Happiness does not wait

Seiten

Mittwoch, 22. Juni 2016

Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann

(Francis Picabia)

London. Staatsexamen. Bauen. Rügen. Schwester. Uni. Ungarn.

Mein Kopf ist eine große runde Kugel, in der die Zukunftsgedanken für August und September wirbeln. Immer wieder stupst jemand sie an und sie blitzen auf. Verkünden die farbige Vielfalt der Möglichkeiten und Chancen. Der endlosen schnell laufenden Zeit. Zeit, die im Schlag des Lebensorgans mit dem Ticken der Uhr sich konkurriert.


Wofür nimmst du dir Zeit?

Die kostbaren Momente lässt du zwischen deinen kühlen Fingern zerrinnen.
Die Hast der direkten an der Schnur aufgezogenen Schritte.
Der hohe keuchende Kolibri Atem.
Die durchgestreckten geforderten Knie.
Der terminlich gemauerte Gesichtsausdruck.
Strenge. Kälte. Ziel und Flucht.

Links die Farben in zerlaufenden Bändern zu rau-abstrakten ungefühlten Mustern.
Zu der Rechten kleingroße kantigharte Personen und Gegenstandsumrisse.
Und beides webt sich ineinander wie Finger zweier Hände.
Zum emotionalen bunten Flickenteppich des Moments dieser Zeit.

Doch du greifst nicht zu. Bleibst nicht stehen. Lässt alles getrennt vorüberziehen .


Die wichtigste Klausur und ich habe fast nichts gemacht. Lerntricks und Tipps habe ich gelesen. Meine Lernumgebung eingerichtet. Begonnen, alles vorbeugende zur Abwehr der Erkältung meines Mitbewohners genommen.
Die Ruhe, mit der ich dem Umstand begegnen werde, ängstig mich. Die unbekannte Ruhe, die mir viel mehr den Blick auf das große Ganze richtet. Es ist nicht der letzte Versuch, aber eigentlich das letzte Semester. Vielleicht lässt sich darüber was regeln. Vielleicht auch über die Anerkennung der nachweislichen Prüfungsphobie. Und auch ein genötigter Umstieg auf Realschule würde mir zwar keinen Spaß machen, birgt aber die Chance, das auch für sich zu entdecken.
Die Zeit wäre nicht vollends verloren. Es gibt Wege und es ist nicht mehr nur der Abgrund, auf den ich zutaumel und mich, vor Angst rein zu fallen, direkt in die Tiefe stürze.
Also, Klausur, dann Klausuren, danach Examen. Eventuell anschließend London. Wieder bei meiner kleinen Familie sein und weiter ihren Stall bauen. Für die Uni parallel arbeiten. Meine Schwester in Ungarn besuchen, also vielleicht. Tanz der Vampire genießen. Letztendlich mit meiner Mutter nach Rügen touren.
Geordnet ist so "lame"

Meine bunten schillernden Glaskugeln im Kopf der Lebenspläne, die bei jeder bewegten Berührung los kullern, gegen andere stoßen und ein zaubertolles Bild projizieren, sind mir lieber.

Damit gehe ich nun schlafen. Gute Nacht, spannende Welt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen