Happiness does not wait

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Dienstag, 20. Dezember 2016

Wenn ich mich nicht mehr spüre

Es ist Weihnachten. Vier Tage und Heiligabend im Paket mit der glücklichen Familie, Musik, Geschenken, dem Baum und den Lichtern liegt in Glanzpapier gewickelt auf der kaltgrauen Fußmatte bereit zur Bescherung. 
Erfreue dich daran


Das hässlich verpackte Geschenk. Die Angst lähmt mich dieses Jahr sehr, legt meine Atmung still, lässt das Blutrauschen verstummen. Lässt die rostroten Perlen in Zeitlupe herabkullern in den Fluss der traurigen Tropfen.

Der wichtigste Mensch meines Lebens kommt endlich zurück für die paar Tage und ich bin froh und überglücklich, wenn ich Schwesterherz gesund und heile in die Arme schließen kann. 

Familie. Die Vereinigung des tollsten Menschen sowie meiner Mutter, der ich viel verziehen habe, die mir hin und wieder die Geborgenheit kurz gibt, die mir seit Babytagen fehlt und dann einer der wenigen Menschen, vor denen ich so Angst habe. Und dabei ist er doch nur mein Vater. Und niemals ist dort irgendwas wie nicht so gelaufen, wie es sein sollte. Es Nein das geht nicht. Niemals. Er ist mein Vater und ich hab ihn auch gerne. Punkt


Aber ich spüre mich trotzdem kaum. Ein Zittern, das Ansetzen und kurz durchatmen. Für ein bisschen innere Kopfruhe. 

Weihnachten. Es wird wie immer. Eine nahe Familienzeit

Donnerstag, 17. November 2016

Das schwere Ding mit dieser Liebe

Vielleicht bin ich ein glücklicher Single.
Denn prinzipiell bin ich ganz akzeptabel im Alleinesein. Alleine Urlaub zu machen, erfüllt mich. Im Auto sitzen, mit den Fingerknöcheln auf dem Lenkrad trommeln und alle Laute meiner Stimmbänder in Klangfarben verwandeln, macht mich zufrieden. Sich im Bett drehen, wenden, zwischen der kühleren und kuscheligen Decke hin und herwechseln, lässt mich ruhig schlafen. Sich selbst mit lesen, stricken, bouldern, Musik... zu beschäftigen und darin meine innere Ruhe zu finden, ist total mein Ding. In der dynamischen Natur mich zu bewegen, inne zu halten und tief durchzuatmen, macht mich frei.
Freiheit.

Über mein Netz an Freunden bin ich dennoch sehr glücklich. Möchte ich Kontakt, stelle ich ihn her, indem ich an der Nachbartür klopfe und meinen Mitbewohner besuche, schreibe ich eine Nachricht, spreche ein paar Zeilen zu einer Sprachnachricht zusammen, telefoniere oder schaue spontan bei meinem besten Freund vorbei. Muss ich tatsächlich nachts mal flüchten, habe ich eine Freundin, bei der ich auf der Matte stehen kann und sie ohne Fragen mich auf ihr Sofa verfrachtet, bestimmt Tee hinstellt und tausend Taschentücher anreicht, wenn ich sie brauche.


Trotzdem ist da nun sie. SIE. Sie wohnt nicht in meiner Stadt, macht nichts ähnliches, sondern arbeitet ganz tapfer jeden Tag und die restliche Zeit gehts ihr momentan nicht so gut. Sie ist viel krank und manchmal ist es ein ganz schönes hin und her. Wir hören ein paar Tage nichts von einander, danach glühen die Tasten oder Sprachnachrichten.

«Ich hab mich auf dich
und deine Art eingelassen
ganz unverbindlich
erstmal gucken, wie es wird

und wird's dir zu eng
musst du nicht bei mir bleiben»¹

Wer weiß, ob sie weiß, was sie will. Wer weiß, ob ich weiß, was ich will.
Außer ihre Hand zu nehmen, sie an mich zu ziehen, sie zu küssen. Ihr morgens den Kaffee reichen, sie nach der Arbeit abholen. Mit ihr an der Hand über einen Flohmarkt schlendern oder mit Wasser in den Ohren über die Wellenoberfläche in einer Therme gleiten. Sie mit an die See nehmen, Blätter in die Haare werfen und endlich den Drachen aufbauen. Ihr zusehen, wie sie bei Nervosität tausend mal ihren Lipliner rauskramt und noch mehr Angst vor Spinnen hat als ich.

Irgendwie klingt das verliebter, als ich geglaubt habe. Dennoch ist es verdammt schwer. Verbindlichkeit und Freiheit. Arbeit und Uni. Zwei verschiedene Städte. Würde sie sich überhaupt darauf einlassen? Und wie tickt sie in einer Beziehung? Wie ticken wir gemeinsam in einer Beziehung?
Ob sie keine Probleme damit hat, mit einer Freundin statt einem heterosexuellen Partner durch die Stadt zu spazieren oder kennt sie es noch gar nicht und traut sich allgemein nicht?
Wie genau sie wohl überhaupt empfindet?


Und schließlich bringt mich die alt Neu-Berlinerin immer noch ein bisschen durcheinander. Auch wenn sie inzwischen die Brücken wirklich hier zur Stadt abgebrochen hat, sich zum tausendsten Mal von ihrer On-Off-Beziehung getrennt hat, rührt ihre Stimme von den Sprachnachrichten und Bildern meine Seele an.
«This love is rain and blue skies»²
Unverbindliche Küsse. Warme Umarmungen und mit den Fingern in die vollen Haare greifen. Sich aneinander schmiegen.
Sie wird vermutlich immer etwas besonderes für mich bleiben.
«Still falling for you»²
Zumindest etwas, Kleine.


Aber Verliebtsein ist nicht mit Liebe gleichzusetzen und vielleicht kenne ich dieses schwere Ding namens Liebe momentan gar nicht.

«If love was a word
I don't understand
simplest sound
four letters»³




¹Revolverheld - du weißt nicht, was du willst
²Ellie Goulding - still falling for you
³Marlon Roudette - new age

Donnerstag, 22. September 2016

Zerbrich die Familie nicht

Du verteufelte Essstörung. 

Vorhin habe ich endlich den schwedischen Film «Stella -  kleinegroße Schwester» gesehen. Mit starker Besetzung in einem Themengebiet, welches die schwere Familien- und Geschwisterkonstellation zeigt, wenn ein Familienangehöriger eine Essstörung entwickelt. 

Stella ist die kleine Schwester von Katja. Eigentlich. Denn als sie mitbekommt, dass Katja nicht isst, extrem viel Sport treibt, sich übergibt und im Spiegel sich kritisch mustert, wird sie in eine übermächtig große Rolle gedrängt. Auf jeden Fall muss Stella die Klappe halten, findet Katja. Mit Manipulation und Erpressung verwickeln sich die Geschwister in den Fängen und Seilschaften der Magersucht. Katja hungert. Stella schweigt. 
Solange bis die Last ihre Stille bricht und sie sich einer Schulpsychologin anvertraut. Die Krake der Krankheit wirft ihre Fangarme neu aus, bis die ganze Familie in einer hilflosen Spirale festhängt. 


Ein so guter und essentiell wichtiger Film, der das Ohnmacht-Macht-Verhältnis einer Essstörung zeigt, in deren Sog alle Beteiligten fallen und um Zusammenhalt, Individualität und Stärke bangen müssen. 
Die Belastung, die auf die Geschwister einwirkt, wird sehr gut umgesetzt. Die Angst, den wichtigen Menschen an seiner Seite zu verlieren gegen die Angst, seinen Bruder oder seine Schwester zu verraten, das Vertrauen enttäuschen. Auch die Fokussierung auf das kranke Kind und den Schatten, in den das Geschwisterkind gedrängt wird, werden erfolgreich hervor gearbeitet. 



Es ist komisch zu schreiben, dass ich froh bin, dass die Stricke, die damals meine Essstörung gesponnen hatte, sich mehr und mehr um meine Beine, meine Arme, meinen Bauch und Rücken, meine Füße, meinen Hals, meine Handgelenke und meinen Kopf gewickelt haben. Meine Umwelt wurde natürlich mit einbezogen. Damalige Freunde, Menschen, die mir damals nahe standen. Aber nicht meine Schwester, obwohl ich in den Anfängen und auch die weiteren Jahre jeden Tag mit ihr verbracht habe. Die allermeiste Zeit geteilt. 
Es fühlt sich fremd und merkwürdig an, eine emotionale Facette zu wissen, die den Stolz darüber wiederspiegelt, die Essstörung weitestgehend von ihr weg gehalten zu haben. 

3 Jahre ist es nun her. 3 Jahre und die Diagnose liegt hinter mir. Magersucht. 
Tschüs. Und lass für immer die Finger von mir. 
Dein Opfer werde ich nicht sein. 

Dienstag, 6. September 2016

Psssch

«Psssssch. Ganz ruhig. Es ist alles okay. Es.ist.okay.»

Ein Selbstberuhigungsmantra. Ein Selbstberuhigungsmantra. Ein.. Ich beruhige mich jetzt. Oder gleich. Oder so ähnlich.
Durchatmen

Sonntag, 21. August 2016

Schrecklich süße Depression

Da ist eine Mücke, sage ich zu Depression. Sie guckt und nickt nur stumm.
Depression ist nie sehr gesprächig. Was mich aber weder stört, noch wundert. Denn ihr müsst wissen: Schließlich ist sie auch nur ein Schaf. Mit großen glitzernden Augen, weichem, schwarzen Plüschfell und ein liebes Geschenk von meinem Mitbewohner.
Mit einer Schleife um den Hals. Eine unfassbar karierte Schleife, die Depression nur noch niedlicher macht.
"Davonkommen ist ein hässlich verpacktes Geschenk"¹, meint sie, beißt ein weiteres Dunkelstück der Nacht aus dem Himmel und immer wenn sie das sagt, wird sie ihrem Zweitnamen gerecht. Tod.
Liebenswerte Namen, nicht? Aber die trägt sie, weil.. Tja. Gute Frage. Vermutlich weil ich sie geschenkt bekommen habe, als keine bunte Zeit war. Sondern die Tage einer Kette liebloser grauschwarzer Stundensammlungen glichen.
Jedoch ist eine bleierne Traurigkeit nicht der erfüllende Lebensinhalt. Also, verpasste ich ihr diese Namen. Zu ironischen Forschungszwecken. Die jeden Morgen starten, wenn ich mich durchringe, meinen seelisch alten, realistisch aber gerade mal 24 jährigen Körper in eine senkrechte Position zu bringen. Luftmoleküle aufwirbeln und sich nahezu sofort Staub auf meinen äußeren Körperschichten ablagert.
Jeden jeden Morgen.
Und morgen ist leider auch noch ein Tag².




¹ Lilly Lindner - Splitterfasernackt
² Tobi Katze - Morgen ist leider auch noch ein Tag

Übrigens beides sehr gute Bücher, die absolut lesenswert sind. 

Freitag, 12. August 2016

Wohnungsgeschichten...

... zack. Weg war sie endlich. Diese Wohnung.
Ich hab sie nicht weiß gestrichen, nein, das hab ich nicht. Ich hab meine Schweine gepackt und das restliche Zeug. Das ist schon eine Weile her. Dann wurde der Rest irgendwann gepackt und ich habe mit den Vermietern gestritten. Nun müssen sie streichen und putzen etc. Damit habe ich nichts mehr zu schaffen und das ist gut so.

Was ich noch großartig getan habe? Nägel aus der Wand ziehen, Duschvorhang abbasteln, Fensterschlüssel raussuchen. Alles bereit legen und gehen.

Die Wohnung gehörte schon lange nicht mehr mir. Seitdem meine Meerschweinchen ausgezogen waren, fühlte sich die Wohnung kälter an. Keine Wärme ist mir entgegen geschwappt, kein freudiges Quieken begrüßte mich mehr.

Wie ein luftleerer Raum, kein Leben je gefüllt.

Und du glaubst,
du bist farblos
und morgen dann tot

Und du fühlst dich so überflüssig
und falsch
wie das fremde Haar,
was auf dem Bettlaken verweilt.




Schließlich finde ich neben mir dich und erinnere mich. An mich. Wie ich dich suchte und fand. Du das Privileg, meine beste Plüschfreundin zu werden, bekamst. Zeit wurde relativ. Da du mit mir gingst.

Du bist meine älteste Freundin
Mit den roten Haaren

Ich hab dich durch die Welt getragen
weißt du noch?
Am Anfang sogar um den Hals
und wie frech du bist
hat meine Mutter immer geschimpft

Wenn du nicht da bist
schlafe ich schlechter ein
und auch wenn ich nicht mehr 12 bin
brauche ich dich

Du hast über die Hälfte meines Lebens
direkt neben mir verbracht
sogar die allermeiste Zeit mit mir

Ich durfte dich vollweinen
und mir musste es nie gut gehen
mir muss es bis heute nie gut gehen
es ist dir egal, wie es mir geht

und auch wenn ich erwachsen bin
weiß ich
deine kleine Plüschseele treibt da irgendwo neben mir im Wind

Mittwoch, 10. August 2016

Klausuren und Ängste - eine Story ohne happy end

Erinnert ihr euch?
Diese Klausur, vor der ich erst gar keine Angst hatte?

Naja, dann hatte ich plötzlich so dolle Angst, dass ich aufgefressen wurde. Ich wurde krank. Und zu der Klausur danach war ich auch krank und dann habe ich Psychologie-Kombiklausur geschrieben.
Wobei...geschrieben. Haha. Ich hab meine Matrikelnummer angekreuzt, ein paar multiple choice Kästchen bekreuzigt, andere wieder ausgemalt und dann Löcher in die Luft geschaut.
Ich. Bei Psychologie. Blackout. Da darf ich echt nicht der Vorlesungstante erzählen, dass ich doch so einiges in Psychologie weiß, weil ich mich damit nunmal auseinandersetzen _muss. Und will. Pädagogische, Entwicklungspsycho. All das lese und lerne ich gerne und sitze dann in der Klausur und tjaaaa.
Ich hätte vielleicht was malen und ihr eine Aufgabe stellen sollen:
Beschreiben und analysieren Sie die Abbildung unter psychotherapeutischen Aspekten und mit Einbeziehung des Entwicklungsstandes der Studentin in ihrer aktuellen Situation.

(Ich, 5 Jahre, kaue auf dem Stift und gucke Löcher in die Luft, still und isoliert. Zumindest sehe ich auf den paar Kinderbildern so aus, wenn ich nicht gerade aufgefordert wurde, super lächelnd in die Kamera zu blicken.)

Naja. Zumindest habe ich dann oben neben meinen Namen noch "Staatsexamen" geschrieben und darunter ergänzt "Oder vermutlich nun leider kein Staatsexamen". Die Prof hab ich zumindest verstanden, dass sie meiner Einschätzung gefolgt ist und kurzerhand "5,0 / kein Staatsexamen" als Ergebnis eingetragen hat.

Schwupps. Da war dann das Loch, in das ich gefallen bin und was mich hat einiges an Blödsinn anstell-, wobei nein. Nur meine ganzen Lernvorräte habe ich schnell vernichtet, nur ungesundes gegessen und mich zwei Tage nicht aus dem Bett bewegt. Gar nicht so blödsinnig. Sondern sehr verständlich. Die Chips und die Schokolade waren schließlich für nur einen Zweck bestimmt, der nicht eingetreten ist. Also musste ich mich opfern und sie sang- und klanglos aufessen. Immerhin haben sie geschmeckt in den Pausen von schlafen und gammeln und Tierchen füttern und nicht duschen und nicht anziehen und miefig aussehen und so weiter. Danach war ich einigermaßen wieder gefasst und habe mich in die "ich muss wenigstens möglichst viel Haushaltsarbeit von meinem Mitbewohner weghalten, der Staatsexamen schreiben darf" Phasen gestürzt.
Ihm Brötchen machen, Kaffee brühen, damit er nicht mehr nach Leiche, sondern wenigstens nur kränklich aussieht, gut zusprechen, ihm noch mehr Bücher ausleihen gehen, ihn beruhigen bei Panikattacken und zuschütten mit Infos bzw. pflanzlichen Mittelchen aus dem heiligen orangen Kistchen, damit er nicht noch die letzten Organe ausspuckt und in der Prüfung dann nur aus dem letzten Loch röchelt. Sieh da. Wir haben es geschafft. Ich hab miefig ausgesehen und dann okay und dann wieder menschlich und er ist von Leiche auf kränklich gesprungen und nach dem er Examen geschrieben hat wieder auf eine gesunde Hautfarbe.

Dazwischen? Dazwischen habe ich viel geknutscht und gefeiert. Ein bisschen was getrunken. Mit der Theatergruppe zusammengesessen oder verknotet zu siebt auf einem Sofa gelegen. Über Gott und die Welt diskutiert. Habe erfahren, dass eine gewisse Sie leider absolut hetero ist.
Wieso genau tragen Heteros keinen Stempel auf der Stirn? Achja, richtig. Weil dann jeder andere sehen würde, dass sie leider recht langweilig durchs Leben gehen. Sorry Leute, aber aus der Reihe tanzen und mehr oder andere Auswahl haben und mehr oder anderer Gesprächsstoff rockt eben doch ziemlich. Man kann auffallen, kann Eltern schocken und "Freunde" und noch viel mehr. Man kann Menschen dazu bewegen, auf die Straße zu gehen. Zum Beispiel weil sie Angst haben, dass wir alle Schulbücher qualitativ abwerten und ihren Kindern Horror Szenarien erzählen. Gibt es tatsächlich Erziehungsberechtigte, die glauben, dass ihre Kids niemals das Internet und niemals die Pornoindustrie entdecken werden? Und dann haben sie Angst, dass in der Matheaufgabe nicht der Hans die Marina vor x Jahren heiratet und bereits y Jahre mit ihr zusammen ist, sondern der Hans mit dem Georg in die USA reist und dort richtig heiratet, weil sie in Deutschland immer noch nur die eingetragene Lebenspartnerschaft haben können? Nunja. Ich werde trotzdem Biolehrerin und dann _wird es bei mir solche Aufgaben geben und dann _werden die Kids auch über alle Familien- und Lebensformen aufgeklärt.
Ja.. aber dazu muss ich eben nun krank sein und mich ums Gesund werden kümmern. Konkret: Urlaubssemester und um Therapie und Maßnahmen kümmern, die mir ermöglichen, mein Gehirn auszutricksen, damit ich bei einem Blackout wieder zu mir finde und weiter arbeiten kann.
Fürs nächste Staatsexamen bin ich trotzdem angemeldet und dann werde ich wieder diese Psychoklausur davor schreiben und mehr als nur ein Bild malen können.
Ätsch.
Ihr werdet es schon sehen.

Oh - guck mal. Der Wecker klingelt in drei Stunden. Hihi. Naja. Dann ist die alte Wohnung für immer weg. Aber dazu dann morgen. G N8!

Montag, 27. Juni 2016

Klausur - na und?

Und obwohl ich Prüfungsphobie habe, gehe ich medikamentös eingestellt entspannter an die Klausur ran. ZU entspannt. Der zweite und gleichzeitig eigentlich mein letzter Versuch - nicht, weil ich die höchste Versuchszahl einer Klausur erreicht habe, aber leider die höchste Semesterzahl für den Bachelor.
Nun also, sehr entspannt. Ein bisschen Herzklopfen, aber ich kann schlafen und träume nicht horrorhaft von der Klausur, von leeren Blättern, von einer mitgenommenen Klausur, von totalen Zusammenbrüchen während der Klausur.
Ich setze riskant, ich weiß, auf 2/3 Wissen. Wenn ich 2/3 gut kann und das letzte Drittel zumindest mehrmals gelesen habe, reicht es hoffentlich, um über die magische Punktzahl für die 50 Prozent zu springen.
Ansonsten? Ist es nicht der Weltuntergang. Vielleicht für den ersten Moment schon. Aber es gibt Möglichkeiten und vielleicht auch Wege. Zumindest ist mein Leben nicht mit dieser Klausur vorbei. Immerhin etwas.

Und danach? Tierarzttermine, einen Vortrag halten, grillen, aufs Probe-Wochenende mit der Theatergruppe fahren. Leider hat M. genau in der Zeit Geburtstag. M., die echt einiges emotional angerührt hat, aber ich bin froh, dass diese enge Bindung wieder sich gelöst hat. Entweder man nimmt mich, wie ich bin oder man lässt es. Aber nur für die Freundschaft einer Person sich zum Brechen zu verbiegen, ist es mir nicht wert.
Selbst wenn ich kein ganzes Stück bin, sind es alles Teile, die zu meinem Gesamtpuzzle gehören. Selbst wenn ich das oft gar nicht leiden kann, kann und werde ich nicht einfach Teile davon verlieren.

Obwohl es tatsächlich _nicht der Weltuntergang ist, ist das Flaue in meinem Magen mir so unangenehm, dass ich am liebsten vorsichtig die Hautschichten durchtrennen möchte, damit ich ruhiger atmen kann.

Doofe Angst.

Mittwoch, 22. Juni 2016

Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann

(Francis Picabia)

London. Staatsexamen. Bauen. Rügen. Schwester. Uni. Ungarn.

Mein Kopf ist eine große runde Kugel, in der die Zukunftsgedanken für August und September wirbeln. Immer wieder stupst jemand sie an und sie blitzen auf. Verkünden die farbige Vielfalt der Möglichkeiten und Chancen. Der endlosen schnell laufenden Zeit. Zeit, die im Schlag des Lebensorgans mit dem Ticken der Uhr sich konkurriert.


Wofür nimmst du dir Zeit?

Die kostbaren Momente lässt du zwischen deinen kühlen Fingern zerrinnen.
Die Hast der direkten an der Schnur aufgezogenen Schritte.
Der hohe keuchende Kolibri Atem.
Die durchgestreckten geforderten Knie.
Der terminlich gemauerte Gesichtsausdruck.
Strenge. Kälte. Ziel und Flucht.

Links die Farben in zerlaufenden Bändern zu rau-abstrakten ungefühlten Mustern.
Zu der Rechten kleingroße kantigharte Personen und Gegenstandsumrisse.
Und beides webt sich ineinander wie Finger zweier Hände.
Zum emotionalen bunten Flickenteppich des Moments dieser Zeit.

Doch du greifst nicht zu. Bleibst nicht stehen. Lässt alles getrennt vorüberziehen .


Die wichtigste Klausur und ich habe fast nichts gemacht. Lerntricks und Tipps habe ich gelesen. Meine Lernumgebung eingerichtet. Begonnen, alles vorbeugende zur Abwehr der Erkältung meines Mitbewohners genommen.
Die Ruhe, mit der ich dem Umstand begegnen werde, ängstig mich. Die unbekannte Ruhe, die mir viel mehr den Blick auf das große Ganze richtet. Es ist nicht der letzte Versuch, aber eigentlich das letzte Semester. Vielleicht lässt sich darüber was regeln. Vielleicht auch über die Anerkennung der nachweislichen Prüfungsphobie. Und auch ein genötigter Umstieg auf Realschule würde mir zwar keinen Spaß machen, birgt aber die Chance, das auch für sich zu entdecken.
Die Zeit wäre nicht vollends verloren. Es gibt Wege und es ist nicht mehr nur der Abgrund, auf den ich zutaumel und mich, vor Angst rein zu fallen, direkt in die Tiefe stürze.
Also, Klausur, dann Klausuren, danach Examen. Eventuell anschließend London. Wieder bei meiner kleinen Familie sein und weiter ihren Stall bauen. Für die Uni parallel arbeiten. Meine Schwester in Ungarn besuchen, also vielleicht. Tanz der Vampire genießen. Letztendlich mit meiner Mutter nach Rügen touren.
Geordnet ist so "lame"

Meine bunten schillernden Glaskugeln im Kopf der Lebenspläne, die bei jeder bewegten Berührung los kullern, gegen andere stoßen und ein zaubertolles Bild projizieren, sind mir lieber.

Damit gehe ich nun schlafen. Gute Nacht, spannende Welt.

Montag, 9. Mai 2016

Wort.Kopf.Gedanken.

Panikattacke

Ich atme
Irgendwie klingt das lauter als atmen bei anderen
Ob ich wohl genug Luft kriege, wenn ich so laut atmen muss
In einer rollenden Blechdose mit Fenstern und vielen fremden Menschen
Reisen von Stadt zu Stadt

Ich atme
Ob ich wohl zwischendurch die Luft anhalte, weil ich so tief atmen muss
Es drückt alles und ich möchte schlafen
Oder dissoziieren
Wieder Luft zu bekommen
Wie lange das Gehirn ohne Sauerstoff überlebt
Und wenn ich einfach hier nun sterbe
Keine Luft


Frei sein

Da stand ich im Licht
Den Tunnel vor Augen
Im warmen Sonnenlicht
Verharren
Genießen
Liderflattern
In die Nacht

Endlich wieder frei sein
Einfach wieder frei sein


Nachts

Nachts
Liegst du so da
Das Kissen, die Decke
Dein Blut so warm

Nachts
Augen nicht zu
Gebrochen
Und ganz starr

Freitag, 6. Mai 2016

wohnung. alt. leer. grau.

Die alte Wohnung ist nahezu komplett leer. Ganz schaffe ich dauernd nicht.
Es sträubt sich alles.
Wenn ich den Schlüssel in die Tür stecke, freut sich kein Haustierchen, dass ich komme und Essen mitbringe. Alles steht wieder so, wie ich eingezogen bin. Kein Bild übrig, alle Fotos abgenommen. Die zwei Bordürenstreifen aus Farbe an der Wand. Farbenabdrücke im Bad. Gras an der Wand im Flur gemalt. Bald wird Weiß nichts von den bunten Spuren verraten.
Dann wird es nicht mehr meine Wohnung sein, sondern einfach nur noch eine Wohnung. Es wird nicht mehr die Wohnung sein, sondern einfach nur noch eine Wohnung.
Und irgendwann zieht jemand anderes ein und dann ist es nur noch seine oder ihre Wohnung.
Vorher muss ich aber alles restliche wegwerfen oder umziehen.

Bitte um Hilfe. Wenn Freunde es nicht anbieten, musst du sie fragen und das ist dein Recht.

Naja, das wird also gemeint und ich habe zum Glück einen Freund, der es angeboten hat und den ich vielleicht auch so gefragt hätte. Ausräumen und wenn ich nicht mehr kann, mit mir bestimmt auch den nächsten Spielplatz besuchen, spazieren gehen oder mich alleine durchatmen lassen.

Donnerstag, 14. April 2016

Luft

Plötzlich quetscht sich einfachschwer das Herz zusammen.
Unerwartet und mal ein paar Minuten nur lang. Oder tonnenstundenlastende Zeit.

Meist ohne dass ich den Grund kenne oder benennen kann, bin ich über jedes bisschen Sauerstoff froh, wenn ich nach unten gezwungen werde.
Um dem Herzen zu zu denken, dass Panik, Angst und Flucht nicht zu den hilfreichen Reaktionen gehören, wenn die Muskeln blockieren.
Sich die Füße in Betonklötze verwandeln und ich verzweifelt den Schraubstock löse.

Einatmen. Ausatmen. Atmen.

Ob wir die Kostbarkeit von Sauerstoff genügend schätzen?

Mittwoch, 13. April 2016

Farbensprung

Jn. kann nicht das gesamte Festival dabei sein. Er schreibt Klausur. Irgendwie verdammt schlecht gelaufen.
Dann stelle ich selbst fest - verdammt! Silbermond Openair und das Festival blockieren sich. Mist.
Welche Karte verkaufe ich? Etwa das tolle Silbermond Openair, den Abend, an dem ich jedes Lied werde mitsingen können und tanzen oder etwa das tolle 4 Tage Dance-Festival. Ein Konflikt, der mich fordert und in eine ernste Bredouille haut.
Welche Freiheit wiegt sich schwerer gegen die andere auf? Welche Waagenseite würde umkippen und mir eine Entscheidung präsentieren?


Farbensprung 

Musik, singen, tanzen,
springen, die Augen schließen
und sich im Moment leicht, aufgehoben, geborgen und lebendig fühlen.

Wenn die Füße sich in Zeitlupe abrollen.
Die Erde bröselt.
Fliegende Brocken.
Wirbelnder Staub.
Die Kraft in die Muskeln schießt.
Die Hände in die Höhe schnellen.
Die Waden sich anspannen.
Gestreckte Finger.
Langsam fliegende Haare.

Ich springe.
Sprungfederleicht. Sphärenhoch.
Das Licht in den Haaren. Die Töne und Noten an den Fingerspitzen.
Die Helligkeit und die Unendlichkeit tanzen vor meinen Augen.
Schnelle Wirbel. Enge Spiralen. Kreisige Tropfen.
Bis sich alles pulsierend mischt und farbig vereint.
Der absolut grenzenlose und freie Moment der leuchtenden Seele.

Donnerstag, 31. März 2016

Ja, ich krieg' das hin

«Hör auf hier rum zu flennen, sonst knall' ich dir hier in der Öffentlichkeit eine.» (meine Mutter, ich 10-12 Jahre)

Niemand trocknet deine Tränen.
Höchstens deine Schwester, die in derselben Welt leben muss.

Häufig könnte ich heulen über das, was in meiner Kindheit alles so abgelaufen ist.
Mach ich auch. Oft. Leider.
Die Große hat mal dazu gemeint, dass dies okay ist, etwas zu betrauern. Die Beratungsfrau meint das auch. Aber bloß nicht darin versinken. Selbst wenn ich das manchmal tue - versinken, ertrinken in den Massen an Wellen. Die wieder reinbrechen, wenn ich aus einem verkackten Albtraum mit nassen Klamotten aufwache oder bei ihnen im Haus bin.Wenn jemand zu dicht hinter mir steht oder eine unbedachte Armbewegung in meinen Augenwinkeln passiert.

Versinken? Nein.
SO soll das nicht bleiben und das wird es auch nicht.
Dafür, verdammt noch mal, bin ich ausgezogen. Vor bald 5 Jahren schon.
Dafür lebe ich so weit weg.
Dafür studiere ich das, was _mir gefällt.
Dafür stehe ich dazu, dass ich Frauen liebe (zumindest deutlich mehr als Männer).
Dafür verstecke ich genau das nicht mehr.
Dafür lasse ich nicht in meine Umzugs- / Haustier- / Studienpläne hinein reden.
Dafür äußere ich meine Meinung und stehe auch zu eben jener.
Dafür mache ich mir lieber selbst ein Bild von Situationen und Mitmenschen.
Dafür habe ich erkannt, was ich für einen Gewinn durch die Bewältigung der Magersucht errungen habe.
Dafür mische ich mich auch ein, wenn ich sehe, wie einem Kind an den Armen gezerrt wird, es eine Ohrfeige bekommt oder es laut angeschrien wird.
Dafür arbeite ich weiterhin daran, dass mich ihre Worte und anderes nicht mehr verletzen.
Dafür würde ich auch Worte und Konsequenzen sprechen lassen, falls es nach meinem Auszug doch erneut zu einem gewalttätigen Übergriff kommt.

Dafür fange ich immer wieder von vorne an.

«Ich fang' von vorne an
hör' auf zu heulen
wisch' die Tränen weg
mit deinem Anorak.
War mir eh zu groß,
ich schaff's auch allein.

Ja, ich schau' nach vorn.
Ja, ich krieg' das hin.
Ich versinke nicht
in deinem scheiß Anorak.
War mir eh zu groß,
ich schaff's auch allein.»


Um endlich dem Trauern und der Wut gegen mich selbst nicht mehr so viel Raum zu geben. Nicht mehr in dem gut gemeinten, überhüteten, gewalttätigen Elternliebe-Anorak zu ersticken.

«und wenn ich Angst hab', lass' ich nachts die Lichter an.
Ja, ich krieg' das hin.»

(Sarah Connor - Anorak)

Montag, 21. März 2016

It must be the music

Hab ich...

gebügelt - nö
gewaschen - yeah
den Müll rausgebracht - yes, bro
gespült - öh..fast
eingekauft - jepp. Aber die Chips-Ringe sind irgendwie wieder alle.
angefangen zu packen - *stille*
und Kleider aussortiert - ...

Dafür hab ich still gefeiert, bin zu powerhour mit hartem, puren Q-dance auf den Ohren in der alten, in _meiner Wohnung rumgehüpft wie ein Spatz auf Speed.
Forget about Monday to Friday
cuz I be working like a slave...

Dabei "arbeite" ich daran, noch mehr Bücher zu lesen, noch mehr Musik zu hören, für bald noch mehr Meerschweinchen den Stall zu planen, arbeite daran, noch mehr zu essen, damit endlich mal wieder mehr auf den Rippen hängen bleibt. Und kriege Leben irgendwie hin zwischen schlecht schlafen, gestört schlafen und gar nicht schlafen.
Sooo

RAISE YOUR HANDS & SING

raise your hands

it must be the music

r you ready?

can you feel the base
the base

no no
no no,
no no
no no
there's no limit

feel the base
the base of survival
the base of life


this is what I love
and can't stop lovin'
cuz I live for the music
it's my own world
I just wanna hear the music
I think the whole system fuckin' sucks
So I live for hardstyle
we live for HARDSTYLE

(Zwischenstand: 20.03.)

Es ist die Zeit, in der mein Kopf entspannt. In der die über 150 bpm mir ins Blut gehen, über die Haut streichen und in mir ausbreiten.
Genauso frei, obwohl ich in Massen stehe, als würde ich am Hochufer sitzen und den Wind zwischen den Haaren spielen fühlen.
Wie paradox ist das - wo Menschen mir Panik bereiten, sich genau in dieser irren Menschenansammlung meist angenehm entspannt, frei und komplett glücklich zu fühlen.
Erst im Juli fahren wir dieses Jahr nach Schwerin, damit ich drei Tage wieder auftanken darf. Das gesamte Line-Up steht und es ist ein verdammt cooles dieses Jahr.
Schon alleine die Q-dance Stage haut mich dermaßen aus den Socken.

Obwohl viele Umgebungsmenschen, Herzensmenschen nicht verstehen, was ich an dieser Musik toll finde und ich nicht müde werde, es ihnen zu erklären, hoffe ich, dass ihnen dennoch nicht das Gefühl, in Musik aufzugehen, entwischt.
Sei es nun Klassik, sei es nun R 'n' B, sei es nun Metal, sei es nun Pop oder sei es nun Dubstep...

Gleich was einen trifft, wenn es passt, möchte man das warme Gefühl nicht mehr missen.
Momente, die Leben so lebenswert machen.

(23.03.)

Samstag, 20. Februar 2016

Zeitraffer und nahe Zukunftspläne

(17.02.)

Nur noch wenige Stunden bis zur Info, ob wir die Wohnung kriegen oder nicht. Ich bin soooo aufgeregt, wie schon lange nicht mehr. Ansonsten habe ich jedoch auch ein paar andere schöne gesehen, Termine müssten wir noch ausmachen.
Mein Lieblingsmensch hat mittlerweile auch eine Wohnung gefunden. Was für ein Zufall, dass wir beide gleichzeitig umziehen wollen. 

Ein Freund hat Geburtstag. Gut so. Das lenkt ab. Spazieren durch die nächtliche Stadt, Veggie-Döner abgreifen und in kleiner Runde lachen. Sich zu zweit aufmachen und weiter ablenken. Kl. und ich landen im Pub. Weder trinkt einer von uns großartig Bier, noch mögen wir die Stimmung. Aber da steht ein Billard-Tisch! Für Billard braucht man ruhige Hände und Konzentration. Wir lieben beide Billard - also ziemlich genial.

Aber als wir schließlich in der weitläufigen Bar angekommen sind, wo sich außer dem Schwulen-Stammtisch nur noch drei, vier andere Menschen aufgehalten haben, war unsere Ruhe vorbei. Kl. konzentriert sich nicht mehr, schaut im Sekundentakt auf das Handy. Es nervt ein wenig. Aber gleichzeitig sind wir aufgeregt, fast hitzig erfreut.


(17.02., später)

Jaaaaaa, wir kriegen diese f*cking geile Wohnung mit der tollen Uninähe, mit dem Stück Garten, mit den zwei gleichgroßen Zimmern, mit Kellerabteil und EBK und Einbauschränken, die auch noch Platz schaffen und Laminat und tolle sonnige Terrassenlage und überhaupt...
Wir haben uns fast erdrückt vor Freude.
So schön.
Innerlich geht also die Planung los. Was muss ich noch kaufen, was muss in der bisherigen Wohnung verbleiben, weil es zum Mietgegenstand gehört, wie stelle ich das? Wie waren noch mal die Meterangaben?


(20.02.)

Sehr spontan bin ich zum Haus meiner Eltern gefahren. Meine Lern- und Arbeitssachen im Gepäck und die Neugier und Freude, ein paar Freunde zu sehen, die ich oft nicht sehe.
Und vor allem (!!) die Große endlich wieder zu sehen... nach wie vielen Jahren? 3 oder vermutlich eher 4?
Ich freue mich sehr sehr!

Gleichzeitig bin ich überraschend entspannt, was den bevorstehenden Umzug angeht und die sämtlichen Fragen, die noch geklärt werden müssen. Aber vor Anfang, Mitte April bewegen wir uns so oder so nicht ins neue Heim.
Davor direkt noch ein so lebenswerter, schöner Plan - Lo. und ich haben Dänemark-Urlaub gebucht, bzw. sie hat gebucht und ich habe mich in die Hütte verliebt und freue mich sehr auf die Woche Durchatmen, bevor das Semester wieder startet.
Danach heißt es erst: Alle anpacken, wir ziehen 2 Straßen weiter.
Zuvor habe ich heute aber auch seeeeehr spontan, zwischen Assassin's Creed spielen und mongolisch essen gehen, beschlossen, dass ein eigener Garten, in dem bereits ein Gartenhaus existiert, perfekt ist. Perfekt für zwei zarte Seelen, die quieken und ihren Winter draußen verbringen in einem massiven aber eher traurigen Stall. Ein paar liebe Sätze und schon hieß es: «Gönn dir».
Vielleicht ließ sich Kl. auch nur so leicht überzeugen, weil er momentan so verliebt ist... Aber zumindest hat er bereits zugestimmt. Einen Draußenstall haben die zwei, einen Keller, falls eins krank werden sollte, werden wir dann auch haben. Einer langsamen Aufwärmung von kalten Temperaturen zur warmen Heizungsluft sollte auch dort nichts im Wege stehen.
Zunächst behält die aktuelle Besitzerin die zwei noch, vor Mitte, Ende April läuft schließlich gar nichts.
Aber danach... 3 Seelen drinnen, mindestens 2 draußen - ich finde, zwei Weibchen sollten noch einen hübschen, hütenden Kastraten bekommen - und ich werde gut eingespannt sein mit Uni, Freunden und Gurkenschälen sowie Heu / Streu umschichten.

Leben wird mir dann auch nicht leicht von der Hand gehen, aber ich mache und werde weiterhin das machen, was mein Herz glücklich, leicht und frei macht.
Am Traumjob feilen, mich mit lieben, zaubertollen Menschen umgeben und in der Arbeit meiner Tiere entspannen.

(Nun noch ein Klischeespruch zum Abschluss)
Vergangenheit ist vorbei. Lebe im Heute und für die Zukunft. 

Donnerstag, 11. Februar 2016

Darf ich eigentlich...

nein, nein, nein, NEIN.

Schon allein, dass du weißt, dass ich einen Blog führe - so hin und wieder - reicht als Information völlig aus.
Klar, interessiert dich das, aber das geht dich nichts an. Also nicht nur nichts, sondern wirklich NICHTS. Du kennst mich in echt und darfst nicht meinen Blog besuchen. Das darfst du definitiv nicht.
Schließlich will ich nicht, dass du das und das und das vor 3 Jahren und dies da und so weiter liest. Andere Menschen, Forumsmenschen zum Beispiel oder meine Ex-Freundin oder die Große, die dürfen das lesen.
Du nicht, Jn. Ich kram doch auch nicht in deinem Laptop rum oder stelle blöde Fragen zu irgendwelchen angelegten Lesezeichen in deinem Browser. Wo du schon nicht mal deine Chronik löscht, niemals. Außerdem bist du nicht weiblich. Falls ich tatsächlich jemals jemanden aus der Echtwelt direkt einladen sollte, in meinem Blog zu stöbern, dann ist das eine gute Freundin / sind das gute Freundinnen von mir.

Kl. und ich haben die Wohnung angeschaut. Ich sage nur: TRAUM. Nähe, Aufteilung, Garten und so weiter. Leider haben die Eigentümer nun die Qual der Wahl, weil nicht nur Kl.s Eltern sofort zugesagt haben, dass sie die Wohnung kaufen wollen, sondern auch noch ein/e andere/r.
Aber alle Freunde drücken Däumchen und hoffen mit uns. Wir könnten dann wieder streichen und zusammen müssten wir ein paar wenige Teile noch an Einrichtung aussuchen.
Vielleicht bitte klappt es ja. Es wäre so super toll.

Ansonsten muss ich heute nur langweilige Sachen machen. Aufräumen, Wäsche, Gehege meiner 3 Herzen misten, Jn. absagen. Ich hab irgendwie keine Lust auf Action und was zu unternehmen. Maximal ein paar Kugeln über einen grünen Tisch rollern lassen.

Mittwoch, 10. Februar 2016

Wollen wir nicht mal zusammenziehen?

Wohnung, Wohnung, WOHNUNG?

Jaaaa, wir haben eine in Aussicht. Sogar eine richtig tolle. Zwei gleich große Zimmer. Garten für meine 3 allerliebsten Mitglieder meiner kleinen Familie. In Uni Laufnähe. Einbauküche. Großes Wohnzimmer. 

Nur noch eine Stunde bis zum Besichtigungstermin. Kl. und ich freuen uns beide tierisch, schon unsere Freunde habe ich mit der Vorfreude und der Aufregung angesteckt. 
Auch die Lage zu unseren jeweiligen bisherigen Wohnungen wäre top, nicht weit die Möbel zu tragen... 
*schwärm* 


Es ist das Hochgefühl, was mich heute durch den Tag trägt. 
Dazu Silbermond, Glasperlenspiel und ein bisschen Electro-Dance-"Geschrammel" 

Natürlich mischen sich meine Eltern schon etwas ein, aber ich habe sie direkt in die Grenzen gewiesen. Habe sie nicht mit allen Details gefüttert, sodass sie noch mehr Bedenkstellen aufdecken. Kl. und ich kennen uns so gut und bereits im Alltag, dass Macken keine großen Überraschungen mehr vorhalten. Natürlich sind wir nicht das Paar, was wir präsentieren, aber das muss der Eigentümer nicht wissen. 
Das wäre aber lustig. Das einfarbig bunte Paar in Regenbogencouleur :)

Tanzen durch die Wohnung. 
Durch die vielleicht alte Wohnung... 

Singen und Musik hören. 


Nur noch eine halbe Stunde. 
Hach, Aufregung und Freude ist cool. Hoffentlich lohnt sich das :) 

Samstag, 6. Februar 2016

Happiness does not wait

Es schneit wieder.
Der Schneeregen, der meine Kapuze durchweicht, in meinen Kragen fällt und kalt meinen Hals hinabrinnt.
Wetter, was mich in die Stadtbibliothek verschlägt, mich dort zur Ruhe kommen lässt.
Innehalten.

Meine buntgemischten Freunde tun mir gut, sie sind lustig, nachdenklich, crazy, unüberlegt, feierlaunig, ernst, eine bunte Zusammensetzung wie eine kreative Patchwork-Decke. Leben hier, leben weit weg, leben seelisch nah, berühren und verlassen. Kehren um, kommen wieder. Gehen. Nehmen mit.

Und dann ist da sie.
Sie flirtet gerne, viel. Mit ihrer Umgebung. Mit mir. Sei es über die elektronischen Wege oder direkt die Hand, die über meinen Rücken streicht und nach meinen Händen greift.
Sie verspricht nicht. Sie verspricht nichts.
Ich weiß nicht, ob ich das suche. Aber vielleicht ist mir das nun einfach egal.
Der Moment.
Ich bin so stolz auf meine Freunde, die nun das Stück aufführen, was sie seit Semesterstart proben. Die zum Teil nächsten Menschen direkt um mich herum.
Sie. Mittendrin.

Up in the clouds, high as a kite, over the city, city
We never sleep, we never try, when you are with me

Jeder tanzt aus der Reihe. Ich genieße die Freiheit und das Glück in uns allen. Ob es nur eine Nacht hell glüht oder länger verweilt.
Genießen.



I'd run away with you
So run away with me



Because happiness does not wait

Dienstag, 2. Februar 2016

Mach das Licht nicht aus...

.... oder.. oder doch. Nein warte, besser nicht.



Es sind so Tage, an denen die Welt eher an mir vorbei zieht, als dass ich wirklich teilnehmen könnte.

Weil es so schwer ist, zu filtern.
Die Geräusche und Aktionen, Bewegungen und Interaktionen um mich herum.

Es ist wie ein verwischtes, zu grelles Bild, was an einem Sommertag geschossen wurde.
An einem heißen Sommertag, wo es genauso hell ist, wie abends oft düster, wenn das Abendgewitter runter kommt.
Das Tusche getränkte Blatt, was aus triefnassen Papierfasern besteht.
Die farbigen triefnassen Papierfasern, aus denen die quälendschwachen und ohnmächtigstarken Momente tropfen.

Ungefilterte Situationen, Momente, Gespräche. Dies zu sortieren gilt in meinem Kopf.

Einfach mal raushalten. Die Pausetaste in mir gedrückt halten.



Mach das Licht nicht aus. Das einzige Licht, das brauche ich doch.