Happiness does not wait

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Sonntag, 3. November 2013

Kurzticket in die eigenen 4 Wände

Innerhalb weniger Sekunden sämtliche Mails checken, Facebook aktualisieren, wenigstens die letzte Sendung meiner Serie im Internet gucken.
Hin und wieder zuhause sein, tut gut. :)
Und wenn es nur heute der Tag ist und Punkt 22 Uhr ich wieder auf der Fußmatte des großen sterilen Gebäudes stehen muss.

Die Klinik läuft nach wie vor- tolerant sind sie nicht so richtig teilweise. Einiges grenzt ziemlich an Schikane. Weniger als 100 Gramm haben mir zur Wochenendbeurlaubung gefehlt- kein Glasperlenspielkonzert, keine Pause oder Abstand. Obwohl ich sie dringend mal brauchen könnte. Ein bisschen Belohnung für die vielen vielen Schritte. Für das Anfangen mit der Aufarbeitung und dem ganzen Mist.
Lernen über mich tue ich viel, mehr auf der eigenen Tour. Aber voran gehen, Schrittchen für Schrittchen. Im Bereich Essstörung auf jeden Fall.

Das Studium läuft wieder, erstmal noch ohne mich. Aber darüber zerbreche ich mir nicht ganz den Kopf.
Mein soziales Netz ist es vor allem auch, was mir die Kraft gibt. Meine Freundin, der kleine romantisch angehauchte Sturkopf, Freunde von hier, Freunde von früher, Freunde aus der Klinik.

Freundschaft entsteht aus einer Brücke an Vertrauen, wenn beide aufeinander zugehen.

Und außerdem freue ich mich. Ich sehe den Unterschied zwischen den Tagen vor der Aufnahme und jetzt. Ein Blick durch getrübte Augen davor, etwas klarer meine Augen nun.
Vielleicht fangen sie wieder ein bisschen an zu glänzen.
Ein bisschen Freiheit.
Ein bisschen Lebensmut.
Ein bisschen mehr Leichtigkeit, aber in einem Leben mit Gewicht.
Mein Leben mit etwas mehr Gewicht.

Fühlt sich gar nicht schlecht an.