Happiness does not wait

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Sonntag, 28. Juli 2013

Waterways

Nach viermaliger Falscheingabe des Passwortes liegt also das vor:
zu leichtes, eingespieltes Passwort, was nun endlich mal einer Überholung bedarf, sodass sich die Finger neu gewöhnen müssen an die Abfolge der Buchstabenkombinationen.
Aber das nur nebenbei.

Es ist das Bild vom Timmendorfer Strand, das Meer. Zu wissen, dass viele viele Menschen Urlaub machen, dass sie wegfahren, dass sie in Dänemark, an der Nordsee, an der Ostsee oder in Skandinavien sind.
Die Seeleninsel fehlt. Das Loslassen und mal nur sitzen und dem Wasser entgegen weinen.
Die Lungen mit sauberer, unverbrauchter Luft füllen und spüren, dass man selber das ist. Die eigenen Körpergrenzen wahrnehmen können. Morgens einen Moin-Moin-Tee von mir aus schlürfen und mit einem Buch in der Hand alleine über das Meer schauen. Nachts sich komplett auf die Geräusche verlassen zu müssen. Und wenn man Bedrohung empfindet, sich wieder in die Sicherheit eines Zimmers flüchten zu können.

Dazu die Musik, die mich hochholt und runter, die Ruhe verströmt, den Druck etwas lindert, die Haut aufzuschneiden und das darzulegen, was sich irgendwo dahinter verbirgt.
Passender Weise heißt das Lied Waterways

Würde ich gut malen können, hätte ich die seelische Verfassung schon lange dargestellt. Aber dafür reicht es nicht aus. Vielleicht mag ich auch der Wirklichkeit nicht ins Gesicht schauen, wenn ich fertig bin, wenn die Pinsel mit der Acrylfarbe im Wasserglas stehen und mich das anschreit, was ich tatsächlich fühlen sollte. Vielleicht möchte ich das nicht sehen. Weitermachen und retten über diesen Zustand, der hinter der Stirn klopft, aber keinen Weg daraus findet. Wie eine Erkältung alle Wege abdichtet, ist der Zustand vielleicht solange gefangen, bis die äußeren Bedingungen besser sind und sich weniger Nährboden dafür findet.

Wie tausend Verbrühungen auf der Haut, wie lauter kleine Wunden, wie gereizte Haut, die spannt und drückt. Wie eine zu kleine Hülle, aus der man schlüpfen möchte, um wieder die Arme zu recken und Luft zu bekommen.
Alles legt seine Finger drauf.
Die gespannte Haut.

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