Happiness does not wait

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Freitag, 30. Oktober 2015

Platz

Vor 7 Wochen bin ich aus Schweden zurück gekehrt. Habe meine Tierchen eingeräumt und bin wieder in mein Zuhause im Süden gefahren.

Seitdem mache ich... nicht so arg viel. Schlafen, lesen, lesen, Musik und meine Lieblingsserie mal wieder schauen... Alltag irgendwie organisieren und immer wieder lesen.
Wenn ich an meinen Studienbeginn zurückdenke und wie ordentlich jedes Buch nach dem Lesen seinen Platz im Regal gefunden hat, scheint mir das nun zu langweilig.
Invasionsmäßig haben sich die literarischen Leckerbissen in meinen paar Quadratmetern vermehrt. Ruhen quergelegt auf ihren Freunden im Regal. Drücken aneinander, um noch in der ersten Reihe einen Platz zu ergattern. Bücher, die bei mir vorne stehen, werden tendenziell immer nochmal gelesen als die zweite und dritte Reihe.
Schließlich liegen die aktuellen unruhig auf einem kippeligen Stapel direkt neben meinem Stammplatz der letzten Wochen: mein Bett.

Als Kind habe ich jedes Mal abwehrend zu meinem Vater gesagt: «Ich entsorge doch meine Bücher nicht! Bücher sind Freunde (kein Altpapier).»
Deshalb sammel ich sie alle und stelle sie alle auf...  wenn ich wieder die Zeit und irgendwoher den Platz dazu habe.
Ich habe zumindest Platz in meinem Bett für mich, wenn ein oder zwei Bücher nicht auch dort noch liegen würden. Aber es reicht.
Platz für die physische Schlaf«ruhe». Zum Drehen, unruhig Liegen, nachts Lesen, Dämmern, schlecht Schlafen oder erschöpft Horroralbträumen.

Meine drei Lieben Tierchen brauchen auch viel Platz, tags für tags. Nur nachts liegen sie häufig zusammen, 2 -3 Zentimeter Luft zum Atmen. Aber in Sichtweite, manchmal auch in Berührung. Kleiner Wirbelwind in ihrer Hängematte, großer Spatz unter der Matte und the Boss im Kuschelteil. Meine kleine Familie.
Hin und wieder gluckst ein Tierchen im Schlaf. Jeden Morgen holen sie mich zum Frühstück ab bzw. fordern ihres ein, indem sie in all ihrem Platz rumlaufen und springen.

Platz...

Ich habe durch Schweden meinen Platz für mich gefunden.
Aber nicht der «Aha, da gehöre ich hin Platz.» Also nicht der Weltplatz mit der «wozu-bin-ich-hier» Frage. Nein, man.
Ich werd Lehrerin, weil ich genau das machen will- wozu ich dann also da bin? Genau, zum Unterrichten, anderen (kleinen) Menschen zu zeigen, was sie mit ihrem wertvollen Leben anstellen können. Dass sie Wissen zwar auch brauchen, aber das theoretischen Wissen nicht alles ist im Leben. Sondern dass sie das für sich finden, was sie zufrieden macht. Dass sie ausprobieren dürfen. Dass sie hinfallen dürfen, dies aber nicht das Ende bedeutet.
Auch wenn das nette Schulsystem viel zu schnell Stempel verteilt und so viele Persönlichkeiten rechts und links einfach von der «idealen» Linie runterfallen. Ich werde sicherlich nicht das Schulsystem verändern, aber vielleicht kleine Änderungen in ein paar Köpfen sähen können.


Platz
in meinem Kopf
zu tanzen
zu singen
fröhlich zu sein

Platz
in meinem Kopf
zu springen
zu lesen
träumen zu dürfen

Platz
in meinem Kopf
zu machen
was mich glücklich
zufrieden macht


Platz
in meinem Kopf

in meiner Freiheit
zu leben

wie ich es brauch'




Dienstag, 25. August 2015

La solitudine

Einsamkeit und Schönheit.

Natur.

Die Flüge nach Schweden sind gebucht- Stockholm hin und zurück. Und dazwischen?

Schon als Kind habe ich die Faszination Skandinaviens kennengelernt. Haben meine Eltern mit uns Kleinkindern meist die Kanaren unsicher gemacht, Sand und Strand, hohe Temperaturen, klebrige eisverschmierte Kinderhände, Sonnenmilchwangenküsse in Kauf genommen ebenso wie tausend Mückenstiche, die eingecremt werden mussten, so haben sich die Urlaube verändert, als wir älter wurden.
Wenn man eine Landkarte Europas vornimmt, sind sie mit uns in einigen Ländern und vielen Städten bereits gewesen. Was besonders für mich rausgestochen ist? Unsere Reisen nach Rügen.
Die größte deutsche Insel Deutschlands, die mit zwei Brücken wie Fingerspitzen das Festland berührt. Vollständig von der Ostsee gezeichnet und geformt, übt sie einen fast magischen Reiz auf mich aus. Die dynamisch sich ändernde Küste, die Kreidehügel, die dem Wind strotzen, schließlich zerbrechen und Bäume, die sich festkrallen, um nicht unweigerlich in die Tiefe zu stürzen.
Maler und Komponisten haben sich früh auf dieser Insel eingefunden.
Aber darum soll es nicht gehen.

Skandinavien- über zwei lange Kreuzfahrten haben wir mehr von Norwegens Küste, den Fjorden hinaus über das Nordkapp nach Svalbard («kühle Küste» | in Deutschland besser bekannt als Spitzbergen) gesehen.
Erlebt. Berührt. Bewandert.
Den kühlen Atem des Eises gespürt. Über die Spitzen der vielen Fjordzweige gestrichen.

Nun auch Skandinavien aber Schweden. Einmal Stockholm hat mich innerhalb kürzester Zeit angesteckt. Nachdem mein Skandinavien-Bildband «Ich nutze dich gerne zum Weitwegträumen» in mir das Schwedenfieber ausgelöst hat... und außerdem hab ich einen tollen RT-Beitrag von 2011 wieder gefunden
REISELUST- ich will unbedingt mal nach...
wieder nach stockholm :love:

war es klar, wohin es geht.
Bald geht es los, ich freue mich wie ein Kind über die wunderbaren Schätze und Schönheiten, die es zu entdecken gilt.
Die Reise hab ich in vier größere Reiseziele in Mittel- und Ostschwedens  geteilt und die schwedische Bahn wird mich mit Block, Stiften und Musik sicher von A nach B schaukeln.

Einsamkeit

Voglio stare un pò da solo

La solitudine

Die Reise ist ein Geschenk an meine Seele, zum Ruhe finden, Zeit für sich haben.
Es ist ein Geschenk an meine Augen und meine Hände, die Natur zu sehen, zu berühren und in mich aufzunehmen.
Die Reise ist ein Geschenk für mich. Und es tut gut, sich selbst sowas mal zu schenken.

Einsam von außen, aber innen mit mir zusammen 

Samstag, 21. März 2015

Time

«Ich glaube, ich habe einen Weg zurück gefunden und dieser letzte Job, der bringt mich dort hin»
(Inception)


Manchmal denke ich,
ich treibe und treibe- wie ein Süchtiger immer seiner Sucht hinterher, ihr entgegen, weil er sich nicht stellen kann oder will. Aber süchtig war ich schon einmal, so ist es nicht.
Und wenn ich ankomme, wird es nicht mehr so sein, wie es war. Aber das ist es so oder so nicht. Weil man nicht so naiv wie Dom Copp in Inception sein kann und sollte. Selbst wenn man an Orte, Zeiten, Momente der Vergangenheit zurückkehren sollte, wird es nicht mehr so sein, wie es mal war.

Vielleicht treibe ich einfach nur im Rausch der Musik. Vor mir her oder über mir selbst fliegend. Betrachtend, wie sinnlos ich am Laptop sitze und tippe. Weil es sich wie ablöst von der körperlichen Erscheinungsform, weil die Grenzen aufweichen und ich einfach aus der Hülle schlüpfe und mich immer mehr entferne.

Es gibt Zeit und Zeit, die wir glauben, steuern zu können. Wie blind wir sind. Es ist ein und dieselbe Zeit.

Sonntag, 11. Januar 2015

eben einfach so

Mein Blog lebt nicht mehr. Das weiß ich. Aber ich finde das weder komisch noch traurig. Es ist eben einfach so.
Vielleicht war das nicht mehr meine Sache. Vielleicht war ich einfach viel mit klar kommen, Therapie machen und gesund werden beschäftigt. Vielleicht aber auch nur mit schlafen und die Zeit verstreichen lassen. Es ist eben einfach so.
Wie ich die Magersucht hinter mir gelassen habe und sie hoffentlich für immer hinter mir stehen bleibt und niemals den Anlauf wieder nimmt. Das ist auch eben einfach so.
Sie war schon eine charakterlich ziemlich hässliche Freundin. Vielleicht werde ich auch wieder mehr mit leben beschäftigt sein.
Deshalb ersteht mein Blog nicht. Er bleibt einfach da liegen, wie er ist und wenn mir danach ist, dann schau ich mal vorbei.