Happiness does not wait

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Montag, 16. Januar 2012

Danke Körper, große Klasse

Leider muss man essen, damit man durchkommt, das habe ich schon begriffen, aber das heißt ja nicht, dass es schmecken muss. Ich wünschte, nichts der Welt würde schmecken, damit mein Magen begreift, dass Essen keine Freude ist, dass Essen für mich keine Freude ist.
Mein beschissener Körper will diese dumme Nahrung, dieses ganze ekelige Fettzeug. Der dumme Körper und mit einem blöden Magen, der knurrt und mir ist das scheißegal. Der hat das Problem, der Magen, der Körper hat Hunger, ich nicht. Da knurrt etwas, ein Geräusch, ich nehme das wahr und fertig, nur wenn da ein Geräusch auftaucht in der lauten Welt, reagiert doch auch nicht jeder. Also wozu soll ich essen, wenn da ein Geräusch kommt, das ist ja nett, dass mein Magen reden kann, aber ich will ihm nicht zuhören, ich rede nicht diese Sprache.
Ich will nicht essen und ich brauche es auch nicht, damit ich glücklich bin. Wie sollen denn bitte Fett und Kohlenhydrate und widerliche Kalorien einen glücklich machen?
Die machen nicht glücklich, sondern nur traurig und verzweifeln mich. Mein Körper will fett sein und ich will das nicht. Aber mein Körper tut ja eh, was er will, fett sein und aufgequollen und schwabbelig und einfach nur widerwärtig.

In der Stadt war Ich mit Kla.s und dann war da plötzlich nur noch mein Körper, der irgendwie eingewilligt hat, dass wir was essen. Klar, Pizza, Kla.s hat das vorgeschlagen, warum also nicht.
HALLO KÖRPER?! Pizza? Bist du irre? Das macht mal so richtig fett und ist damit fast das Top auf der Liste der bösen Sachen. Nein, mein Körper hört ja nicht. Der macht dann einfach mal.
Und ich? Wo bin ich? Was zählt meine Meinung? Ich hasse dich, Körper. Was sollte das? Ich wünschte, ich könnte mir meinen Finger in den Hals stecken und all den Scheiß wieder auskotzen. Das nervt, dass der Körper was macht und ich dann die Dumme sein muss, die sich um das Kotzen kümmern soll. Denn das ist ekelig. Das ist dermaßen widerlich, dass das Nicht-Essen wesentlich leichter ist. Aber in der Stadt kann man sich ja schließlich nicht einfach über die Regenrinne hängen und eine Runde brechen.
Aber naja, was solls. Der Körper brockt mir diese Scheiße ein, dann badet er das auch aus. Was tun mir denn bitte die Narben und das ganze Blut. Das ist die Sache des Körpers, seine Strafe, nicht meine. Denn immerhin ist das greifbarer als alles andere, was in mir ist. Was ich noch spüre.

Ich mag nur noch schlafen.
Mein Körper tut sowieso, was er will, der kriegt das schon ohne mich hin, der kann dann nach seinen Regeln spielen. Das wäre mir dann egal.

Sehnen, Sehnsucht nach etwas Heilem, nach der schönen Stabilität, nach Armen, die mich aufnehmen und festhalten, aber so bleibt mir das mich selber umarmen, das Stück Ich noch zusammenhalten, was noch da ist. Das tröstet nur nicht, das tut weh, dass da nur noch so wenig ist, was Ich ausmache.
Schlafen und nicht denken. Schlafen und schlafen und ein wenig geborgen liegen in den Decken.
Ein kleines bisschen Geborgenheit.

2 Kommentare:

  1. Liebe alwalo,
    dass alles was ich dir sagen will, ich kann es nicht..
    Ich mach mir Sorgen um dich, das weißt du, nicht deine Essstörung macht mir gerade die meisten Sorgen, du bist es. Du als Mensch. Du bist mir so verdammt wichtig und ich will und kann dich nicht verlieren, ich hab dich lieb, ja? Ich will immer da sein für dich und ich bin es, versprochen.
    Mir tut so vieles so leid, aber auch ich habe Fehler...
    Du fehlst mir.

    Deine Vielleicht.

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    1. Ich antworte dir an anderer Stelle noch richtig..

      Nur eins- wir haben alle Fehler, jeder hier. Und ich erwarte keine Vielleicht, die perfekt und ohne Fehler ist, wärst du das nämlich, hätte ich dich nicht kennen gelernt, denn wie kommt ein "Mensch" ohne Fehler dahin, wo wir angefangen haben mit schreiben?

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