Happiness does not wait

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Montag, 6. August 2012

Mee(h)r Freiheit

Ohje- mein Herz dreht gerade wieder am Rad, ich dachte, ich hätte jetzt erstmal 2 gute Monate Pause davon. Aber scheint ja nicht so.
Ja, nachts ist es, weiß ich. Aber es ist noch nicht spät, Musik zur Beruhigung gibt es schon, warmer Tee, eine liebe Tablette. Alles bestens soweit, wenn mein Puls nicht mal wieder Rekorde aufstellen würde. Es nervt.
Es nervt mich sehr.
Die Prüfungszeit ist das auch schon so gegangen, von Ruhe auf totales Rasen. Von Tempo 80 auf 130 rauf. Na herzlichen Dank auch, im wahrsten Sinne des Wortes.

Okay, sonst- ja sonst genieße ich Freiheit. Die Freiheit, morgens nur um 7 aufzustehen, um die Kleinen zu füttern und danach mit einem guten Buch, für das endlich wieder Zeit ist, zurück unter die warme Bettdecke zu huschen. Sich einzumummeln und schmökern. Die Freiheit, wieder telefonieren zu dürfen- Hallo liebes Sozialleben, danke, dass es dich noch gibt, nach dieser ganzen Zeit.
Die Freiheit, Filme zu gucken, Musik zu hören- wann und wie ich will- naja fast, meine Nachbarin ist noch nicht ganz durch mit ihrem Sommersemester und nerven, verbessert definitiv kein Verhältnis.
Die Freiheit, in die Stadt zu gehen und das gesparte Geld mangels «verschwenderischem» Sozialleben in eine Laufhose umzusetzen und neue Spikes, also die Nägel, nicht die Schuhe selber.
Die Freiheit, sich mit einem Radler raus zu setzen und der Abendsonne zu zusehen. Die ist übrigens ganz anders als im Norden. Den Blick aus meinem Fenster auf die untergehende Sonne, den vermisse ich sehr hier. Manchmal auch die Stille. Zuhause oben wollte unterm Tag keiner was von mir, waren alle zuhause, gab es für die Mahlzeiten Anwesenheitspflicht, aber wenn man unauffällig geblieben ist, wurde man in Ruhe gelassen. Weitestgehend. Die Jungs gehen mir manchmal ziemlich auf die Nerven, sodass ich ein wenig flüchte. Sie müssen ja nicht immer wissen, wo ich bin, was ich wann mit wem mache. Ich habe trotzdem noch Privatsphäre, meine eigenes Stück Ich-Sein. Das ist mir wichtig, das ist meine Freiheit.
Eine Freiheit ist es sicherlich auch, meine Wohnung wieder so herzurichten, dass ich mich wohlfühle. Aufräumen heißt das. Wegheften, Staub wischen, spülen- solange, bis ich genau das Gefühl habe, dass es gut so ist, weil es angenehm sauber ist.
Zuletzt- die Freiheit des Ohrwurms. Mit schönen Zeilen, immer und immer wieder spielend im Kopf ins Bett gehen und akzeptieren, dass diese vorsichtigen Worte einen in den Schlaf wiegen.


Silbermond - Unendlich (Ausschnitt) 
Ich bin gefallen und blieb liegen
Stand auf und wollte siegen
Denn ich schmeck' das Meer ist nicht mehr weit...

Für den Augenblick hielten wir die Luft an und zusammen tauchten wir bis auf den Grund.


Genau 2 Wochen werde ich nichts machen- diese, die nun schon begonnen hat vor einer knappen Stunde und die Urlaubswoche. Nicht die Seeleninsel, aber immerhin die gleiche Küste. Meer, verdammt viel Meer. Ohja und wieder ein Schwimmurlaub, ich werde es also auf das allernötigste begrenzen, vielleicht sollte ich meine Badesachen hier vergessen oder so, bevor ich in den Norden fahre. Auf Schwimmurlaub bin ich nicht scharf. Aber das Meer, diese magische Kraft, die unglaubliche Ruhe, die sich in mich senkt, bis da nichts mehr ist, was Panik, Angst, Stress heißt. Hoffentlich ist das Meer so ähnlich wie auf der Insel nebenan. Vielleicht sollte ich im Oktober noch ein Wochenende auf die Seeleninsel fahren, falls ich die Kraft von dort brauche. Die Arme auszubreiten und Zuhause sagen zu dürfen. Den Zauber zu spüren und den Wind, die Wellen, die weißen weißen Klippen.

Mein Herz ist ruhiger, solange, wie es dauert, bis ich wieder an morgen Nachmittag denke. Ich berichte später darüber, vielleicht- davor das hier hin zu schreiben, finde ich keine gute Idee. Vielleicht passt es wieder nicht. Egal. «Morgen» und nicht mehr heute.
Gute Nacht all jenen, die sich gerade noch hierhin verirrt haben!

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