Happiness does not wait

Seiten

Dienstag, 1. Mai 2012

Inliner

Ich rolle. Laufe. Vom Hausflur bis zum Teich an der Uni. Noch spüre ich meine Beine und die drückende Jeans unter den Schnallen. Ab dem See ist alles weg. Schneller, schneller.
Die Leute ignorieren. Die ganzen dummen Typen, dieser ekelige Sabberblick, wenn die besoffen sind. Sabbern allen weiblichen Wesen hinterher. So widerlich. Gemustert wie ein Stück Frischfleisch.
Dann kommt die Straße. Immer weiter. Die Schrebergärten. Die Firma. Das Industriegebiet. Aldi. Real.
Die Randbezirke der Stadt. Da ist Luft. Da ist Raum.
Da muss ich raus.
Rechts läuft die Straße immer noch.
Hier und da torkelt einer. Überall liegt was auf dem Weg. Die Rollen blockieren immer wieder.

Jetzt kommt der Fluss und das Schutzgebiet.
Die Bäume.
Das Wasser.
Die Wiesen.
Und endlich der Landgeruch.
Der weite Blick.
Da ist der Hochsitz und dieser unförmige Betonklotz kniehoch.
Mir ist kalt. Der Pulli ist viel zu dünn. Trotzdem sitze ich hier und schreibe. Und denke. Und atme.

Es ist zu dicht. Die Straße höre ich immer noch im Rücken.
Wie lange war ich unterwegs? Viertelstunde? Halbe? Oder länger?
Ich fahre und fahre. Und trotzdem wird es nie reichen.
Bis ans Ende dieser Welt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen