Happiness does not wait

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Dienstag, 3. Juli 2012

Kann triggern


Es war so krass. So verdammt krass.
Aus einfach studieren wurde plötzlich wieder diese aussichtslose Situation. Wie schaffe ich das?
So dolle, so wirklich krass war es schon wochenlang nicht mehr. Die Musterung, die das Dach bekommen hat, die Chance, eben schnell die paar Stockwerke raufzuklettern und einfach das alles fix zum Ende zu bringen. Mir tat es in der Seele weh, daran zu denken, ob ich mit meinem Auto gegen die Wand fahren würde. Ich würde sie kaputt machen, mein Auto meine ich- ich stelle mein Auto wesentlich höher als mich gerade. Krank, ein bisschen. Und alles andere? Wo bitte gibt es diese 100 %ige Chance, dass es glatt läuft, die ich gestern so herbei gesehnt habe? Nirgends. Sich die Pulsadern aufschneiden, springen, das Auto, die Tabletten und der Alkohol. Wer sagt mir, dass es nicht doch noch "lebend" endet, vielleicht nicht mehr selber denkend oder alleine atmend, redend, weil es Maschinen machen. Aber man verdammt nochmal immer noch lebt. Bitter. Außerdem würde es keiner im Moment verstehen, zumindest keiner von denen, die direkt hier sind oder die Zuhause sind. Würde ich wiederum Briefe schreiben und es erklären, könnte ich es nicht mehr.
Eigentlich will ich es doch auch nicht. Aber so dolle wie bei mir die Leitungen durchgeknallt sind gestern. Die Angst, dass es irgendwann spontan ist oder die Situation spontan entsteht.

Ich habe die Nacht von ihr geträumt und habe mir sofort das Heile wieder gewünscht, die Gewissheit, dass es okay ist. Nicht gut, aber okay. Sie fehlt mir, auch wenn sie da ist, ist sie so weit weg. Auch wenn ich sie Freitag sehe, ändert das nichts daran.

Casper. Weil Casper bisschen wie Tokio Hotel ist, wenn's richtig schlecht ist, ist es sehr gute Musik.

Das Grizzly Lied

Wollten immer dem Hundeleben entkommen,
dem Küchentisch aus umgedrehten Kartons
und weg von Ungeziefern im Kleiderschrank,
eines Tages mehr sein als Untermieter des kleinen Manns.
Hatten es anders gedacht, in die Ferne nach Atlanta gemacht.
Nur Bilder der großen Welt zerschellen ohne Geld in dem Wohnwagenplatz,
dort am Rande der Stadt.
Mama war's satt, war'n einfach arm, einfach mies,
du warst mal ein Jahr da, dann ein Jahr Krieg.
Wusst' nie wo das liegt, wann du wieder ma' kommst,
malte dir Bilder mit Sonnen, jeden Brief an die Front.
'Mein Sohn' hast du gesagt, da beim schießen im Wald
'lass dir nie was gefallen, vergiss nie diesen Knall.
So sehr du dich erschreckst, blick dem Feind ins Gesicht,
echte Männer stehen wieder auf, nur die Feiglinge nicht!'

Papa sagte: 'Sohn, nimm mein Gewehr.
Mal bist du der Jäger, mal bist du der Bär.
Nur wenn, du Bär sein musst
um Gottes Willen, dann kämpf!
Und ich bin Grizzly jetzt. (Ich bin ein Grizzly jetzt)


Und du sagtest auch: 'Wenn das Leben nur Zitronen gibt,
mach verdammt nochmal Limonade draus.
Sprich gerade raus, Kinn hoch, nie feige, Sohn.
Spiel nicht mit Herzen, oder denen die das mit deinem tun.
Wir sind nicht reich, werden's nie sein.
Probleme für's Leben zu groß, für's Sterben zu klein.
Du weißt, es regnet nicht ewig, immer nur schwer,
nur stets zum Kinn und höher, Zeit schwimmen zu lernen.
Zu gern ich immer da wär, kommt es hart auf hart,
nimm die Faust, Finger raus.
Such den Größten der Bande, spring da drauf, schwing voll aus.
Verlieren wirst du nur das eine Mal, denn ist alles gegeben,
denken die nächstes Mal zwei mal nach.
Der Sinn des Lebens ist Leben, das wars.
Der Sinn des Lebens ist leben.
Jeder tritt auch mal versehendlich daneben,
Der Trick ist immer die Balance zwischen Nehmen und Geben.
Karma!

Papa sagte: 'Sohn, nimm mein Gewehr.
Mal bist du der Jäger, mal bist du der Bär.
Nur wenn,
du Bär sein musst, um Gottes Willen, dann kämpf!
Und ich bin Grizzly jetzt. (Ich bin ein Grizzly jetzt)

Es wäre heut' nicht wie es ist,
wär es damals nicht gewesen wie es war
Der Sinn des Lebens ist leben!

Papa sagte: 'Sohn, nimm mein Gewehr.
Mal bist du der Jäger, mal bist du der Bär.
Nur wenn,
du Bär sein musst, um Gottes Willen, dann kämpf!
Und ich bin Grizzly jetzt. (Ich bin ein Grizzly jetzt)


Eigentlich wollte ich frühstücken, schon vor 8 und dann einkaufen fahren, weil hier und da was fehlt. Ich brauche kein Frühstück, ich habe keinen Hunger, es ändert sich nichts daran, dass die Marmelade wirklich gut ist, die wir die eine Nacht gekocht haben oder dass ein halbes Brot nicht zu viel ist in Kalorien.
Meine Ohren tun wieder weh, Expertenmeinung von Mam würde beginnende Mittelohrentzündung lauten. Meine lautet: Erträglich, also kein Weißkittel.

Ich warte auf die Zusage für das Praktikum, eine Beschäftigung neben Lernen für September.
Im August fahren wir nicht auf die Seeleninsel, sondern daneben auf die kleine Insel. Mir ist es egal, wie schön es da sein kann. Ich will zurück an die weiße Küste mit dem weißen Wasser und den langen Spaziergängen.

So tief und viel habe ich lange nicht mehr geschnitten. Allgemein. Nun die Klinge zu nehmen, war nicht nur Schwäche, aber auch. Trotzdem, vorallem immer noch die süße Erleichterung, das Durchatmen. Schlecht.


Du weißt, dass ich dich meine, wenn du mit lesen solltest.
Ich vermisse dich. Aber ich befürchte, dass ich wirklich kein "Umgang" für dich bin, egal wann. Du musst dein Leben gut auf Reihe bekommen und dadurch kommen. Ich wünschte, ich könnte dir helfen, habe Angst, dass ich genau das Gegenteil bin.
Du fehlst mir trotzdem.

4 Kommentare:

  1. Mein Kleines,

    auch wenn es nicht auf mich bezogen ist, aber du bist ein Mensch, der so viel konstruktiver ist als viele andere. Du kämpfst so viel mehr als andere, lässt dich so viel weniger reinfallen als so viele andere. Dass du Probleme hast, krank bist, das ist keine Schwäche und wie du damit umgehst, das auch nicht. Was andere Menschen tun, die sich darin suhlen, das ist das was man als "ich tue dir nicht gut" bezeichnet in Beziehungen.

    Tokio Hotel "Spring (nicht??)". Das ist so ein Lied, das ich dann manchmal höre. ;)

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    1. Nein, nicht nur das Lied- allgemein (ich hab alle Alben von ihnen, aber psst ;) )


      Ich weiß, ich widerspreche dir immer, wenn du etwas in die Richtung sagst / schreibst..
      Trotzdem ist es das- ich suhle mich sehr wohl auch. Habe ich solche Gedanken, ist es nicht kämpfen oder schwimmen, es ist Schwäche, reine tiefe ich-fixierte-und-bezogene Schwäche. Und das hasse ich an mir, ich bin so erzogen, um stark zu sein in jeder Situation und genau den Anspruch habe ich auch an mich.

      Das -Ich tue dir nicht gut- gehört vielleicht noch bisschen woanders hin, es ist vielschichtiger als nur "in Schwäche leben und nichts daran ändern oder eben doch". Aber ich mag das nicht weiter ausführen, für den doch größeren Rahmen hier ist es viel zu privat.

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    2. Ich bleibe trotzdem dabei: Keine Schwäche und ich würde deine Worte dazu auch nicht annehmen können.
      Und wenn man in dem Moment ist, dann fühlt es sich selten nach kämpfen an. Jeder versinkt mal darin. Ich meinte vielleicht auch anderes.

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  2. Ich lese hier mit, täglich.
    Ich weiß, dass es mich betrifft. Du fehlst mir auch, mal mehr, mal weniger, mal gar nicht.
    Such dir die professionelle Hilfe die du brauchst, ich kann sie dir nicht geben ohne mich selbst kaputt zu machen. Ich meine nicht die Hilfe von der Beratung, du weißt, dass das nichts dauerhaftes ist. Geh in Therapie, ob ambulant oder stationär ist deine Entscheidung, nur kümmer dich endlich darum, bevor andere Menschen die Entscheidung für dich treffen.
    Ich kann dir nicht mehr helfen, ich habe schon mal eine Freundin durch den Suizid und die Magersucht verloren, noch mal schaff ich das nicht.
    Hilf dir selbst, indem du dir Hilfe holst.
    Denn es ist dein Leben und du weißt, dass ich im Zweifel genug Möglichkeiten habe auch gegen deinen Willen zu handeln. Vielleicht.

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