Happiness does not wait

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Donnerstag, 22. September 2016

Zerbrich die Familie nicht

Du verteufelte Essstörung. 

Vorhin habe ich endlich den schwedischen Film «Stella -  kleinegroße Schwester» gesehen. Mit starker Besetzung in einem Themengebiet, welches die schwere Familien- und Geschwisterkonstellation zeigt, wenn ein Familienangehöriger eine Essstörung entwickelt. 

Stella ist die kleine Schwester von Katja. Eigentlich. Denn als sie mitbekommt, dass Katja nicht isst, extrem viel Sport treibt, sich übergibt und im Spiegel sich kritisch mustert, wird sie in eine übermächtig große Rolle gedrängt. Auf jeden Fall muss Stella die Klappe halten, findet Katja. Mit Manipulation und Erpressung verwickeln sich die Geschwister in den Fängen und Seilschaften der Magersucht. Katja hungert. Stella schweigt. 
Solange bis die Last ihre Stille bricht und sie sich einer Schulpsychologin anvertraut. Die Krake der Krankheit wirft ihre Fangarme neu aus, bis die ganze Familie in einer hilflosen Spirale festhängt. 


Ein so guter und essentiell wichtiger Film, der das Ohnmacht-Macht-Verhältnis einer Essstörung zeigt, in deren Sog alle Beteiligten fallen und um Zusammenhalt, Individualität und Stärke bangen müssen. 
Die Belastung, die auf die Geschwister einwirkt, wird sehr gut umgesetzt. Die Angst, den wichtigen Menschen an seiner Seite zu verlieren gegen die Angst, seinen Bruder oder seine Schwester zu verraten, das Vertrauen enttäuschen. Auch die Fokussierung auf das kranke Kind und den Schatten, in den das Geschwisterkind gedrängt wird, werden erfolgreich hervor gearbeitet. 



Es ist komisch zu schreiben, dass ich froh bin, dass die Stricke, die damals meine Essstörung gesponnen hatte, sich mehr und mehr um meine Beine, meine Arme, meinen Bauch und Rücken, meine Füße, meinen Hals, meine Handgelenke und meinen Kopf gewickelt haben. Meine Umwelt wurde natürlich mit einbezogen. Damalige Freunde, Menschen, die mir damals nahe standen. Aber nicht meine Schwester, obwohl ich in den Anfängen und auch die weiteren Jahre jeden Tag mit ihr verbracht habe. Die allermeiste Zeit geteilt. 
Es fühlt sich fremd und merkwürdig an, eine emotionale Facette zu wissen, die den Stolz darüber wiederspiegelt, die Essstörung weitestgehend von ihr weg gehalten zu haben. 

3 Jahre ist es nun her. 3 Jahre und die Diagnose liegt hinter mir. Magersucht. 
Tschüs. Und lass für immer die Finger von mir. 
Dein Opfer werde ich nicht sein. 

Dienstag, 6. September 2016

Psssch

«Psssssch. Ganz ruhig. Es ist alles okay. Es.ist.okay.»

Ein Selbstberuhigungsmantra. Ein Selbstberuhigungsmantra. Ein.. Ich beruhige mich jetzt. Oder gleich. Oder so ähnlich.
Durchatmen