Happiness does not wait

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Dienstag, 30. Juli 2013

Kopfzweifel

Ich setz mal Triggerdinger noch dazu. Keine Ahnung, inwieweit das vielleicht das Potenzial hat. Sorry.
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Ist es schlimm, verwerflich, sich manchmal zu wünschen, dass er einfach gestorben wäre?
Dass er einfach mein bester Freund hätte bleiben können und ich das nicht gewusst hätte oder besser ich die Hilfe nach wie vor geholt hätte, mit dem Wissen, dass ich eben das getan hab, was ich konnte.
Es wäre seine Wahl gewesen, ist es immer noch.
Für sein Leben ist nunmal jeder selber verantwortlich, so sehr man die Verantwortung auch abgeben möchte. Eigene Verantwortung. Es wäre nicht meine Schuld gewesen, wenn er seine Pläne durchgesetzt hätte. Mehr an Hilfe konnte ich nicht beisteuern.
Aber ich hätte nicht nur um die Freundschaft irgendwie getrauert, sondern richtig und das geht vorbei. Es wäre okay gewesen zu trauern. Erlaubt und verständlich.
Der Schlamassel hätte ein Ende gehabt und die Freundschaft würde sich nicht weiter auswirken auf alle anderen Bereiche.

Vielleicht begreift er die Chance.
Vielleicht finde ich den Weg, mit dem Chaos zurecht zu finden, den die Freundschaft immer ausgelöst hat. Es ist nur eine scheiß Freundschaft, meine Beziehung ist so viel mehr wert. Das ewige Tauziehen bin ich doch eigentlich selber leid.

Montag, 29. Juli 2013

Macken-Ich

Eine «neue» Macke meines bekloppten Ichs ist mir heute (wieder) begegnen.
Nach allem, was ich besorgen müsste, war ich bei Thalia in der Stadt, hab zwischen den Regalen rum gehangen und wollte nur Ruhe, ein wenig blättern und anlesen.
Es war so voll. So unerträglich viele Menschen. Die sich alle so dicht neben einen stellen. Hinter einen stehen und ins Regal spähen, Titel schnell überfliegen und mit ihren Händen an mir vorbei greifen. Kurz am Arm streifen. Zwei Schritte an die Seite scheinen gleich bedeutend zu sein mit «komm mir noch näher».
Eine Flucht zu den Bildbänden, die am schlechtesten besuchte Ecke des ganzen Ladens. Vergessen den Infoschalter direkt um die Kurve.
Menschen. Krass viele viele Menschen. Mein Rücken. Spannt.
Beim raus laufen, stolpern- renne ich fast in meine alte Therapeutin. Sieht fast noch genauso aus. Nur ohne Brille. Bei vielen Leuten kann man sehen, dass ihre Brille besichtigt ist und gebraucht wird, zumindest, wenn sie auf- oder abgesetzt wird, weil sich kurz die Augen vergrößern oder verkleinern zu scheinen. Bei ihr nicht. Fällt mir wieder ein. Vielleicht ist das nur Zierde. Ihre Art Maske, die Distanz zu wahren.
Egal.
Beschließe, dass ich sie nicht gesehen hab, obwohl sie mir fast gegenüber stand hinter dem Büchertisch. Sie hat mich nicht erkannt. Einreden. Fertig.
Endlich die Filiale verlassen.
Mittagszeit. Ferien. So eine Scheiße. Viel zu voll. Zu laut. Zu wenig Verschwinde-Möglichkeiten. So leise die Schuhe auf dem Asphalt sind, so sehr der Kopf gesenkt, der Blick nach unten gerichtet ist. Fußgängerzonen, die ohne Bäume, ohne Schatten, ohne Rückzug sind.
Immerhin draußen nicht mehr die Gluthitze.
Im Lieblingscafé runterkommen.
Sich mit Elektromusik betäuben
und vorm Klavier wieder zu atmen beginnen.
Mackenmäßig, mackenhaft, mackig.

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Aua.


Taub machen. Irgendwann.

Sonntag, 28. Juli 2013

Waterways

Nach viermaliger Falscheingabe des Passwortes liegt also das vor:
zu leichtes, eingespieltes Passwort, was nun endlich mal einer Überholung bedarf, sodass sich die Finger neu gewöhnen müssen an die Abfolge der Buchstabenkombinationen.
Aber das nur nebenbei.

Es ist das Bild vom Timmendorfer Strand, das Meer. Zu wissen, dass viele viele Menschen Urlaub machen, dass sie wegfahren, dass sie in Dänemark, an der Nordsee, an der Ostsee oder in Skandinavien sind.
Die Seeleninsel fehlt. Das Loslassen und mal nur sitzen und dem Wasser entgegen weinen.
Die Lungen mit sauberer, unverbrauchter Luft füllen und spüren, dass man selber das ist. Die eigenen Körpergrenzen wahrnehmen können. Morgens einen Moin-Moin-Tee von mir aus schlürfen und mit einem Buch in der Hand alleine über das Meer schauen. Nachts sich komplett auf die Geräusche verlassen zu müssen. Und wenn man Bedrohung empfindet, sich wieder in die Sicherheit eines Zimmers flüchten zu können.

Dazu die Musik, die mich hochholt und runter, die Ruhe verströmt, den Druck etwas lindert, die Haut aufzuschneiden und das darzulegen, was sich irgendwo dahinter verbirgt.
Passender Weise heißt das Lied Waterways

Würde ich gut malen können, hätte ich die seelische Verfassung schon lange dargestellt. Aber dafür reicht es nicht aus. Vielleicht mag ich auch der Wirklichkeit nicht ins Gesicht schauen, wenn ich fertig bin, wenn die Pinsel mit der Acrylfarbe im Wasserglas stehen und mich das anschreit, was ich tatsächlich fühlen sollte. Vielleicht möchte ich das nicht sehen. Weitermachen und retten über diesen Zustand, der hinter der Stirn klopft, aber keinen Weg daraus findet. Wie eine Erkältung alle Wege abdichtet, ist der Zustand vielleicht solange gefangen, bis die äußeren Bedingungen besser sind und sich weniger Nährboden dafür findet.

Wie tausend Verbrühungen auf der Haut, wie lauter kleine Wunden, wie gereizte Haut, die spannt und drückt. Wie eine zu kleine Hülle, aus der man schlüpfen möchte, um wieder die Arme zu recken und Luft zu bekommen.
Alles legt seine Finger drauf.
Die gespannte Haut.

Freitag, 19. Juli 2013

Soldaten

«I follow rivers» von Triggerfinger allerdings- die ruhige, so klingende Version.
Gerade muss meine Freundin das Lied hören, permanent störe ich sie schon mit meinem Mitteilungsbedürfnis beim Lesen :/
Aber verzeihen wird sie das bestimmt.

Die letzte Klausur ist vorerst geschrieben- eine mündliche Prüfung wird mich nächste Woche noch einmal auseinander nehmen, aber da ich nicht alleine vor dem wirklich kompetenten Dozenten stehe, der mir aber irgendwie immer so sehr nach Kontakt und Hand auf die Schulter legen aus ist, wird das hoffentlich auch werden. Dazwischen Protokolle tippen, abarbeiten, Abgabe bereit machen und schließlich einschicken. Danach?
FREI

Yeah- eine Woche lang. Und dann? Unipraktikum, eins der wirklich üblen Sorte- die Beschreibung einer Freundin, die das Praktikum bereits hinter sich hat: «Du kommst nachmittags um 17 Uhr aus dem Labor, nach guten acht bis neun Stunden, schreibst Protokolle und lernst auf die Kolloquien und Abfragen am nächsten Tag. Drei Wochen lang.»
Cool oder?
Sollte verboten werden. Da ist doch "Leben" nicht mehr unter dem Aspekt "leben" betrachtet, sondern lediglich unter dem "ich arbeite für die Uni". Klingt bisschen raus bei mir, dass man das eh nur tut, oder?
Ätzend. Ein wenig. Manchmal sehr.
Soldaten sein müssen zu bestimmter Zeit.
Also- Studium gerne, Leute, aber jeder, der auch nur von irgendwem den wirklichen Umfang mitbekommt, weiß, dass es nicht nur chillig ist.
Selbst Jura, Wirtschaftler und Sportstudenten müssen was tun, selbst sogar solche Menschen sieht man lernen, arbeiten etc. Also Fenster auf, Vorurteile rauswerfen und Realität betrachten.

Realität.
«Glück ist, den eigenen Kurs zu bestimmen» (Jeremy A. White)
Ich glaube, die Klinik ist keine schlechte Idee. So an sich. Vernünftig und so.
Es ist notwendig, das weiß ich und es ist alles nur sicherlich nicht schlecht und annehmen, dass ich nicht einen Marathon laufen muss, dauert- ich rate es zwar immer und doch ist es schwieriger, es selber zu sehen. Das wiederum sehe ich nun.

«Ein guter Soldat stellt keine Fragen, er läuft Runden im Park, bis die Beine versagen» (Meine Soldaten - Maxim)
Soldat sein ist aber nicht mehr der Mittelpunkt. Gehen, laufen, sich durchkämpfen. Ja, dazu stehe ich auch nach wie vor. Aber irgendwann den Punkt sehen, wo Soldat sein nicht mehr das Optimum bedeutet und das ist vielleicht der Schritt nun.
Ob ich stolz bin? Nein, aber ich nehme mich an. Ich bin krank und das sehe ich eventuell seit einiger Zeit wieder klarer als sonst.

Zurück zum Startlied-
«You're my river running high
run deep, run wild»

(I follow rivers - Triggerfinger)

Ob nun auf das Leben bezogen an sich oder auf meine Freundin, die gerade ungeduldig darauf wartet, dass sie mich hier bestalken kann-
bitte nicht aufhören mit fließen. :)

Dienstag, 2. Juli 2013

Ich (Titel) bin seit neustem ein Pflichtfeld ! (Infos, die keiner braucht)

"Schreibst du endlich wieder was?"

Ja gut, schreiben wir also ENDLICH wieder was- endlich.. Ich schreibe jeden Tag! Einkaufszettel, kleine Notizen, Randbemerkungen und Mitschriften in mein anorganische Chemie Skript, die Überschrift der PFlanzenbestimmungsübung- ein Haufen an Sätzen und Worten, Silben, Buchstaben und Satzzeichen, die ich schreibe. Handschriftlich oder handgetippt.
Nur hier eben nichts? Wieso? Weil ich mich nicht sonderlich mit mir selber beschäftigen möchte, schätze ich. Weil im Außen so viel passiert, dass ich froh bin, wenn mein eigenes Inneres in mir bleibt oder nur in ganz kleinem Kreis- so face-to-face bzw. Telefonhörer-zu-Telefonhörer diskutiert wird. Meine Therapeutin bewundert sicherlich wieder, wie schön die Mauer ist und überlegt, ob sie sich mit einem Graffiti- ala "ich war hier" verewigen sollte. Sollte sie ruhig machen. Wenn ich fertig bin, mit Außenhektik, laufe ich sicherlich wieder mal an der Mauer lang und lese, was man mir so alles hinterlassen hat.
"Meld dich mal"
"Gibts dich noch?"
"Ist meine Karte angekommen?"

Zwischendurch sprinte ich, muss ich zugeben, schon lang. Ist nur fair denen gegenüber, die mir hin und wieder Briefbomben über die Mauer werfen. Aber vielleicht sollte ich es machen, wie fast alle hier im Haus- bekommst du keine Post, bestell irgendwas nettes. Das hat den Vorteil, dass es geliefert wird, man freut sich über Post (!!) und muss es maximal mit einem Rückaufkleber versehen und wieder zur Post tragen. Alternativ zahlt man die Rechnung und ist glücklich, dass man nicht Sätze zu Papier bringen muss. 
KOMMUNIKATION. FREMDE MENSCHEN. 
Gott- Hilfe :D 

Ach, wie schön ist doch das Leben,
kann man gut drumrum bereden.
Um das, was man sollte zu Papiere bringen, 
was einem tut doch gar nicht leicht gelingen.

Okay, Scherz beiseite-
Blog fehlt? Ja, tut es tatsächlich manchmal.
Gerade ist mal wieder Klausurenzeit, was auch sonst- schließlich geht man dafür in die Uni. Für eine Klausur und noch eine und noch eine. Freunde? Pfff. Quatsch. Interesse? Nichts da, das ist überflüssig.
Meine Therapeutin steht je nach Stunde viel mit der Spraydose rum und überlegt, aber nach einer gefährlich langen Zeit, zumindest kommt es mir so vor, in der sie das Privileg genoss, kurz einen Blick mit einem Periskop (über die Mauer oder um Ecken guck-Fernrohr) zu mir rein werfen zu dürfen, ist es nun nicht sooo schlimm. Wobei es mich auch wiederum nervt. Vielleicht lässt sich da ein Mittelding finden- Kopf legt bestimmt irgendwo ein loses Notizblatt dafür an.
Ansonsten bin ich einen besten Freund weniger und einen weisen Beschluss- "wir schaffen das Wort "beste" wieder ab, aus dem Alter bin ich raus" reicher. Die Umstände, wie eins zum anderen gekommen ist, lass ich besser weg. Das ist keine schöne Geschichte und hat mich mehrmals an das "wozu wir leben und wie man andere vom Leben überzeugt" gebracht. Darunter kann sich nun jeder was vorstellen und gut ist es.
Bei Silly war ich. Das war wirklich super. Erste Reihe (: ein schöner Abend. Auch wenn Frau Loos nicht still genug stehen wollte für meine Rentenalter-Kamera.
Generell ist jedes elektrische Gerät gerade auf Rente und Stillstand und Lebensende programmiert. Ein Handy, was mehr rumspackt, als Whatsapp anständig zu öffnen, Bilder zu machen und eine lange Akkulaufzeit zu haben; ein Laptop, der treffsicher nach Ablauf der Garantie nun repariert werden will (Scheiß Ausbeut-Firmen) und das letzte hab ich gerade vergessen. Fällt es mir wieder ein, was mich technisch noch nervt, schreib ich es auf einen Notizzettel und hänge es an die volle Pinnwand im Kopf. 
Belohnung für dieses Semester? 
Meine zwei Süßen mal beim Tierarzt vorführen- nicht weil sie krank sind, sondern weil es mir ein sichereres Gefühl verschafft, dass ein Tierarzt die zwei kennt, falls irgendwann in Zukunft (hoffentlich nicht!) was sein sollte.
Äh- ausschlafen.
Belohnung sonst? Quatsch- überflüssig. So richtig Zeit ist dafür auch einfach nicht. 
Die Klinik kann mir erst zwei oder drei Wochen vorher Bescheid geben, ob der Wunschtermin klappt oder nicht und wenn er klappt, was ich hoffe, dann gibt es eh keine Semesterferien mehr, sondern wieder einen fließenden Übergang ins nächste Semester.
Lebenssinn?
Die Uni. 
Lebensinhalt? 
Die Uni. 
Lebenswunsch?
Nicht die Uni. 

Studieren ist nett und nervt. Kann ich vielleicht bitte jetzt gleich fertig sein, spießig mir ein Haus bauen und unterrichten? Das wäre schön.
Und das baue ich mir nun im Traum so auf. 
In dem Sinne- gute Nacht