Happiness does not wait

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Montag, 2. Juni 2014

Bin da

Ich finde es schwer, Blog zu schreiben, wenn ich nur zwischen menschlich-normalen-Alltagsgeschehen dümpel.
Meine Eltern waren auf Kreuzfahrt, ein wenig habe ich sie darum beneidet, dennoch habe ich gleichzeitig die Chance genutzt, heim zu fahren. Zwei Freundinnen besuchen, treffen, in die Disco (ja Disco sag ich lieber als "Club") zu gehen.
Meine Uni plätschert vor sich hin, Klausuren rücken näher, Professoren meinen, dass sie bestimmte Sachen wieder zum Besten geben müssen und man wünscht sich eigentlich nur eins. Raus aus der Mühle, Uni hinter sich lassen, Lehrerin werden. In die nächste Mühle kommen, treten und laufen, ja nicht stolpern. Aber Uni ist ausgelutscht. Wissen anhäufen, was Schüler niemals lernen werden, was einen selber nicht interessiert oder tatsächlich mitreißt und man dennoch weiß- man wird es vielleicht wieder vergessen, weil man es kaum wem groß beibringt. Semester über Semester beenden, Klausuren hier und da mal mitschleppen, mal aufarbeiten.

Ich esse, ich schneide nicht, ich lache, fühle, schlafe, lese, tanze, bastel am Käfig für meine Meerschweinchen, höre Musik, lerne, gehe raus, bin da.
Vielleicht ist -bin da- eben jener Zustand, der bewirkt, dass ich einfach mal nur teilnehme am Leben.

Mittwoch, 14. Mai 2014

Es ist Mai

Stimmt, es ist Mai.

(Nachtrag für abendliche / nächtliche Gedanken - Montag)

Es ist nachts. Gestern war wieder einer der tollen Tage. Muttertag.

Mir fehlt meine Mutter. Mir fehlt vor allem aber eine Mutter.
Zum Weinen, zum Umarmen, zum An-sie-lehnen und wissen. Bescheid wissen und aktiv nicht viel tun- hin und her wiegen vielleicht. Mir ein Taschentuch geben, wenn ich weinen mag. Ein Lächeln.

Damit ich weiß, dass zwar jeder einem etwas antun kann und selbst wenn man es nicht stoppen kann, kann man überleben (nach «Georgias Gesetz»).


Meine frühere Lehrerin ist nicht meine Mutter. Ich habe nicht das Recht, mir zu wünschen, sie wäre es. Sie ist es nicht.
Ich kann nicht zu ihr gehen, ihr von Kindheit, aktuellem erzählen. Ich kann nicht, weil ich nicht darf und weil ich nicht fordern kann, dass sie es wissen möchte. Aber vor allem kann ich nicht, weil ich sie nicht überfordern, eine zusätzliche Last auflegen, will.
Eine Mutterrolle aufzwingen, das kann man nicht. Ich könnte es auch nicht.

Mir fehlt eine Mutter, aber groß bin ich schon. Ich sollte es ohne schaffen, sondern wie meine Freundin selber beigetragen hat- mir selber eine Mutter sein, innerlich groß für die verletzte Kleine.

Vielleicht verzeihe ich meiner Mutter, meiner richtigen Mutter, irgendwann. «Zu verzeihen, heißt, vorwärts gehen» (aus «Georgias Gesetz»).


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Den Berg hinauf
Breite die Flügel aus
Lauf los
Die Füße vom Boden lösen
Vorsichtig gleiten
Tragen lassen

Die Vögel im Herzen

Der Wind im Gesicht
Die Sonnenwärme in dir


-> David Keller - Freiflug

Sonntag, 23. März 2014

Ludovico ♥ 2.0

Ludovico- sehr berührend, sehr bewegend.

 Sehr weit vorne saß ich und hatte damit einen einwandfreien Blick auf die Bühne. Akustisch war der ganze Abend ein Traum, auch ein unglaublicher Konzertflügel hat zu einer klanglichen Spitzenleistung beigetragen.

Ludovico, ein Mensch der wenigen Worte. Er spielte zunächst sieben Stücke, bevor er das erste und einzige Mal das Wort an die Zuhörer richtet. Fließt bei seinen Stücken wechselweise fast vom Klavierhocker, lächelt vor sich hin und schließt die Augen oder verfolgt mit den Blick fast seine Finger bei dem Spiel über die Tasten.
So viele Lieder habe ich wieder erkannt, durfte selber mit gehen auf Reise in die Töne und Melodien.
Im Kopf an bestimmten Lieblingsorten verweilen, sitzen und die Musik nah in der Ohrmuschel haben, die genau das unterstreicht, was man denkt und vor den geschlossenen Augen selber für sich sieht.

Der Abschluss vor den zwei Zugaben mit einem meiner absoluten Lieblinge von seinen so etlichen Kompositionen.
Sehr eindringlich, sehr beeindruckend der ganze Abend.



Gespielt hat er unter anderem- I gorni, fly, una mattina, walk, divenire, nightbook, tu sei, Berlin song und vielleicht sogar discovery at night.


Standing ovations- aber welche, die von Herzen verdient waren.

Samstag, 22. März 2014

Ludovico ♥

Stress und Genetik und Stress. Ich hasse Genetik, hab ich das erwähnt? Nein- also ich mag das nicht. So lernen und so. Das ist sooo viel und wenn es mich interessiert, wer wann welche Specialdna/Zentromere oder Basensequenzierung entdeckt hat, dann schlage ich das nach und lerne es nicht auswendig.
Wenn man praktisch mit Genetik arbeitet bzw. im Bereich Genetik arbeitet, stelle ich mir das schon spannender vor. Wobei die Tiere (hauptsächlich Fische und Insektengemüse, die der Lehrstuhl bei uns hält) mir wahrscheinlich dann auch wiederum leid tun würden. Man spritzt oder entnimmt ihnen etwas, testet mutierte Phagen oder anderes an ihnen... Die Armen!!!

Aber lieber was nettes:
Heute Abend werde ich Ludovico Einaudi ♥ hören. LIVE.
Ich freue mich wie wahnsinnig darauf, 6. Reihe. Klaviermusik und Melodien der ganz großen Sorte.
Emtionen, die durch die Luft schweben werden.
Das typische Frauenproblem stresst auch wieder- was ziehe ich für das Konzert an??

Freitag, 21. März 2014

Abschaffen

Panikattackengedöns.
Ich mag nicht.
Ich mag einfach nicht. Und genau das will ich sagen, wenn sich eine anschleicht hinter der Tür, dem Baum oder sonst wo versteckt, nah genug an mir dran und dann leider oft den Fehler macht, auf knackende Zweige und ähnliche Geräuschquellen zu treten: HAA, ich hab dich gesehen, PA. Du überraschst mich nicht. Denn ich will dich nicht. Also, los geh weg.
Tut sie nur nicht immer. Leider lässt die nicht so richtig gerne mit sich reden. Dann weiß ich zwar, jaaa sie ist daaaa. Jaaaa, sie wird kommen, aber so wirklich "unter Kontrolle" haben... puuuh, das ist schwer und Arbeit und anstrengend und manchmal hoffnungslos.
Dann legt sie los- Bähm, Tschang, Duff, da bin ich.

Ich bin begeistert. Total -.- Jedes Mal.

Könnt ihr das dann nicht abschaffen? Menschliche Psyche ein wenig aufs Eis legen? Liebe Evolutionsforscher, Neuro- und Nervenärzte, Psychomenschen und Wahrsagepeople. Bitte sucht nach einer Möglichkeit, PAs und den lästigen Kram abzuschaffen. Zumindest für solche Momente.
Ich setze auch eine Gewinnsumme für den Sieg aus.

(Preisgeld gezahlt in großen und kleinen Problemen. Nach Siegerehrung bei mir in Empfang nehmen. Danke.)

Mittwoch, 19. März 2014

Universumswinkel

Bald beginnt die Uni wieder.
1,5 Wochen und dann wieder frei. Ostern.

Das Ostergras wächst neben mir auf dem Schreibtisch, auf dem sich die Berge an Blöcken, Ordnern und Stiften türmen.
Es wächst, weil es in einem kleinen Blumenuntersetzer sein Zuhause gefunden hat, jeden Morgen die Halme Richtung Fenster ausrichtet und jeden Sonnenhauch einfängt.
Sonne.
Manchmal warm auf dem Gesicht streichelnd, manchmal mit einem eisigen Wind hinterlegt, als wenn jemand da oben sitzt und mit kaltem heiseren Atem gen Erde pustet.
Ob derjenige manchmal die Erde wie eine kostbare Kugel in der Hand hält und vorsichtig dreht, um jeden Platz zu sehen oder doch eher wie einen Fußball mit aller Kraft von Universumswinkel zu Universumswinkel tritt?

Dinge aus anderen Blickrichtungen sehen.

Man ist nur soviel Opfer, wie man es zulässt.
Opfer? Nein, jemand den man versucht hat, klein zu kriegen.
Bin aber immer noch hier. Ätsch.


Ich sollte mal wieder ins Planetarium gehen.

Dienstag, 18. März 2014

Der Flieger

Das Meer war schön.
Die Nordsee, zwei Wochen. Praktikum am Gymnasium und krank sein. Aber immerhin am Meer sein.
In der zweiten Woche bin dafür, dass ich die erste noch komplett krank war, barfuß durch das aaaaaasigkalte Watt gelaufen.
Im Sonnenuntergang.
Bei Flut- also, als Flut wird auch der Vorgang schon bezeichnet, wenn das Wasser erst wieder kommt und man trotzdem noch über das Watt watscheln kann.
Die Vögel hinter den Wiesen am Haus haben jeden Morgen und jeden späten Nachmittag geschrien, weil sie der Meinung waren, dass ich sie jeden Tag zweimal hören möchte. Oder so. Ich war sogar auf Langeoog einen Tag.
Das Meer war schön.

Es ist März und ich habe noch nicht einmal einen Ordner angelegt für die Musik, die ich jedes Jahr sammel' und lade. Höre.
Nur die zwei Ordner von Jo. habe ich, die die aktuellen Charts aus dem Februar wiedergeben. Aber ich höre sie nicht.

Meine Eltern haben über 70€ gelassen und mindestens 4 Bücher über Magersucht "damals" letzten Herbst gekauft.
Morgen muss ich mich mal wiegen lassen, das habe ich schon 4 Wochen nicht mehr getan.
Ich habe Angst davor, weil ich manchmal sehe, wie dünn ich dennoch bin, obwohl ich wirklich gut esse und keine Angst mehr davor habe. Nur noch manchmal, aber nicht im Sinne von "bin ich zu dick!" "Iiih, da ist Fett". Eher die Unsicherheit und Angst, wenn zum Beispiel meine Mutter zu sehr vom Rezept abweicht und meint, ich müsste nach wie vor mehr essen, als jeder andere in der Familie. Sowas verunsichert mich.
Es gibt einfach dumme Tage und dann denke ich immer, was das für eine Scheißkrankheit einfach mal ist.



In meinem Kopf breite ich die Arme aus und drehe mich über die grüne Wiese.
Die Bäume werfen leichten Schatten und ich drehe mich.
Über mir der Himmel und der Flieger.

Und er trägt mich meilenweit über Land und Meer.

Donnerstag, 27. Februar 2014

Fasching, die Liebe und Nicht-Ferien-Zeiten

Nun beginnt die Fasching-Hardcore-Zeit.
Beziehungsweise Karneval oder wie es auch heißen mag in etwaigen Hochburgen dieser Tage.

Gerade komme ich selber aus dem Genetik-Praktikum der Uni. Puffer zu Ekel-Phagen geben. Ansätze inkubieren. Zentrifugieren, Überreste verwerfen und resuspendieren. Mutagene verhätscheln und Gelelektrophoresen durchführen.
Hää-bitte was? Das ist aber nur ein kleiner Teil von dem großen Genetik-Spaß, wobei es tatsächlich Spaß macht. Auch wenn J. mal da arbeitet (wir sind immer in 2er Gruppen) und ich an einem ganz anderen Versuch und dann einer von uns beiden durch den Raum brüllt: «HEY, KOMM HER!! SCHNEEEEELLLLL!!!», wir beiden an unseren Platz rennen, um uns dort zu treffen, damit der Schreier die Ergebnisse präsentieren, Katastrophen beichten oder nach neuen Anregungen und Schritten fragen kann... Ja, es macht wirklich Spaß, zumal wir immer etwas abgehetzt rumgehen und halb sprinten und einer der ganzen Markus-Betreuer (mindestens 2 heißen so) jedes Mal den "Jetzt aber fix" oder "Tatütata"-Spruch ablässt.
Aber leider möchte nciht nur das Praktikum gemacht werden, sondern auch das ganze lange Skript durchgearbeitet werden für die Klausur :'(((
Zuvor geht es aber in die Schulpraktika. Zimmer an der Nordsee ist gebucht, die Praktika genehmigt vom Amt, Termine zu Vorgesprächen und Stundenpläne bereits ausgemacht.

Die Ruhe ist vorbei. Ferien? Quatsch. Paukzeit, Arbeitszeit, nachts Schlafzeit.
Letzte Woche war das Durchatmen- von Dienstag bis Sonntag waren richtige SemesterFERIEN für mich.
Ich habe Freunde getroffen, wobei es mit Ju. immer richtig gut ist. Kochen, quatschen, ernster reden, lachen. Sich einfach nahe sein, selbst wenn man sich dazwischen kaum gesehen/ gelesen hat. Mit Le.li bleibt ebenso alles gleich, dafür geht inzwischen der Gesprächsstoff mit Ktj. sehr schnell aus. Ob ich es traurig finde? Touseu, findest du es traurig? *frag*
*denk* Bisschen. Aber es ist nicht so schlimm. Wir sind einfach verschieden geworden. Sie macht Ausbildung und ich Studium und beide können wir mit den Erzählungen der anderen nicht viel anfangen. Sie ist mit ihrem Freund zusammen, ich bin mit meiner Freundin zusammen; das was privat bleiben möchte, bleibt privat. Sie erzählt von ihrer Familie, ich etwas von meiner und der Klinik. Sie etwas von Freunden, ich ebenso; sie überschneiden sich nicht mehr so wie früher. Gesprächsstoff aus... Also, ich finde es etwas traurig, aber Menschen entwickeln sich auseinander, natürlich auch wenn ein Punkt erreicht ist, an dem die Wege sich beginnen sehr zu unterscheiden- Schulende, Abi. Dafür sind neue da, die den Weg wieder mitgehen und das ist gut so.

Freitag war schließlich meine Schwester da und wir haben einen schönen Tag uns gemacht. Ich merke immer mehr, dass sie ebenso nicht mehr das kleine Geschwisterchen ist. Aber wir verlieren uns nicht und das ist das schöne. Der Herzensplatz bleibt genauso groß, wie er immer war und auch immer sein wird.
Den anderen Platz hat meine Freundin so über die Zeit erobert und sie war schließlich auch dann das Wochenende bei mir. Gruselige Familie aus der Nähe beschnuppern, durch die Stadt geschleppt werden, um in die Barcelona zu gehen oder auf großen Bänken zu sitzen. Ein bisschen Bilder und Erinnerungen ihr erzählen, mit ihr lachen, sie an der Hand nehmen und fix irgendwohin laufen.
Heute ist Weiberfastnacht. Sogar in Unter Uns wird das riesengroß gefeiert. Ich bin Fasching-immun. Meine Freundin dagegen nicht. Sie ist als kleiner süße Punkiii verkleidet *herz* mit grünen Haaren und lackierten Fingernägeln. Wenn sie gerade da wäre, würde ich meiner großen Herzbesetzerin die Hände entgegenstrecken...

und das ganze grüne Haar verwuscheln und das mühsam drappierte Gel und Spray mit den Finger rausbürsten, sodass leider leider die Frisur nicht mehr hält :D
Ob sie das auch so lustig fände wie ich mit meinen Kleinkind-Blödsinn-mach-Momenten?

Donnerstag, 20. Februar 2014

Schul-Vorfreude

Sooo. Da.
Ich bin nicht zufrieden. Tadaaa. Alles wie immer. Aber die Möwe da rechts, schräg, na bisschen scrollen vielleicht. Die mag ich. Aber fixiere ich das Bild, sieht man nicht mal das Meer. Lasse ich es kacheln oder mitlaufen, sieht man Dutzend Mal das Foto. Ist übrigens die Nordsee. Oder auch nicht vorhandene Nordsee.

Aber okay.
Heute habe ich zwei Freunde wieder getroffen, beziehungsweise Freundinnen. Und mit einer war es so sehr vertraut, so angenehm, dass ich es wirklich bedauert habe, als ich schließlich los musste.
Warum ich nicht beide zusammen treffe? Weil die eine die andere hasst. Aber abgrundtief.
Dafür war es sowohl ein schöner Tag mit kochen und quatschen und wirklich reden und Meerschweinchen streicheln und in alten Erinnerungen schwelgen; ebenso wie essen gehen und bisschen aktuelles austauschen.

Im März lässt man mich wieder auf Kinder los. Aber so Schritt für Schritt, damit ich keine bleibenden Schäden anrichte ;-)
Auf das Praktikum freue ich mich- zum einen an der Nordsee- NEIN, kein Urlaub sondern PRAKTIKUM! - und zum anderen bei meinen Eltern zuhause, aber nicht an meiner alten Schule. Den "Ach-war-die-eine-liebe/freche/faule/intelligente/fleißige/zurückgezogene/stille/schüchterne/ängstliche/dumme/...-Schülerin" Stempel bekommt man nicht los. Selbst wenn man noch so gerne den einen oder anderen duzt oder geduzt wird. Keeeeeene Chance.
Aber das macht nichts, so sehe ich verschiedene Schulen, was ich auch möchte, lerne verschiedene Konzepte kennen, "Klassen" (mein Didaktikdozent würde mich gerade in der Luft zerreißen- Klassen, tzeeee. Lerngruppen. Lernende. Altersstufe. Egal nur nicht "Klasse") und Schüler. Verschiedene Hintergründe und Entwicklungsstände.
Also- zurück, wieso ich eigentlich nun schreibe, dass man mich wieder auf Kinder loslässt- vorm Besuch der einen Freundin (vertraut, angenehm etc.) war ich in der Praktikumsschule für den zweiten Teil des Märzes. Selbst wenn dort die Parkplatznot genauso groß ist, wie die soziale in den direkt angrenzenden Hochhäusern, war ich unglaublich positiv überrascht. Der Schulleiter (ein alter Lehrer von mir mal) hat mich freundlich empfangen und neben sämtlichen Stundenplänen der Naturwissenschaftslehrer in der Hand, wurde ich in der gesamten NaWi-Lehrer-Runde vorgestellt. Eine in den zwei Stunden angenehme Atmosphäre. «Wenn du möchtest, schau immer rein.» «Ich mache mit meiner "Klasse" gerade XY. Das kannst du gerne anschauen und einen Teil der Stunde halten.» «Magst du auch die eine oder andere Stunde halten? Schau mal, dort ergibt sich die Gelegenheit dazu. Die Schüler und Lerngruppe hast du in der ersten Woche z mal und siehst, wie sie so sind und kannst entscheiden, was und wie viel du machen möchtest.»
Ausgestattet mit Schlüsseln für die wichtigen Räume und einem warmen Gefühl im Bauch- hab ich also Mamas Auto wieder befreit aus der Miniparklücke.
Darauf freue ich mich. Zwei Wochen Praktikum und wenn es mir gefällt, mache ich vielleicht sogar nochmal ein paar Wochen dort.
Die an der Nordsee wird morgen nochmal angeschrieben, hoffentlich bin ich auch dort gedanklich eingeplant und ein bisschen willkommen...

Dienstag, 18. Februar 2014

Umdekor

«Wann schreibst du eigentlich wieder was?»
«Lebt dein Blog noch?»

Jaaaa. Tut er. Aber so mag ich ihn eben nicht mehr. Meine Lösung- eeewig nicht rein schauen oder was schreiben.
Wenn man es nach einem ABC Schema analysiert:

A (Ausgangssituation): Ich habe den Blog seit einiger ganzer Zeit nicht mehr betreten oder aufgerufen. Meine Freundin fragt danach.

B (Bewertung): Aaach jaaa.. Blog. Keine Lust- mir gefällt das Rundherum gar nicht mehr. Das nervt, ich kriege es so oder so nicht hin, auch nur noch ein oder zwei Sätze zu schreiben.
--> Unmut
--> Ärger über sich selber
--> genervt sein

C (Konsequenz): Blog bleibt geschlossen und weiter nicht angetastet. Nie gesehen, nie gehört.

B' (neue Bewertung): Eigentlich wäre es doch schade, schließlich habe ich gerne geschrieben und wenn ich überlege mache ich das eigentlich auch immer noch. Auch wenn die Zeit nicht jeden Tag da ist, wäre aber manchmal sicherlich 10 Minuten oder bisschen länger drin.
(Nur weil ich zu faul bin, das "Dekor" zu ändern. Daran soll es doch wohl bitte nicht scheitern.) Wenn ich bisscehn Zeit investiere, sieht es ganz anders aus und gefällt mir wahrscheinlich wieder!

C' (neue Konsequenz): Dekor ändern. Hoffen, dass ich wieder schreiben entdecke und behalte in mir.


Der Verhaltenstherapie sei dank. Seit der Klinik kenne ich das ABC, immerhin etwas geschafft. Auch wenn es kein Muster-ABC ist.

Donnerstag, 9. Januar 2014

Sonnenzimt



Im nächsten Leben werde ich Solarzelle. Erst arbeiten und fit sein, wenn nach kalter Zeit wieder die Sonne scheint..

Ich mag die warmen Temperaturen zu dieser Jahreszeit.
So schön auch Schnee sein kann, ich bin eher ein Verfechter vom Frühling. Und vom Herbst, aber diese Jahreszeit hatten wir schließlich erst.
Wenn es wärmer wird, wenn die Bäume wieder grünlich werden, wenn es wieder piept und fiept.
Wenn die Welt auftaucht und die Sonne trotzdem noch kahle Astschatten wirft, weil es erst langsam hervorbricht- der Hauch frischer Natur.





 Daaaaafür etwas winter/weihnachtstypisches:

Errette Zimtsterne.
Weicher Lebkuchen, der auf der Zunge zergeht,
sich langsam die weiße Zimtschicht anlöst, um den vollen Geschmack hervor zu bringen.
Augen zu, runter schlucken, lächeln vor kindlicher Glückseligkeit.









Wollte da etwa irgendjemand ein abstruses Foto von mir machen?

Nichts da.
Schnapp.
Kamera weg.

Ätsch Pustekuchen.

Donnerstag, 2. Januar 2014

Patentrezept

2013

Ein Jahr, wie immer so komplett anders wie das davor und das davor etc.
Also, normal und auch wieder nicht.

Ich habe gelernt und gleichzeitig jeden Tag gearbeitet, Klausuren und Prüfungsstress gehabt, habe von mir weg geschaut und schließlich wieder hingeschaut, bin in die Klinik gegangen, weil ich mir selber genug auf die Nerven ging mit der Magersucht und den hässlichen Vergangenheitserinnerungen.
Habe an Gewicht gewonnen und ebenso an Erkenntnissen und auch an Erfahrungen, die absolut nicht positiv waren. Freundschaften geschlossen, Vertrauen gefunden und verloren, mich verletzen lassen und mich selber verletzt.
Bin aber wieder weiter gegangen und bin wieder etwas gewachsen an mir und in mir. 
Ich denke, darin liegt auch der Punkt, dass ich sage- hey, so scheiße war das Jahr nicht trotz a b c und z. 
Ob ich mich auf 2014 nun freue- keine Ahnung. Das Jahr wird wieder das typische bergen-
Klausurenstress, Semesterferien, Ostern, Semesterstress, große Semesterferien, Urlaub, alle südlichen Feiertage und alle ganz deutschlandweiten auch, Weihnachten und schließlich Jahresende.
Gespickt mit Geburtstagen, Partys, Konzerten, Momenten der Freude und Gemeinsamkeit, Freundschaften.
Ebenso sollte ich die Augen aber nicht zumachen vor Einsamkeit und Angst, die mich an die Hände nehmen und manchmal so fest an mich klammern, dass sie mich einhüllen, ersticken.
Verletzungen äußerlich vom blauen Fleck bis hoffentlich keinem Bruch oder anderen großen Katastrophen zu Seelenverletzungen. Die Blutergüsse der Seele, schimmernd unter blasser Haut, verdeckt von den Maskenkörperschichten, die schützen und mir im Weg stehen. Solche, die heller werden und heilen dürfen, solche die immer wieder aufreißen und nässen innerlich, solche die Narben lassen.
Ich denke, es gibt nicht den einen "sicheren Hafen", in den man einlaufen und vor Anker gehen kann. In dem es nicht mehr stürmt, sondern zur Ruhe kommt. Es stürmt überall, immer etwas, denn das Glück hat keiner gepachtet.
Aus genau dem Grund sollte man sich aber nicht an das Glück hängen, was man sich in den Neujahrstagen reichlich wünscht und gewünscht bekommt, sondern an die eigene Zufriedenheit.
Das tiefe, warme Ding da in einem, was einem manchmal ein Lächeln zaubert. Was man manchmal vergisst oder aufwändig wieder hervor schürfen muss mit Hammer, Pickel und Spaten. Es kann einem nicht nur gut gehen, man verzweifelt nunmal hin und wieder dann und wann selten oder öfters an Situationen und an einem selbst. 2014 bewahrt mich niemals vor sowas.
Also annehmen? 
Okay, dafür weiter die Seelenärztin besuchen, reden und quatschen, sich wiegen lassen, Gedanken hinterfragen und mal teilen und im Sommer erneut in der Klinik erscheinen. 
Patentrezept? Pffff, wozu denn sowas- man liebt alles genau geplant und perfektionistisch durchgeführt? ICH doch nicht *pfeif*
Nur eins- vielleicht das mit wichtigste, was ich aus 2013 mitgenommen habe. 
Die Frage bzw. Aufforderung der Therapeutin aus der Klinik: «Nun denn, dann zählen Sie mal auf, was Sie so minderwertiger macht als den ganzen Rest der Menschheit. Aber mit Begründung und eine die Stand hat, also so, dass ich das verstehe, warum Sie besonders sind. Und zwar nicht besonders als individuell und positiv, sondern als besonders schlechter Mensch ohne jeglichen Wert.»
Die Standhaftigkeit meiner Begründung war alles, nur nicht standhaft und fest.