Happiness does not wait

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Dienstag, 30. August 2011

Musikfluss

Damien Rice mit 9 Crimes

Leave me out with the waste
this is not what I do
it's the wrong kind of place
to be thinking of you
it's the wrong time
for somebody new
it's a small crime
and I've got no excuse

is that alright? (yeah)
I give my gun away when it's loaded
is that alright? (yeah)
if you don't shoot it, how am I supposed to hold it?
is that alright? (yeah)
I give my gun away when it's loaded
is that alright... with you ?

leave me out with the waste
this is not what I do
it's the wrong kind of place
to be cheating on you
it's the wrong time
she's pulling me through
it's a small crime
and I've got no excuse

is that alright? (yeah)
I give my gun away when it's loaded (is that alright? yeah)
is that alright? (yeah)
if you don't shoot it, how am I supposed to hold it? (is that alright? yeah)
is that alright? (yeah)
I give my gun away when it's loaded (is that alright? yeah)
is that alright;
is that alright with you ?

is that alright? (yeah)
is that alright
is that alright
is that alright with you ? (no)


Ich empfehle es jedem, dieses Lied zu hören. Aber bitte dafür stabil zu sein, wenn man traurige Musik mag und sich runterziehen lässt von ihr. Das Lied ist traurig und wunderschön. Das eine schließt das andere nicht aus.
Das Lied hat mir den Ohrwurm gestern Nacht und heute Morgen, Mittag und Abend geschenkt. Die Klavierstimme hat mich auf ihren Rücken genommen, ist losgelaufen und hat mich getragen in meinen Kopf, in meine Gedanken. Ist vorangegangen und hat mich gezogen zum Klavier. Nach einer so langen Zeit habe ich angefangen, wieder zu spielen, Fingersätze auszuprobieren, und meine Hände treiben zu lassen. Den Kopf und die Gedanken anzuhalten, die Musik in die Fingerspitzen, in die Arme, die Beine bis zu den Füßen, in den Rücken, hoch über den Hals in den Kopf zurück strömen zulassen. Den ganzen Körper mit Musik füllen. Den traurigen Tönen sich hinzugeben und den Musikfluss wie ein silbernes Band aufzugreifen, sich daran festzuhalten und es zu begleiten auf seiner Reise durch das ganze Lied.
Traurigkeit ist ein sehr starkes, ergreifendes Gefühl. Musik transportiert die Gefühle der Menschen, saugt sie auf und spinnt daraus ein neues Band, eine Melodie, im Kopf gehört und auf den Instrumenten und in der Stimme wiedergegeben.  

Montag, 29. August 2011

Taub. Müde.

Nach der Therapie bin ich immer irgendwie wie taub. Wortlos. Wie ein 30 Centstück unter normalem Geld, anders und wertlos. Komisch. Ebenso als wenn ich aus einem Buchladen komme. Die Welt ist laut. Bunt und grell. Irgendwie überfordert der Rest mich damit. Nach der Therapie bin ich müde, erschöpft und nachdenklich.
Thema der Stunde- was kann ich tun, um zu helfen. Ich mag helfen, Kraft geben und zeigen, dass ich da bin für die Menschen, die mir wichtig sind. 
Doch manchmal kann ich auch nichts tun. Nichts.

Nichts, was wir tun könnten von Wir sind Helden

Deine Hand liegt in meiner
mein Leben ab heute in deiner Hand
kein Licht schien je klarer und reiner
kein Schmerz hat je so hell gebrannt
in deinen Augen unendliche Weite
ein Blick von der anderen Seite
wir sind verloren, wir sind verloren

Was unter Schmerzen geboren wird
muss hinter Schmerzen verloren gehen
es gibt nichts, was wir tun könnten
es gibt nichts, was wir tun könnten
es gibt nichts, was wir tun könnten
außer uns auszuruhen

Ich werde mich nicht bewegen
den Kopf gesenkt, Genick entblößt
warte ich auf den Segen
oder den Schlag, der mich erlöst
und mich entlässt in unendliche Weiten
für einen Blick auf die andere Seite
nichts geht verloren, nichts geht verloren

Was niemals geboren wird
kann niemals verloren gehen
es gibt nichts, was wir tun müssten
es gibt nichts, was wir tun müssten
es gibt nichts, was wir tun müssten
außer uns auszuruhen

Nichts, was wir tun könnten
es gibt nichts, was wir tun könnte
es gibt nichts, was wir tun könnte
außer uns auszuruhen


Ich glaube, ich muss es ein bisschen lernen. Ich kann nicht verändern. Ich kann nicht viel Einfluss ausüben. Ich kann nicht helfen.
Ich soll mir schon mal einen neuen Therapieplatz besorgen, aber ich mag nicht. Ich bin müde. Müde vom Helfen wollen und nicht können. Müde vom Helfen wollen und nicht die Kraft dafür haben. Müde vom Ich-Sein. Taub in einer lauten Welt. Taub und ungehört vom Sprechen. Taub um viele Worte nicht mehr hören zu müssen. Taub. Müde. Müde. Taub. Gefühlsmüde. Gefühlstaub. 

Sonntag, 28. August 2011

Wir sind am Leben

 Wir sind am Leben von Rosenstolz

Hast du alles probiert?
Hast du alles versucht?
Hast du alles getan?
Wenn nicht, fang an!

Hast du wirklich gelebt?
Hat deine Welt sich wirklich gedreht?
Hast du alles getan?
Wenn nicht, fang an!

Was willst du sagen?
Wen willst du fragen?
Was willst du erleben
und was willst du geben?
Wer gibt dir den Frieden
und was ist liegengeblieben?

Ich kann deinen Herzschlag hören
Keiner wird dich zerstören
Du bist am Leben
Du bist am Leben
Weil dein Herz noch Feuer fängt
Weil dein Herz die Liebe kennt
Du bist am Leben
Du bist am Leben

An was willst du glauben
oder glaubst du an dich?
Wie oft wirst du betrogen?
Wie oft belügst du dich?
Wieviel Türen wirst du öffnen?
Welches Schloss knackst du nie?
Wie oft kannst du widerstehen
und wann gehst du in die Knie?

Warum wirst du weinen
und wie oft bleibst du stumm?
Und für wen wirst du beten,
weißt du wirklich warum?
Und bei wem wirst du schlafen
und vor wem rennst du weg?

Ich kann deinen Herzschlag hören,
keiner wird dich zerstören
Du bist am Leben
Du bist am Leben
Weil dein Herz noch Feuer fängt
Weil dein Herz die Liebe kennt
Du bist am Leben
Du bist am Leben

Und hast du dich verlaufen,
ich bin da, bring dich nach haus'

Ich kann deinen Herzschlag hören
Keiner wird dich zerstören
Du bist am Leben
Du bist am Leben

Wir sind am Leben
Wir sind am Leben

Ich kann deinen Herzschlag hören
Keiner wird uns zerstören
Wir sind am Leben
Wir sind am Leben
Weil unser Herz Feuer fängt
Weil unser Herz Liebe kennt
Wir sind am Leben
Wir sind am Leben


Ich denke, man muss nicht viel zu diesem Lied sagen, weil es sich selber gut erklärt. Mir gefällt es, wie viel positive Energie man darin findet und das, obwohl das Lied trotzdem sehr nachdenklich machen kann.
Eine Aufforderung an das Leben und das, trotz der vielen schlechten und schlimmen Vorfälle, Erinnerungen, Wunden. Eine Aufforderung für das Leben, um zu leben, trotz dieser manchmal sehr hässlichen Welt da draußen.
Trotzdem kann das Lied einem gut auch die Ohnmacht vor Augen führen. Unsere eigene oder die anderer Menschen. Das Leben in seinen vollen Farben und Facetten zu begreifen und wahrzunehmen, festzuhalten und spüren ist wundervoll und schmerzhaft. Von beidem etwas in unterschiedlicher Gewichtung, fast jeden Tag.

Die Google-Theorie

Die Menschheit und Google- eine Welt für sich. 
Wenn man bei Google Streit und Freundschaft googlet- bekommt folgende Ergebnisse (Stand 27.08.2011 18:22 Uhr)

Streit - Ungefähr 28.200.000 Ergebnisse (in 0,11 Sekunden)

Freundschaft - Ungefähr 26.100.000 Ergebnisse (in 0,07 Sekunden)

Auswertung und mein persönlicher Senf dazu:
Streit erzielt mehr Treffer als Freundschaft, Google braucht aber länger. Die Menschen streiten oft und ausdauernd und manchmal ziemlich ohne Ziel. Streit dauert, dann und wann sogar Jahre oder das Leben lang. Aus der Sicht einer gewissen Person, entwickelt man sich weiter beim Streiten. Das mag vielleicht sogar so sein, aber ich finde streiten sehr überflüssig. Ich stehe gerne dazu, dass ich harmoniebedürftig oder gar süchtig bin. Streit kann so furchtbar viel kaputt machen. Das sehe ich an meinen Eltern, an den ganzen Leuten, die sich trennen oder scheiden lassen. Aber Streit zerstört nicht nur Liebe, sondern auch Freundschaft.
Freundschaft erzielt weniger Ergebnisse, Google ist schneller. Nicht, weil Freundschaft schneller entsteht als Streit- nein eher im Gegenteil. Nur Freundschaft ist etwas sehr positives in meinen Augen. Freundschaft kann einem viel geben, für mich das wichtigste- das Gefühl, nicht alleine zu sein.
Um meine Theorie zu Google noch auszubauen- ziehe ich die Wörter Hass und Liebe dazu.

Liebe - Ungefähr 274.000.000 Ergebnisse (in 0,08 Sekunden)

Hass - Ungefähr 20.700.000 Ergebnisse (in 0,17 Sekunden)

Liebe hat viiiiiiiel mehr Ergebnisse als Hass und Google ist entschieden schneller bei der Suche nach dem Begriff. Damit lässt sich meine Theorie festigen. Google mag positive Gefühle wesentlich mehr als negative. Auch wenn Streit mehr Treffer hat als Freundschaft, sind Freundschaft und Liebe mit Weiten schneller gefunden im World Wide Web. Und da das WWW etwas ist, was von Menschen in die Wege geleitet wird und sich die Suchtreffer zusammensetzen von den Beiträgen und Seiten, Fotos und Sprüchen, die Menschen hochgeladen, geschrieben, gepostet und kommentiert haben- zeigt die Google-Theorie ganz eindeutig, dass die Menschen viel lieber von positiven Gefühlen umgeben sind, als von negativen. Liebe und Freundschaft schließt man eher ins Herz als Streit und Hass.

Donnerstag, 25. August 2011

Gartenblühen

Mit Musik auf den Ohren, dem Laptop vor der Nase sitze ich im Moment draußen am Gartentisch. Das Wetter ist fantastisch. Warm, sonnig. So schön.
Das Gras ist noch nass unter den Füßen. Die Sonnenblumen richten sich schon zur Sonne hin und die Vögel und Insekten zwitschern und zirpen. Hachja. Die Bachstelze rupft aus  dem Boden irgendwas, was Richtung Wurm aussieht, der hatte heute kein Glück. Es ist nicht mal windig. Ich liebe das Wetter heute.
Ich packe einfach mal ein Bild rein von unserem Garten im Sommer, ist aber schon ein bisschen älter.


Die Rutsche gibt es inzwischen nicht mehr, der Rest sieht aber noch genauso aus. Ich weiß nicht so recht, was ich heute mit dem Tag anfangen soll. Vielleicht finde ich jemanden, der sich mit mir die Schlümpfe anschaut. Mein Kinderfilm-Gen werde ich nie mehr los. 

Obwohl ich gerade das Wetter echt genieße und es mir gut geht, bin ich gleichzeitig nachdenklich und fast ein bisschen traurig. Ich finde, man kann beides gemeinsam fühlen. 
 
Heute morgen hat mir meine Freundin sehr sehr schöne Worte geschenkt: «Du bist mein persönlicher Engel auf Erden»
Für diese Worte und diese Freundschaft bin ich immer wieder dankbar. Wohin das Leben uns auch trägt, mit dir mag ich noch lange zusammen den Weg gehen, Le.li!

Mittwoch, 24. August 2011

Realität oder so

Nicht träumen, nicht hoffen, einfach mal nichts. Das wäre gut.

Realität: Als Realität (lat. realitas, von res „Ding“) wird im allgemeinen Sprachgebrauch die Gesamtheit des Realen bezeichnet. Als "real" wird zum einen etwas bezeichnet, das keine Illusion ist, und nicht von den Wünschen oder Überzeugungen eines Einzelnen abhängig ist. (Quelle: Wikipedia, Stichwort Realität, Stand 24.08.11 21:09)

Ich bestelle jetzt gleich die Vorhänge, das ist nun Realität.
Der Rest ist nun Wunsch oder Traum. Nur nicht real. Aber immerhin bin ich mir meiner realen Wünsche und Träume sicher.
Mein Herz darf den Rest jetzt noch kapieren, dann kann das Jahrhundertexperiment ja starten: Zurück in die reine Realität, das was stattfindet. Wir hören auf zu träumen.

Der (kurze) Post ist absichtlich nicht für Kommentare zugelassen, darauf will ich bewusst keine haben. 

Dienstag, 23. August 2011

Die Verdrängungsstrategie

Jetzt habe ich noch ein paar winzige Minuten, in denen ich fix hier etwas schreiben kann, bevor es mich in die Horizontale verschlägt.

Ich bin immatrikuliert. Gerade eben kam die Mail, die Antwort auf den Briefumschlag, den ich Samstag so schön in den Postkasten der Uni gequetscht habe. Man hört quasi, wie einem wieder 300 kleine Steinchen vom Herzen purzeln. Ich freue mich.
Freude.
Ich freue mich, weil ich eingeschrieben bin und ich nun umziehen und studieren darf. Ich freue mich, weil ich auch sehe, dass sich meine Mutter mit mir freut. Endlich hat sie mal nichts einzuwenden. Ich freue mich, weil ich die Stadt, Uni und die Wohnung schön finde. Ich freue mich, dass ich wirklich das machen werde, was ich will.
Und auf der anderen Seite steht etwas anderes.
Traurigkeit.
Ich bin traurig, weil ich wegziehe von meiner Schwester, von meinen zwei besten Freundinnen, von den ganzen anderen lieben Personen, die hier oder in der Nähe wohnen und sich in meinem Herzen eingenistet haben, weil ich sie gern mag und lieb habe, weil ich gerne mit ihnen rede oder lache. Ich bin traurig, weil so viele andere Leute dann außer Reichweite sind, weil sie selber wegziehen. Ich bin traurig, weil ich nicht mehr zum Training hier gehen kann und die kleinen Mäuse vermissen werde, die mich bei Leichtathletik mit Gras bewerfen oder mich durchkitzeln. Ich bin traurig, weil ich nicht mehr mit meinem Tanzpartner tanzen kann nach so vielen Jahren. Ich bin traurig, weil ich nicht mehr meine Schule regelmäßig sehe und meine Lehrerin und die Caftamama, von der ich quasi adoptiert bin. Ich bin traurig, weil ich meine Fische hier lassen muss.

4 oder 5 Stunden habe ich noch bei meiner Therapeutin, in Bayreuth müsste ich wieder neu anfangen. Wenn ich überhaupt eine mache. Ich bilde mir oft ein, dass ich keine brauche. Es macht mich auch irgendwie traurig. Es ist zwar der Job dieser Frau und richtig richtig warm bin ich mit ihr nicht ganz geworden, aber wir waren auf einem guten Weg.

Vor kurzem hat eine gute Freundin zu mir gesagt, dass es wichtig ist, dass ich in der Therapie darüber rede. Über diese Traurigkeit. Aber das will ich nicht. Ich will nicht vor Frau Therapeutin sitzen und weinen. Das habe ich am Anfang einmal gebracht und das mag ich nicht nochmal. Ich fahre lieber die Verdrängungsstrategie. So wie beim Abi, als ich mir nicht anhören wollte, wann es soweit ist und wie viele normale Stunden ich noch Unterricht habe.
Ich mag keine Veränderungen, die so krass sind, indem sie deutlich abgrenzen zwischen Alt und Neu. Die mit dem Alten brechen, sodass sich das Neue unaufhaltsam in den Vordergrund drängt. Ich verdränge lieber artig und weiß eigentlich nebenbei, dass das auch nicht das Wahre ist. Aber ich möchte nicht trauern. Ich möchte froh sein und fröhlich. Ein Grund, warum ich nicht ein Fan von Abschiedspartys bin. Das macht traurig. Es ist schließlich kein toller Grund,  das auch noch zu feiern, oder?

Samstag, 20. August 2011

Hauch der Zukunft

Meine liebe, kleine Zukunft- so nahe schon im Oktober.

Ich war heute in der Stadt, für die ich mich entschieden habe. Studieren.
Sehr früh morgens bin ich heute aufgestanden und  mit meinen Eltern dahin gefahren. Immerhin streiten sie im Auto nicht. Sie streiten allgemein weniger. Zum Glück. Meine Einschreibungsunterlagen habe ich persönlich vorbei gebracht. Die Uni ist sehr übersichtlich, klein, aber die Institute machen einen guten Eindruck.
Besonders freue ich mich aber über die Wohnung, das Appartement. Dadurch, dass es neu ist, gibt es keinerlei Gebrauchsspuren, ich darf selber aussuchen, was ich für Gardinen möchte, wie ich es anrangiere, wie ich die Wände haben möchte. Meine Eltern reden zwar immer und immer wieder, nur sie helfen mir echt. Es wird schwer für meine Eltern. Wir Kinder sind immer da, waren immer da. Immer ein Puffer, der nochmal Ärger abfängt, wenn es zwischen denen total kracht. Wenn man seine Aggressionen loswerden möchte, schreit man uns an oder mehr. Hoffentlich hat es irgendwann ein Ende, vielleicht inzwischen schon. Es ist ruhiger. Meine Schwester ist sehr stark, sie wird das hier schaffen, wenn ich nicht mehr hier bin. Ich glaube an sie, sie hat einen kraftvollen Charakter und ist viel lebenssicherer. Meine Kleine.
Ihr hätte es auch gefallen, was wir heute alles gesehen haben. Die Innenstadt- meine größte Befürchtung, dass alles viel kleiner ist als hier, hat sich nicht bewahrheitet. Die Fußgängerzone, die Geschäfte, die alten Häuser, das große Einkaufscenter- sehr sehr schön. Ich freue mich auf Oktober, auf die Zeit, da an zufangen. Neue Leute kennen zu lernen, mal eine ganz andere Perspektive zu sehen. Weiter zu gehen.
Den Weg. Darauf freue ich mich im Moment von Herzen. Auf die Zunkunft. Auf das Leben.

Mittwoch, 17. August 2011

Hallo Jule, ich lebe noch 2.0

Diese Reportage schaue ich oft, wie ich einige Reportagen gerne schaue. Vielleicht der Ersatz für die Bücher mit diesen Themen, die ich nicht oder wenig lese im Moment.
Ich weiß nicht, warum es diese Reportage ist- nur ich finde sie sehr gut zum Nachdenken.
Inzwischen weine ich nicht mehr dabei so wie am Anfang. Vielleicht eine kleine Distanz, die es mir ermöglicht, mich nicht mehr so runterziehen zu lassen.
Ein Gedanke, der mich immer wieder und wieder beschäftigt- ich hätte nicht die Kraft, mir das Leben zu nehmen. Die bringe ich gar nicht auf. Dann und wann mir selber weh zu tun, ja. Nur über's Ritzen geht das bei mir nicht hinaus.
Da bin ich mir im Moment sicher, ich habe gar keine Lust, den Menschen, um mich rum weh zu tun; oder dass sie anfangen, die Fehler bei sich zu suchen; oder trauern; oder total aus der Bahn geraten. Ja, es ist nicht nur eine Frage von sowas. Nur, wenn mich jemand abhalten kann, dann mein Schwesterherz. Wie soll meine Kleine das schaffen? Sie ist stark, aber so stark?

Ich finde das so schön, dass es Anna in der Reportage besser geht.
Sich für das Leben entscheiden.
Das wünsche ich mir so sehr für einige Menschen. Und für eine Person im Moment ganz ganz besonders.

Samstag, 13. August 2011

Ich bin ich und ich bin am Leben

Ich bin mein Haus, in dem ich leb von Anfang an.
Ich bin mein Licht, das für mich scheint, wenn ich's nicht kann.
(Rosenstolz - Ich bin mein Haus (Metro Radio Edit) )

Ich finde, dass Lied- und Gedichtinterpretationen manchmal sehr variable sein können, je nachdem, wie man sie begründen kann.
Nun ja, an eine ganze Liedinterpretation mag ich mich nicht wagen, aber an einen kleinen Teil eines wirklich tollen Liedes einer meiner Lieblingsmusikmenschen. Rosenstolz. Vielleicht nur meine Interpretation, die zwei Zeilen dort oben. Ich bin mein Haus und zwar in der schnellen und fröhlicheren Variante. Eigentlich. Es gibt auch eine traurige und ruhige Version.

Wir Menschen gehen für gewöhnlich davon aus, dass die Seele irgendwo in uns drin ist. Sie lässt sich nicht auf Röntgenbildern oder CT-Fotos festhalten, aber sie existiert. Die Seele. Sie kann gesund und krank sein, wie der Kopf. Einige glauben, sie ist lang und eher senkrecht in uns zu finden, vielleicht in Anlehnung an das Buch Seelen von Stephenie Meyer (Autorin der Biss-Bücher ; ein sehr gutes Buch, kann ich nur empfehlen).
Aber die Seele ist in uns, solange wie wir leben. Der Körper, der Kopf, unsere Gedanken sind für die Seele das Haus, in dem sie lebt von Anfang an, in dem wir leben von Anfang an.
Und unsere Seele ist auch unser Licht. Sie hält viel aus, mehr, als wir oft glauben. Sie nimmt schon etwas Schaden dabei, aber sie lässt uns leben. Sie ist das Licht, was wir manchmal trotzdem qualvoll suchen und es nicht zu sehen scheinen. Die Seele lässt uns überleben. Die Seele ist mit Überlebenswillen gefüllt- ein Mensch will leben. Ein Baby, was auf die Welt kommt, schreit, es will leben. Wir wollen leben, wir wollen glücklich sein und unseren Weg gehen.
Und dieses Seelenlicht leuchtet und leuchtet. Doch es gibt auch erschöpfte Seelenlichter, nach einem langen Leben in einem alten Körper und leider auch in jungen Körpern. Den Menschen, bei denen der Überlebenswille aufgebraucht ist. Das Seelenlicht ist nicht mehr so hell. Die Menschen sind müde vom Leben.  Das Licht glimmt mehr, als dass es scheint und es droht so schnell auszuwehen. Wie ein Windstoß, der eine Kerze aufpustet. Vielleicht schafft das Seelenlicht eine Rettung, vielleicht auch nicht. Vielleicht lassen Mensch und Seele los, los vom Leben, los von den Qualen. Doch die Seele stirbt nicht. Sie steigt und fliegt dem Himmel entgegen. Kleine schutzlose Seelen im Wind.

Ich bin ich. Ich bin so, wie ich bin, mit meinen Macken und mit meinen Weniger-Macken. Ich bin ich und ich will leben. Meine Seele will leben. Manchmal nicht so sehr, manchmal glimmt das Licht ein bisschen. Aber es wird nicht ausgepustet. Nicht jetzt, nicht heute, nicht morgen.

Ich bin ich
und ich bin AM LEBEN!

Donnerstag, 11. August 2011

Unis, Briefe und im Winter ein Jahr

Ich habe keine Lust mehr, Briefe zu bekommen. Ob Teilzulassung oder nicht, damit kann ich nichts anfangen, die Ablehnungen von heute, wusste ich bereits aus einer Mail, da brauchen sie mir nicht noch einen Brief mit schicken. Ich erhalte lieber Briefe und Karten von netten oder Herzensmenschen. Die machen Freude, berühren oder lassen einen nachdenken, je nachdem.
Ich freunde mich sowieso immer mehr mit dem einen Uniort an. Wollen wir doch mal schauen, ob es da nicht wirklich etwas werden kann. Sammeln wir also lieber die Unterlagen zusammen, die ich dafür brauche, als den Orten hinterher zu trauern, die einen eben nur halb oder gar nicht wollen.
Klingt lapidar und schreibt sich einfach, mein Kopf und Herz haben es noch nicht so ganz verstanden.

Der nächste Tag ist geplant, der Kaugummi-Vorrat aufgefüllt, der Bücherkatalog gewälzt, die Wohnheimanträge ausgefüllt.
Mir ist langweilig.
Ich habe schon mein Hörbuch Resturlaub durchgehört und die Black Dagger weitergelesen. Ich glaube, ich schaue gleich im Winter ein Jahr. Der Film ist toll und traurig. Das eine schließt das andere aber nicht aus. Vielleicht sollte ich einen kurzen Einblick geben, solange wie das Lied noch läuft (gerade Xavier Naidoo - Bitte frag mich nicht).

Im Winter ein Jahr
Lilli, gespielt von Karoline Herfurth, studiert Gesang, Tanz und Schauspiel, jung und fröhlich, zerbrechlich und tieftraurig. Wechselnde Freunde und Bekanntschaften, Menschen, mit denen sie kurz in Berührung kommt und trotzdem schauen die meisten nicht richtig hin. Der Maler Max ist wohl seit langer Zeit der Erste, der hinterfragt, während er an dem Porträt von Lilli und ihrem Bruder sitzt. Alexander, der tote Lieblingssohn der Mutter, die nun ein gemeinsames Bild ihrer Kinder will. Ein Bild, was Lilli zunächst hasst und was sie schließlich rettet, in dem sie nach einem Jahr ihren Bruder endlich ziehen lassen kann und sich weiterentwickelt mit und durch Max. Ein Weg, der ihrer Mutter verschlossen bleibt, während ihr Vater selber seinen Ausweg sich erkämpft.
Warum ich den Film gern sehe- weil er tiefgreift. Ich nenne die Kategorie gerne Problemfilm. Es ist nicht eine lustige Komödie, einer der geliebten Kinderfilme der Kleinen, kein Fantasyfilm oder spannender Thriller und Actionstreifen. Er ist bodenständig und berührend, mitnehmend auf einer Welle und sehr menschennah, distanzlos. Jeder könnte vom Weg und Schicksal von Lilli und ihren Eltern betroffen sein.

Dienstag, 9. August 2011

Bitte hör nicht auf zu träumen

Bitte hör nicht auf zu träumen von Xavier Naidoo

Bitte hör nicht auf zu träumen,
von einer besseren Welt.
Fangen wir an aufzuräumen,
bau sie auf wie sie Dir gefällt.
Bitte hör nicht auf zu träumen,
von einer besseren Welt.
Fangen wir an aufzuräumen,
bau sie auf wie sie Dir gefällt.

Du bist die Zukunft,
Du bist dein Glück.
Du träumst uns in die höchsten Höhen,
und sicher auf den Boden zurück.
Und ich bin für Dich da,
Du für mich.
Seit deiner ersten Stunde glaube ich an Dich.

Bitte hör nicht auf zu träumen,
von einer besseren Welt.
Fangen wir an aufzuräumen,
bau sie auf wie sie Dir gefällt.
Bitte hör nicht auf zu träumen,
von einer besseren Welt.
Fangen wir an aufzuräumen,
bau sie auf wie sie Dir gefällt

Du bist der Anfang,
Du bist das Licht.
Die Wahrheit scheint in dein Gesicht.
Du bist ein Helfer,
Du bist ein Freund.
Ich hab so oft von Dir geträumt.
Du bist der Anlass,
Du bist der Grund.
Du machst die Kranken wieder gesund.
Du musst nur lächeln,
und sagst dein Wort.
Denn Kindermund,
tut Wahrheit kund.

Bitte hör nicht auf zu träumen,
von einer besseren Welt.
Fangen wir an aufzuräumen,
bau sie auf wie sie Dir gefällt.
Bitte hör nicht auf zu träumen,
von einer besseren Welt.
Fangen wir an aufzuräumen,
bau sie auf wie sie Dir gefällt.

Bitte hör nicht auf zu träumen,
von einer besseren Welt.
Fangen wir an aufzuräumen,
bau sie auf wie sie Dir gefällt.
Bitte hör nicht auf zu träumen,
von einer besseren Welt.
Fangen wir an aufzuräumen,
bau sie auf wie sie Dir gefällt.


Ich träume nicht mehr. Ich wünschte, ich könnte. Aber gleichzeitig will ich auch nicht mehr träumen und hoffen. Besser ist es, die Realität so anzunehmen, wie sie ist. Auch wenn es verdammt schwer ist und unglaublich weh tut. 

So. Dieses Lied lasse ich jetzt frei und schaue dabei in den Himmel. Oh nein. Nichts kann man festhalten im Leben. Ich glaube, ich muss das noch hundert Mal durch machen, bevor ich es auch nur annähernd verstehe. Ich sollte nicht mehr klammern, ich sollte loslassen. Die Menschen, um mich herum. Mich selber vorallem. Vielleicht, nein nicht vielleicht, eventuell habe ich ein bisschen Glück und es fängt mich wer, eventuell hält mich auch wer. Aber daran kann ich nicht mehr glauben.

Montag, 8. August 2011

Neue Farben

Neuer Deckmantel für gleiche Gedanken. Im Moment Schwarz. Wer sich an die Regentropfen gewöhnt hat.. tut mir Leid, aber dann und wann brauche ich diese Veränderungen, auch wenn sie nur klein sind.
Also, wieso schwarz? Ja, weil es am besten passt.
Super geht es mir heute nicht wirklich. Ich habe mich gefreut über die weitere Zulassung, die heute eingetrudelt ist. So habe ich wenigstens die Auswahl. Nur, wer die Wahl hat...
Ansonsten ist das so fremd im Moment. Ich habe mich selber verloren in letzter Zeit. Morgen habe ich Therapie und ich weiß nicht, worüber ich reden will oder nicht. Den Arzttermin, den sie mir auferlegt hat, habe ich nicht gemacht. Auf Ärzte habe ich keine Lust momentan. Noch mehr Ausreden, die ich meinen Eltern unterbreiten muss, damit sie nichts davon erfahren. Ich bin nicht krank, ich bin nur komisch im Kopf.

Traurige Lieder, wenig Worte.
Farbenblind, weil es am besten passt. Schwarz und weiß. Farblos. Meine Kunstlehrerin hat immer gesagt, dass das keine richtigen Farben sind. Sie hat recht.

Colorblind von Counting Crows

I am color...blind
Coffee black and egg white
Pull me out from inside
I am ready
I am ready
I am ready
I am
Taffy stuck, tongue tied
Stuttered shook and uptight
Pull me out from inside
I am ready
I am ready
I am ready
I am...fine
I am covered in skin
No one gets to come in
Pull me out from inside
I am folded, and unfolded, and unfolding
I am...colorblind
Coffee black and egg white
Pull me out from inside
I am ready
I am ready
I am ready
I am...fine
I am...fine
I am fine

Sonntag, 7. August 2011

Zu viel Hoffnung schadet nur

Ein totaler Grund zur Freude heute für mich- ich habe wirklich einen Studienplatz in der Fachkombination, in der ich sie haben wollte. Der Ort ist zweitrangig- ich ziehe um, ich komme hier weg. ICH DARF STUDIEREN. Diese Angst, die sich in mir ausgebreitet hat die letzten Wochen, keine Zulassung zu bekommen, nicht studieren zu dürfen. Die Angst, die meine Mutter so schön gesäht und gedüngt hat, wie ein giftiger Stachel, der sich immer tiefer in die Wunde bohrt.
Ich darf studieren. Wow. Ich habe selber nicht mehr daran geglaubt. Ich glaube nicht viel an mich, wenn ich zu optimistisch bin, dann ist die Enttäuschung wesentlich größer und reißt mich tiefer rein.

Ich bin wieder zu Hause, das freut mich auch irgendwie. Auch wenn ich keine kleinen wuscheligen Fellknäul mehr habe, meine Fische fehlen mir doch.
Tja und die Menschen..

Ich glaube, ich mir sind viele Menschen wesentlich wichtiger, als ich ihnen. Bei einigen, wenigen habe ich das Gefühl, dass es sehr ausgeglichen ist.. Aber bei vielen eher nicht. Ich hänge mehr an denen, die eigentlich wunderbar ohne mich klar kommen, denen es wahrscheinlich sogar fast egal wäre, wenn ich nicht mehr hier bin. Eigentlich echt sehr traurig, nur leider die Realität.

Don't act like you don't know me
It's still me I've never changed
I'll be here when you come back

(Maria Mena - I Miss You Love)