Happiness does not wait

Seiten

Dienstag, 18. März 2014

Der Flieger

Das Meer war schön.
Die Nordsee, zwei Wochen. Praktikum am Gymnasium und krank sein. Aber immerhin am Meer sein.
In der zweiten Woche bin dafür, dass ich die erste noch komplett krank war, barfuß durch das aaaaaasigkalte Watt gelaufen.
Im Sonnenuntergang.
Bei Flut- also, als Flut wird auch der Vorgang schon bezeichnet, wenn das Wasser erst wieder kommt und man trotzdem noch über das Watt watscheln kann.
Die Vögel hinter den Wiesen am Haus haben jeden Morgen und jeden späten Nachmittag geschrien, weil sie der Meinung waren, dass ich sie jeden Tag zweimal hören möchte. Oder so. Ich war sogar auf Langeoog einen Tag.
Das Meer war schön.

Es ist März und ich habe noch nicht einmal einen Ordner angelegt für die Musik, die ich jedes Jahr sammel' und lade. Höre.
Nur die zwei Ordner von Jo. habe ich, die die aktuellen Charts aus dem Februar wiedergeben. Aber ich höre sie nicht.

Meine Eltern haben über 70€ gelassen und mindestens 4 Bücher über Magersucht "damals" letzten Herbst gekauft.
Morgen muss ich mich mal wiegen lassen, das habe ich schon 4 Wochen nicht mehr getan.
Ich habe Angst davor, weil ich manchmal sehe, wie dünn ich dennoch bin, obwohl ich wirklich gut esse und keine Angst mehr davor habe. Nur noch manchmal, aber nicht im Sinne von "bin ich zu dick!" "Iiih, da ist Fett". Eher die Unsicherheit und Angst, wenn zum Beispiel meine Mutter zu sehr vom Rezept abweicht und meint, ich müsste nach wie vor mehr essen, als jeder andere in der Familie. Sowas verunsichert mich.
Es gibt einfach dumme Tage und dann denke ich immer, was das für eine Scheißkrankheit einfach mal ist.



In meinem Kopf breite ich die Arme aus und drehe mich über die grüne Wiese.
Die Bäume werfen leichten Schatten und ich drehe mich.
Über mir der Himmel und der Flieger.

Und er trägt mich meilenweit über Land und Meer.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen