Happiness does not wait

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Mittwoch, 29. Mai 2013

Les rêves d'hiver

Nachdem ich gestern einen Post voll mit Sonne und tollem Wetter angefangen, aber nicht abgeschickt hab- ist er nun gelöscht.
Was für Sonne?
Vielleicht liegt es auch daran, dass es sich so sehr nach Herbst anfühlt. Sweatshirtjacke im Haus und Winterjacke größtenteils draußen. Dicke Socken und warmer, wohliger Tee. Die Heizung ist aus und meine Bettdecke hat die Sommer- statt das Winterbett bezogen. Das war's aber auch schon an Unterschieden.
Zu solchen Jahreszeiten passen Gewürzkekse und Zimtsterne, Hörbücher, Tee und stillere Musik, sowie Wärme, Wärme gegen all das Kalte, was draußen ist und das Chaos im Kopf. Benebelnde, stille Wärme.
Lachende Wärme gestern spontan bei eben jenem Zimtsternbacken, wobei wir die Form "Stern" zu Häufchen umgewandelt haben. Das ist dann nur etwa die Hälfte des Matschig-Klebrigkeit-Grades beim Teig. Dazu eine gute Dosis "Fireboy und Watergirl im x.ten Tempel" und die teils schrägen Lieder des ESC.
Wohltuende Wärme, wenn ich an die Woche Urlaub zurück denke. Aber auch, wenn sich das Herz mit Freude füllt über paar Gespräche und Gedankenaustauschen, über Lachern und vergebliche Versuche, im Pflanzenbestimmungsbuch den richtigen Klee zwischen all den ganzen anderen Kräutern zu finden.
Wirbelnde und musikalische Freude-Wärme beim Tanzen morgen und Donnerstag. Tanzen, wie sehr es gefehlt hat und selbst wenn es immer und immer noch Ein- und Umgewöhnung mit einem neuen Tanzpartner pur ist, ist es die Abfolge, die Füße wieder zu Musik zu bewegen. Je nach Tanz die spezielle Haltung oder der eingeübte Hüftschwung, um die Samba auch wie eine aussehen zu lassen.
Zu solchen Jahreszeiten passen immer noch meine Fotokleber und die nach wie vor vielen Fotos zum Einkleben, festhalten, Gedanken notieren, rückblicken. Zu solchen Jahreszeiten passt aber auch Zeit, Zeit, an der es immer und immer zu mangeln scheint.

In der Hektik und dem Druck- der Abschluss muss dann und dann geschafft werden, je früher und damit unentwickelter, umso besser. Die meisten der Abgänger dieses Jahr legen wahrscheinlich wie die vergangenen Jahre, ein FSJ / FÖJ Jahr, ein Jahr ganz ohne, ein Jahr voller Reisen oder haufenweise Praktika, ein work-and-travel-Jahr oder beginnen auf Verdacht etwas, nur um irgendwas zu machen. Schulpolitik lebe hoch. Welches Kind geht noch in der Grundschule wirklich gerne hin, besonders im 4. Schuljahr und welches hat danach noch richtig Freude daran?
Glauben wir Lehramtsstudenten wirklich alle so naiv, dass wir daran was ändern können? Welch Irrtum uns doch oft begleitet, während wir didaktischen Werken lauschen, Vorträge planen und neue Wege des Lernens kennen lernen. Im Lokalen bewirken wir vielleicht ein Wechsel, doch nur wenige wirken auf den großen Spielplatz Politik ein. Wie gut, dass sich im Herbst wieder alles ändert, die Menschen zu Beginn danach so glücklich mit ihrer neuen Regierung und schon bald wieder unzufrieden und meckernd sind. Tritt jemand daneben, wird er gelyncht; wie die Minister und Einzelpersonen auch heißen mögen. Ein Fehler und sofort heißt es- verschwinde, geh nachsitzen oder es gibt den sofortigen Verweis. Wie allmächtig wir, das Volk, uns dann in unserer parlamentarischen Demokratie aufführen, ist unglaublich. Lernen wir in der Schule nicht alle, dass Fehler dazu da sind, um gemacht zu werden; dazu, um daraus zu lernen und daran zu arbeiten? Umgang mit Vielfalt, Verantwortung und Leistung. Zeit für all dieses finden und nehmen.
Der Traum, jedes Lehramtsstudenten mit Leidenschaft für sein Studium- ich träume auch weiter naiv oder real angebunden, ein Fortschritt im Kleinen ist schließlich besser als überhaupt keiner.

3 Kommentare:

  1. Du kannst etwas ändern, im Kleinen, das ganz groß ist. So wie deine Lehrerin wichtig für dich ist, so kenne ich ein paar andere Menschen, bei denen auch Lehrer so viel bewegen und auch nach der Schule noch präsent sind.
    Ich hatte eine Lehrerin, bei der ich übernachtet habe, mit der ich gefrühstückt und geredet habe, mit deren Kindern wir im Freibad waren. Mein Abschluss ist 6 Jahre her und vor ein paar Monaten kam ein Brief von ihr bei mir Zuhause an. Und diese Lehrerin hat mir in der damals so schweren Zeit so viel (mit)gegeben, war ein Halt. Wie auch in anderen Schuljahren.

    Und wenn du nichts an der großen Politik ändern kannst. Du kannst als Lehrerin in den Menschen etwas bewegen, wenn sie es zulassen.

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    1. Ich weiß, dass ich die Chance habe, viel zu bewegen und wenn es nur das ist, indem ich lerne, wie ich guten Unterricht halten kann. Das ist so wesentlich mehr, als viele auf Reihe kriegen.
      Deshalb entwickel' ich sicherlich genau das in den Jahren, jetzt ein bisschen und später immer mehr, kleine Schritte, die Veränderungen bewirken können. Darauf freue ich mich. Nach wie vor.

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  2. ein Fortschritt im Kleinen ist vielleicht eine riesen Chance... selbst wenn nur für einen...

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