzt gerne mit ihrer Freundin Jolly rum beim Sport.
Sie fühlt sich bei ihrer Schwester am wohlsten. Es gibt ihr Geborgenheit und Sicherheit, Stabilität.
Sie will und kann nicht ausziehen. Sie braucht das feste Umfeld, an dem sie sich festhalten kann. Ein Auszug macht das letzte Stück kaputt, wo sie klein sein darf.
Wo sie so sein darf, wie sie ist. Verletzlich, über die Welt staunend, frech, Kind eben. Mit dem Lachen auf den Lippen.

Sie lebt doch. Wie soll das denn gehen, wenn das alles weg ist?

Sonntag, 11. September 2011

Enya - Only Time

Who can say where the road goes,
where the day flows.
Only time...
And who can say if your love grows,
as your heart chose.
Only time...
Dee dah dah dah
dee dah dah
dee dah dah ooh
Dee dah dah doh dah
dee dah dah dah
dah dah
Who can say why your heart sighs,
as your love flies.
Only time...
And who can say why your heart cries,
when your love lies.
Only time...
Dee dah dah dah
dee dah dah
dee dah dah ooh
Dee dah dah doh dah
dee dah dah dah
dah dah
Who can say when the roads meet,
that love might be in your heart.
And who can say when the day sleeps,
if the night keeps all your heart.
Night keeps all your heart...
Dee dah dah dah
Dee dah dah dah
Dee dah dah dah
Dee dah dah dah
Who can say if your love grows,
as your heart chose.
Only time...
And who can say where the road goes,
where the day flows.
Only time...
Who knows - only time.
Who knows - only time ...
dahhh......


Es gibt Tage, da hält die Welt inne. Auch 10 Jahre danach, besonders dann. 
11.09.2001 - 11.09.2011
«Es ist so ziemlich der einzige Tag, wo jeder Mensch noch genau weiß, was er gemacht hat.» 
(Verfasser mir unbekannt) 

Samstag, 10. September 2011

Von Superhelden und anderen Geschöpfen

Man kann mich krank nennen oder verrückt oder einfach kindisch. Total egal.
Ich bin ein bisschen krank und sicherlich auch verrückt, aber hundertprozentig bin ich kindisch. Und es macht mir nichts aus, im Gegenteil- ich liebe es.
Kinderfilme, Zeichentrickstreifen, Asterix und Obelix Comics, Donald Duck und Micky Maus im Lustigen Taschenbuch (LTB), Kindermusik oder Bibi Blocksberg Hörspielkassetten.
Es macht mir nichts aus, im Kino zu sitzen und mit Abstand die Älteste zu sein, ausgenommen die Eltern derer, die zu klein sind, den Film alleine zu sehen. Es ist mir gleich, dass meine Freunde lächeln, wenn ich anfange zu schluchzen, weil das Ende so schön ist und in Kinderfilmen gibt es fast immer ein Happy End. Es ist mir nicht peinlich, dass ich die LTBs noch immer im Abo laufen habe und jeden Monat ein neues bekomme. Ich freue mich, wenn man mir eine DVD mit einem Kinderfilm schenkt. Das finde ich wunderbar, auch wenn alle den Kopf schütteln. Ich spiele mit meiner Schwester super gerne Kinderspiele- in Memory bin ich unschlagbar und Clowns würfel' ich mit Vorliebe zusammen. Auch das Puzzle mit den vielleicht 100 Teilen, machbar in maximalst 20 Minuten- soll ich mich etwa schämen für das Kind sein?
Wozu? Ich bin so. In meiner Welt ist das nicht schlimm, Kind zu sein.

Heute beschert mir der Soundtrack der Vorstadtkrokodile große Freude. Ich finde den so toll.

Superhelden von Apollo 3

Ich glaub an dich!
Ich glaub an dich, glaub an dich, wie du an mich du weißt genau
ich lass dich nie im Stich nie!
Ich glaub an dich!
Als ich dich sah, da war mir klar, zusammen sind wir unschlagbar,
unschlagbar zu zweit zur jeder Zeit.
Hast keine Zeit mehr zu verliern!
Hast keine Zeit, keine Zeit mehr zu verlieren
Der Held in dir wird aktiviert!
(Die Helden), werden aktiviert!
Du hast, du hast, du hast das Zeug zum Superhelden!
Superhelden, Superhelden!
Du hast, du hast, du hast das Zeug zum Superhelden!
Superhelden, Superhelden!
Ich glaub an dich!
Ich glaub an dich, glaub an dich wie du an mich, du weißt genau,
ich lass dich nie im Stich, nie!
Ich glaub an dich!
Als ich dich sah, da war mir klar, zusammen sind wir unschlagbar,
unschlagbar zu zweit, zu jeder Zeit.
Hab keine Angst denn ich bin hier.
Hab keine Angst, keine Angst denn ich bin hier.
Die andern werden schnell kapiern, (die Helden), werden aktiviert!
Du hast, du hast, du hast das Zeug zum Superhelden,
Superhelden, Superhelden!
Du hast, du hast, du hast das Zeug zum Superhelden,
Superhelden, Superhelden!
Zusammen haben wir nichts zu verliern!
Zusammen haben wir nichts zu verliern!
Zusammen könn wir alles riskieren!
Zusammen könn wir alles, alles riskieren!
Du hast, du hast, du hast das Zeug zum Superhelden, Superhelden, Superhelden !


Der Song ist laut, fröhlich und Mut gebend. In ihm findet man Freundschaft und vorallem, dass jeder von uns groß sein kann. Ein Held. Kein Superheld, wie Phantomias alias Donald Duck, keiner, der Entenhausen oder die Welt rettet. Sondern einfach ein normaler Mensch. Normal, aber trotzdem für wen riesengroß und wunderbar. Ein Freund eben. Weil Freundschaft das beste ist auf dieser Welt.(Okay, ich lasse mich vielleicht noch überzeugen, dass Liebe eventuell ihr noch den Platz klauen kann, aber ich finde nicht, denn Liebe geht so schnell kaputt, während Freundschaft auch lange halten kann. Wirklich lange.)
Wie ein sehr schöner Spruch auch sagt (leider weiß ich nicht von wem):

Für die Welt bist du irgend jemand, doch für irgend jemand bist du die Welt!

Freitag, 9. September 2011

Everytime I try to fly - I fall

Everytime von Britney Spears 

Notice me
Take my hand
Why are we
Strangers when
Our love is strong
Why carry on without me?

Everytime I try to fly
I fall without my wings
I feel so small
I guess I need you baby
And everytime I see you in my dreams
I see your face, it's haunting me
I guess I need you baby

I make believe
That you are here
It's the only way
I see clear
What have I done
You seem to move on easy

And everytime I try to fly
I fall without my wings
I feel so small
I guess I need you baby
And everytime I see you in my dreams
I see your face, you're haunting me
I guess I need you baby

I may have made it rain
Please forgive me
My weakness caused you pain
And this song is my sorry

Ohhhh

At night I pray
That soon your face
Will fade away

And everytime I try to fly
I fall without my wings
I feel so small
I guess I need you baby
And everytime I see you in my dreams
I see your face, you're haunting me
I guess I need you baby



Wenn jetzt jemand denkt, dass das ja total der Mädchensong ist, weil es Britney Spears ist, dann ist mir das, ehrlich gesagt, scheiß egal. Weil ich das Lied wirklich mag und ich es meistens höre, wenn ich mich fühle- wie es mein Name sagt. 
Alleine. 
touseu (toujours seule)
alwalo (always alone) 

Es sind graue Tage, es ist September. Aber noch ist nicht der goldene Herbst, den ich so mag. Noch hängen die Kastanien an den Bäumen, ebenso wie die unglaublich grünen Blätter. Ich mag nicht weg von hier. Meine Freunde, meine Schwester, die Orte, an denen ich mich wohl fühle, meine Fische. Ich werde es alles so vermissen. Keine Ahnung, ob es die modernen Medien lindern können. Chat, Telefon, Skype. Ich bin eher der Typ, der dann sofort losweint, wenn man die Stimme oder das Gesicht von Menschen sieht, die man nicht mehr um sich herum hat. Wie meine Freundin, die nun in Lettland ist, um dort zu studieren. Ihr geht es gut, aber ihr fehlt eben doch das Kleinstadtleben, die Leute und vorallem ihre Familie, ihr Pferd. Wenigstens bleibe ich in Deutschland. Immerhin ein Trost- und 4 Autostunden ist immer noch besser als 6 oder so. In genau 4 Wochen ziehe ich um. 28 Tage und viel zu wenig Stunden mit Freunden. 

Donnerstag, 8. September 2011

Fühlen

Ich fühle mich nicht.

Wenn ich betrunken bin, also betrunken nicht besoffen, kribbeln bei mir die Füße und die Beine sind taub. Mir ist schwindelig, ich bin hibbelig, ich sehe nicht mehr alles klar. Aber mir ist nicht schlecht. Mir geht es gut. Und vorallem, ich rede bisschen mehr, aber ich kann sehr nüchtern tun. Mein Vater wollte neulich Nacht von mir wissen, ob ich überhaupt was getrunken hatte, dabei war ich wirklich gut dabei.
Ganz anders, wenn ich besoffen bin- dann kotze ich alles wieder aus, dann kann ich nicht mehr geradeaus gehen.

Ich hasse es, besoffen zu sein. Aber betrunken reicht auch schon. Ich fühle nichts. Es ist wie taub, wie fremd an meinem Körper. In der Disco trinke ich gerne und tanze dann, weil es taub ist. Ich fühle nichts mehr um mich rum, sondern tanze einfach zum Beat. Das geht. Was ich spüre, sind die Menschen. Der, der mit mir tanzt, den ich umarme, küsse. Meine Freundin, die mich mitnimmt auf die Toilette oder was neues zu trinken holen, vor die Fotobox oder raus Luft atmen.
Fasst man mich nicht an, fühle ich nichts.
Eigentlich kein schlechtes Gefühl. Fallen lassen. Nichts fühlen.

Gerade irgendwie schon. Wobei nein. Also, ich weiß nicht. Ich höre laut Musik, der Sound ist satt und klar, die Beats in der richtigen Stärke- gute Kopfhörer eben. Und die Musik füllt meinen Kopf.
Es kribbelt nicht so richtig etwas, aber ich fühle mich energiegeladen. Sonst nichts.
Und ich will etwas kaputt machen. Konkret mich. Ich will trinken, feiern- um zu vergessen.
Ich will ritzen. Eigentlich habe ich keine Lust zu skillen, ich will da nicht gegenarbeiten.
Egal, ich will einfach nur was fühlen. Fühlen.

Mittwoch, 7. September 2011

«Da fehlt ein Wort»

Wie ich diesen Satz liebe -.-
Egal, was ich nun auch schreibe- besonders bei sehr wichtigen Texten fehlen Wörter. Meine geliebten "Füllwörter" sind sehr variable und reichen vom unbedeutenden "Ich" über notwendige "nicht"s bis zu wichtigen Nomen. Gerade die Nomen und vorallem auch das "Nicht" rutschen mir viel zu oft durch die Tasten. Ich lese das, was ich schreibe durch, lese das nicht vorhandene Wort mit und los. Dass es nicht passt, merke ich immer viel zu spät. Besonders wenn das "Nicht" abhanden gekommen ist, ist meine ganze Bedeutung des Satzes futsch.
Deshalb entschuldige ich mir, wenn irgendwo Wörter fehlen. Für mich und mein inneres Auge existieren sie immer.

Nach der platten Erklärung meiner Unfähigkeit, ganze deutsche Sätze zu schreiben, mag ich es nochmal anders anschauen.

Mir fehlen oft Worte. Es gibt Tage, da ist der Kopf nunmal wortleer. Da sind die Gedanken nicht komplex, sondern man schaut stundenlang vor sich in, ohne zu begreifen, was man ansieht. Man hört Ewigkeiten immer und immer wieder dieselben Worte, gesungene Zeilen, ohne dass es einem klar wird, was sie bedeuten.
Zu bestimmten Situationen, fällt mir nichts ein. Ich nehme es hin und bin unfähig, etwas zu erwidern. Da fehlt ein Wort.
Vielleicht wünschen sich die Menschen in dem Moment ein Zeichen, ein klitzekleines Wort, dass man es annimmt, registriert hat. Und ich geben ihnen nichts. Still und stumm. Da fehlt ein Wort.
Und ich weiß nicht, welches.

Montag, 5. September 2011

Nicht denken, nicht schreien.

Es gibt Tage, an denen hängt alles. Der Körper, die Gedanken, die Bewegungen. Langsam und versteift. Eingefroren.
Bei Gefühlen bin ich heute auf Suche gegangen. Die Hausaufgabe für die Therapie- unangenehme Gefühle in der Situation, den Gedanken und den Gefühlen, sowie den neuen Gedanken und neuen Gefühlen aufzuschreiben. Etwas, was mir überhaupt nicht leicht fiel. Fühlen ist schon schwer, Gefühle bewerten in ihrer Stärke- für mich heute Höchstleistung. Ich kann keine Gefühle bewerten und schon gar nicht meine.
(04.09.11)

Habt ihr heute einen Laster auf den Straßen gesehen, wenn ja- so einer ist heute förmlich über mich rübergerollt und hat mich zusammengedrückt. Ein ganzer Kopf voller matschigen, komischen Gedanken. Überfordert nach jeder Stunde. Müde und ausgelaugt. Therapie ist anstrengend. Gefühle sind anstrengend. Gedanken sind anstrengend. Chaos ist anstrengend.
Ich liebe die Ordnung.

Juli mit Egal wohin (Ausschnitt)

es ist egal wohin ich will
ich möchte schreien und bleibe still
und das kann ich nicht ändern
es ist egal wohin ich will
ich möchte schreien und bleibe still
und das kann ich nicht ändern

ich wache auf, weil niemand redet
niemand hört zu, niemand ist da
und wenn ich könnte, würde ich leugnen
dass ich noch bin, wo ich schon war
und vielleicht geh ich nie
doch du kommst mit mir irgendwie


Niemand. Redet. Hört zu. Ist da.
Ich schreie nicht, sondern halte mal lieber die Luft an und lasse Gedankenpampe, Gedankenpampe sein. Schade, dass man so einiges nicht abstellen kann. «Man kann nicht nicht denken.» Philosophie, 6. Klasse. Welch Erkenntnis- aber ich würde lieber nicht denken müssen.

Dienstag, 30. August 2011

Musikfluss

Damien Rice mit 9 Crimes

Leave me out with the waste
this is not what I do
it's the wrong kind of place
to be thinking of you
it's the wrong time
for somebody new
it's a small crime
and I've got no excuse

is that alright? (yeah)
I give my gun away when it's loaded
is that alright? (yeah)
if you don't shoot it, how am I supposed to hold it?
is that alright? (yeah)
I give my gun away when it's loaded
is that alright... with you ?

leave me out with the waste
this is not what I do
it's the wrong kind of place
to be cheating on you
it's the wrong time
she's pulling me through
it's a small crime
and I've got no excuse

is that alright? (yeah)
I give my gun away when it's loaded (is that alright? yeah)
is that alright? (yeah)
if you don't shoot it, how am I supposed to hold it? (is that alright? yeah)
is that alright? (yeah)
I give my gun away when it's loaded (is that alright? yeah)
is that alright;
is that alright with you ?

is that alright? (yeah)
is that alright
is that alright
is that alright with you ? (no)


Ich empfehle es jedem, dieses Lied zu hören. Aber bitte dafür stabil zu sein, wenn man traurige Musik mag und sich runterziehen lässt von ihr. Das Lied ist traurig und wunderschön. Das eine schließt das andere nicht aus.
Das Lied hat mir den Ohrwurm gestern Nacht und heute Morgen, Mittag und Abend geschenkt. Die Klavierstimme hat mich auf ihren Rücken genommen, ist losgelaufen und hat mich getragen in meinen Kopf, in meine Gedanken. Ist vorangegangen und hat mich gezogen zum Klavier. Nach einer so langen Zeit habe ich angefangen, wieder zu spielen, Fingersätze auszuprobieren, und meine Hände treiben zu lassen. Den Kopf und die Gedanken anzuhalten, die Musik in die Fingerspitzen, in die Arme, die Beine bis zu den Füßen, in den Rücken, hoch über den Hals in den Kopf zurück strömen zulassen. Den ganzen Körper mit Musik füllen. Den traurigen Tönen sich hinzugeben und den Musikfluss wie ein silbernes Band aufzugreifen, sich daran festzuhalten und es zu begleiten auf seiner Reise durch das ganze Lied.
Traurigkeit ist ein sehr starkes, ergreifendes Gefühl. Musik transportiert die Gefühle der Menschen, saugt sie auf und spinnt daraus ein neues Band, eine Melodie, im Kopf gehört und auf den Instrumenten und in der Stimme wiedergegeben.  

Montag, 29. August 2011

Taub. Müde.

Nach der Therapie bin ich immer irgendwie wie taub. Wortlos. Wie ein 30 Centstück unter normalem Geld, anders und wertlos. Komisch. Ebenso als wenn ich aus einem Buchladen komme. Die Welt ist laut. Bunt und grell. Irgendwie überfordert der Rest mich damit. Nach der Therapie bin ich müde, erschöpft und nachdenklich.
Thema der Stunde- was kann ich tun, um zu helfen. Ich mag helfen, Kraft geben und zeigen, dass ich da bin für die Menschen, die mir wichtig sind. 
Doch manchmal kann ich auch nichts tun. Nichts.

Nichts, was wir tun könnten von Wir sind Helden

Deine Hand liegt in meiner
mein Leben ab heute in deiner Hand
kein Licht schien je klarer und reiner
kein Schmerz hat je so hell gebrannt
in deinen Augen unendliche Weite
ein Blick von der anderen Seite
wir sind verloren, wir sind verloren

Was unter Schmerzen geboren wird
muss hinter Schmerzen verloren gehen
es gibt nichts, was wir tun könnten
es gibt nichts, was wir tun könnten
es gibt nichts, was wir tun könnten
außer uns auszuruhen

Ich werde mich nicht bewegen
den Kopf gesenkt, Genick entblößt
warte ich auf den Segen
oder den Schlag, der mich erlöst
und mich entlässt in unendliche Weiten
für einen Blick auf die andere Seite
nichts geht verloren, nichts geht verloren

Was niemals geboren wird
kann niemals verloren gehen
es gibt nichts, was wir tun müssten
es gibt nichts, was wir tun müssten
es gibt nichts, was wir tun müssten
außer uns auszuruhen

Nichts, was wir tun könnten
es gibt nichts, was wir tun könnte
es gibt nichts, was wir tun könnte
außer uns auszuruhen


Ich glaube, ich muss es ein bisschen lernen. Ich kann nicht verändern. Ich kann nicht viel Einfluss ausüben. Ich kann nicht helfen.
Ich soll mir schon mal einen neuen Therapieplatz besorgen, aber ich mag nicht. Ich bin müde. Müde vom Helfen wollen und nicht können. Müde vom Helfen wollen und nicht die Kraft dafür haben. Müde vom Ich-Sein. Taub in einer lauten Welt. Taub und ungehört vom Sprechen. Taub um viele Worte nicht mehr hören zu müssen. Taub. Müde. Müde. Taub. Gefühlsmüde. Gefühlstaub. 

Sonntag, 28. August 2011

Wir sind am Leben

 Wir sind am Leben von Rosenstolz

Hast du alles probiert?
Hast du alles versucht?
Hast du alles getan?
Wenn nicht, fang an!

Hast du wirklich gelebt?
Hat deine Welt sich wirklich gedreht?
Hast du alles getan?
Wenn nicht, fang an!

Was willst du sagen?
Wen willst du fragen?
Was willst du erleben
und was willst du geben?
Wer gibt dir den Frieden
und was ist liegengeblieben?

Ich kann deinen Herzschlag hören
Keiner wird dich zerstören
Du bist am Leben
Du bist am Leben
Weil dein Herz noch Feuer fängt
Weil dein Herz die Liebe kennt
Du bist am Leben
Du bist am Leben

An was willst du glauben
oder glaubst du an dich?
Wie oft wirst du betrogen?
Wie oft belügst du dich?
Wieviel Türen wirst du öffnen?
Welches Schloss knackst du nie?
Wie oft kannst du widerstehen
und wann gehst du in die Knie?

Warum wirst du weinen
und wie oft bleibst du stumm?
Und für wen wirst du beten,
weißt du wirklich warum?
Und bei wem wirst du schlafen
und vor wem rennst du weg?

Ich kann deinen Herzschlag hören,
keiner wird dich zerstören
Du bist am Leben
Du bist am Leben
Weil dein Herz noch Feuer fängt
Weil dein Herz die Liebe kennt
Du bist am Leben
Du bist am Leben

Und hast du dich verlaufen,
ich bin da, bring dich nach haus'

Ich kann deinen Herzschlag hören
Keiner wird dich zerstören
Du bist am Leben
Du bist am Leben

Wir sind am Leben
Wir sind am Leben

Ich kann deinen Herzschlag hören
Keiner wird uns zerstören
Wir sind am Leben
Wir sind am Leben
Weil unser Herz Feuer fängt
Weil unser Herz Liebe kennt
Wir sind am Leben
Wir sind am Leben


Ich denke, man muss nicht viel zu diesem Lied sagen, weil es sich selber gut erklärt. Mir gefällt es, wie viel positive Energie man darin findet und das, obwohl das Lied trotzdem sehr nachdenklich machen kann.
Eine Aufforderung an das Leben und das, trotz der vielen schlechten und schlimmen Vorfälle, Erinnerungen, Wunden. Eine Aufforderung für das Leben, um zu leben, trotz dieser manchmal sehr hässlichen Welt da draußen.
Trotzdem kann das Lied einem gut auch die Ohnmacht vor Augen führen. Unsere eigene oder die anderer Menschen. Das Leben in seinen vollen Farben und Facetten zu begreifen und wahrzunehmen, festzuhalten und spüren ist wundervoll und schmerzhaft. Von beidem etwas in unterschiedlicher Gewichtung, fast jeden Tag.

Die Google-Theorie

Die Menschheit und Google- eine Welt für sich. 
Wenn man bei Google Streit und Freundschaft googlet- bekommt folgende Ergebnisse (Stand 27.08.2011 18:22 Uhr)

Streit - Ungefähr 28.200.000 Ergebnisse (in 0,11 Sekunden)

Freundschaft - Ungefähr 26.100.000 Ergebnisse (in 0,07 Sekunden)

Auswertung und mein persönlicher Senf dazu:
Streit erzielt mehr Treffer als Freundschaft, Google braucht aber länger. Die Menschen streiten oft und ausdauernd und manchmal ziemlich ohne Ziel. Streit dauert, dann und wann sogar Jahre oder das Leben lang. Aus der Sicht einer gewissen Person, entwickelt man sich weiter beim Streiten. Das mag vielleicht sogar so sein, aber ich finde streiten sehr überflüssig. Ich stehe gerne dazu, dass ich harmoniebedürftig oder gar süchtig bin. Streit kann so furchtbar viel kaputt machen. Das sehe ich an meinen Eltern, an den ganzen Leuten, die sich trennen oder scheiden lassen. Aber Streit zerstört nicht nur Liebe, sondern auch Freundschaft.
Freundschaft erzielt weniger Ergebnisse, Google ist schneller. Nicht, weil Freundschaft schneller entsteht als Streit- nein eher im Gegenteil. Nur Freundschaft ist etwas sehr positives in meinen Augen. Freundschaft kann einem viel geben, für mich das wichtigste- das Gefühl, nicht alleine zu sein.
Um meine Theorie zu Google noch auszubauen- ziehe ich die Wörter Hass und Liebe dazu.

Liebe - Ungefähr 274.000.000 Ergebnisse (in 0,08 Sekunden)

Hass - Ungefähr 20.700.000 Ergebnisse (in 0,17 Sekunden)

Liebe hat viiiiiiiel mehr Ergebnisse als Hass und Google ist entschieden schneller bei der Suche nach dem Begriff. Damit lässt sich meine Theorie festigen. Google mag positive Gefühle wesentlich mehr als negative. Auch wenn Streit mehr Treffer hat als Freundschaft, sind Freundschaft und Liebe mit Weiten schneller gefunden im World Wide Web. Und da das WWW etwas ist, was von Menschen in die Wege geleitet wird und sich die Suchtreffer zusammensetzen von den Beiträgen und Seiten, Fotos und Sprüchen, die Menschen hochgeladen, geschrieben, gepostet und kommentiert haben- zeigt die Google-Theorie ganz eindeutig, dass die Menschen viel lieber von positiven Gefühlen umgeben sind, als von negativen. Liebe und Freundschaft schließt man eher ins Herz als Streit und Hass.