Happiness does not wait

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Mittwoch, 21. März 2012

Tags: LAUT

Urlaub.
Ich glaube, ich nehme kaum mehr was anderes als das wahr.

Heute morgen wurde ich noch vor 6 Uhr geweckt. Meine Mutter hätte etwas mit uns "zu besprechen" beim Frühstück. Und da lag dann plötzlich ein ganz kleines Mädchen mit purer Angst. Mit dem Lieblingskuscheltier im Arm, das Plüschi an sich gedrückt, mit der Bettdecke bis zur Nasenspitze und einem lauten, klopfenden Herzen. Viel zu schnell. Angstklopfen.
Wir besprechen was- das reicht von reden über streiten zu geschlagen werden. Und immer diese Schuldfrage «Was habe ich falsch gemacht? Was kann ich tun, damit es nicht wieder passiert?» Keiner analysiert so genau wie ein verängstigtes Kind, keiner kann so schnell falsche Schlüsse ziehen wie ein Kind, keiner versucht sich so unauffällig einzupassen wie ein Kind oder jemand, der es von Kind auf nicht anders kennt oder es gerade gewaltsam lernt.
Wir besprechen was, ist dann nur auf Diskussionen und Streit zwischen meinen Eltern rausgelaufen. Es war mir nicht egal, gerade die Tränen meiner Mutter nicht, sie tut mir leid. Was sie auch tun wird, sie wird mir leid tun, sie kann ja doch nichts dafür. Sie will das alles nicht, was sie tut. Also, nein, es war mir nicht egal. Ich habe es wahrgenommen und dann doch wieder ausgeblendet. Was auch passiert, wegblenden, nicht denken. Betäuben.

Von der lauten Musik dröhnen mir die Ohren, der Kopf. Als wenn Gedanken abgetötet werden können davon. Das erste, was stirbt, sind meine Gehörzellen. Naja, scheiß drauf. Hauptsache, die Musik läuft und hämmert und schreit in mir. Hände auf den Ohren und die Musik aus den Kopfhörern direkt in die Gedankengänge fließen lassen.

Nachts ist es dann still.

Ich habe heute Glück gehabt und einen Termin für ein Erstgespräch bekommen. Im April. Es ist ja- gut. Irgendwie. Bis dahin muss ich schwimmen und nicht untergehen.
Die Seiten, die ganzen Internetquellen, die ich mit Lesezeichen versehen habe in den letzten Tage. Ich brauche sie nicht. Ich schaffe das so. Bis dahin schaffe ich das. Irgendwie.

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