Happiness does not wait

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Dienstag, 9. April 2013

Leg deine Hand in meine

Eisblumen-Zeit. Louise.Eisblumen.Überleben. Trauriges, depressives Gehabe. Immerhin hören, wo die Instrumente stehen.
Wir haben April und ich bin genauso down wie im furchtbaren November-Monat. Nervig. So sehr gehe ich mir damit auf die Nerven. Dabei ist alles äußere ansonsten egal und ich ersticke lieber an meiner Pseudo-Einsamkeit. Ich bin eine schreckliche Freundin. Sie schreibt Prüfungen und ich bin mit selbst bemitleiden beschäftigt.

Mein Magen fordert Nahrung ein und ich nehme lediglich das Geräusch dessen wahr, es lässt mich ungefähr so unberührt, wie die Ampelschaltung drei Kreuzungen weiter, die für die Fußgänger nicht mal genug Zeit lässt, die Hälfte der Fahrbahn zu überqueren.

«Die Kinderzeit so lange her
Leg deine Hand in meine
Halt dich fest

Ich bin dein Stern
Im Dunkel der Zeit
Und Millionen Tränen weit»

(Eisblume - Stern)

Das neuste Flur-Geflüster? Es ist Flur-Geschrei. Ich bete für alle, die nachts in Ruhe schlafen wollen, dass sie nun noch zu Real, Rewe, die Apotheke oder sonst wohin fahren und es rechtzeitig schaffen, Ohropax zu kaufen oder beschließen, dass sie sich lieber mit eigener Musik so laut bedröhnen, dass sie den Rest nicht mehr hören. Die Mutigen und Nicht-Schlaf-Bedürftigen sollten sich für Variante 3a oder 3b entscheiden- nichts tun oder aktiv mitfeiern.
Variante 4 nimmt jeder, der ebenfalls in meinem Stock wohnt - vor Variante 1-3 - der Nachbarin gegenüber den Kopf durch die Geigensaiten stecken oder heimtückisch alle mit der Schere anritzen, sodass sie bei noch einem Kontakt reißen und jämmerlich herunter hängen. Okay, nicht falsch verstehen, ich habe absolut nichts dagegen, wenn man Geige, Klavier oder Wie-macht-meine-Anlage-am-meisten-Krach übt. Aber keine 3 Stunden am Stück. Bitte danke. Und wenn doch 3 Stunden, dann verschiedene Stücke und abwechslungsreiche Stellen.

Seit Inception weiß jeder, dass man durch plötzliches Fallen, den Kick, erwacht. Aufgrund dessen sollte ich mich vielleicht in die «Ich-wache-beim-Fallen-im-Traum-nicht-auf-Liste» eintragen.

Was wir geredet haben zuvor, weiß ich nicht mehr. Plötzlich spielen meine Beine Mikado unter meinem Rest und ich liege im kleinen chaotischen Haufen auf dem Gras. Den Kopf in den Händen von Frau Nachbarin, ein Kribbeln entlang der Kopfhaut. Stumpfes Wortgeäst, das einfach nicht in die Gehörgänge durchdringt. Wechsel. Sie liegt auf dem Bett rum, betrachtet Bilder und Wände, beobachtet, dass ich irgendwas ominöses zu mir nehme. «Es war klar, dass es irgendwann passiert. Lass dir helfen.»
Kurz Aufwachen- auf die Uhr schauen und zurück sinken.
Hörsaalaufbau. Verwandte. Bekannte Gesichter. Meine Eltern, die tuscheln, ich höre es ja nicht. Ich höre alles. Sie sprechen nicht zu mir. Sie erzählen einander, wie es steht. Geben eine alles-perfekt-Darbietung für Oma und Opa und jeden, den es interessiert.
Alles perfekt. Wie immer. Stellt keine Fragen, Eltern. Es ist alles perfekt.

«Hörst du den Wind
Er trägt uns sanft von hier fort
Spürst du das Meer in dir
trag uns einmal noch

Hoffnung
Hoffnung»

(Eisblume - Hoffnung)


Scheiße, Magersucht, du bist keine Freundin. Also, fick dich und lass deine Finger endlich von mir -.-

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