Happiness does not wait

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Sonntag, 12. Juni 2011

Lost myself again

Mitten in der Nacht, viele normale Menschen schlafen.
Ich in letzter Zeit nicht. Mein Kopf arbeitet, denkt und grübelt. Er lässt sich nicht mehr einfach austricksen mit leichten Tabletten, vorlesenden Stimmen im Hintergrund oder beruhigender Musik auf den Ohren. Obwohl er die ganze Zeit wach ist und mir den Schlaf raubt, produziert er nicht viel, was ich in die Kategorie "Sinnvoll" sortieren würde. Im Gegenteil, es kommen Gedanken durch, die ich schön verstaut habe in kleinen Kartons, auf hinteren Regalbrettern, in dunkel verschlossenen Schränken. Doch kleine Wortfetzen reichen aus, um sie umzureißen, zu zerfleddern und Chaos ausbrechen zu lassen.

«Seifengeschmack»
Und das Gefühl des Dreckes, der Beschmutzung ist wieder da. Woher das kommt, das weiß ich nicht mehr, ich will es nicht wissen. Vorahnungen vielleicht, aber die sind nicht sicher.

Blicke reichen genauso aus wie der Klang einzelner Worte.
Leugnen kann ich mein Verhalten wohl kaum, ich habe Sehnsucht. Wenn ich an die Kasse gehe im Supermarkt oder in der Drogerie, suche ich die Kasse, an der die Schlange ganz kurz ist oder an der keine Rasierklingen zu finden sind. Ich wollte keine mehr kaufen, aber geheim halte ich das Geld schon passend zurecht dafür. Sehnsucht nach Schmerz und der kurzen Stille danach.

Ich dachte, ich kann das, ich schaffe es, die Beleidigungen zu ignorieren, die er mir schickt. Es verletzt mich nicht, nein, mich nicht. Das ist mir alles egal, es ist vorbei, es ist besser so. Aus. Ende.
Völlig falsch eingeschätzt.

Trotzdem habe ich ein Versprechen geleistet, einer Freundin, meiner guten Freundin. Dass ich mir schnell Hilfe suche, wenn es nicht mehr geht, wenn es zu viel wird und mir über den Kopf steigt.
Weil ich mit meiner Therapeutin nicht darüber reden kann, weil ich das nicht richtig auf Reihe bekomme. Weil ich dort still und stumm sitze, sie aussperre aus meinen Gedanken.
Aber manchmal denkt mein Kopf, dass es schön wäre, wenn ich endlich aufschlagen würde auf den Boden, nur damit dieses Fallen beendet ist und ich mich nicht über die Momente quälen muss, die mir so die Kraft rauben.
Mein Kopf denkt viel, nur irgendwo habe ich mich darin selber verloren.

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