Happiness does not wait

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Montag, 25. Juli 2011

Hungern, Essen, Brechen

Ein Mensch braucht andere Menschen.
Ein Mensch braucht Liebe, Geborgenheit.
Ein Mensch braucht Freiheiten.
Ein Mensch braucht Regeln.
Ein Mensch braucht auch mal Streit.
Ein Mensch braucht das Miteinander.
Ein Mensch braucht das Alleinsein.
Ein Mensch braucht so viel mehr...
Ein Mensch braucht Essen zum Überleben.
Ein Mensch braucht Wasser zum Überleben.

Vorallem dieses Essen und Trinken. Wasser, Tee, Cola light, mal auch was anderes- alles kein Problem. Trinken geht gut. Das vergesse ich auch nicht.
Essen, ja immerzu essen, das geht mir auf die Nerven.
Aufstehen und Frühstück -Hallo? Ich schlafe noch halb, lasst mich was trinken, dann bin ich wach und kann in den Tag starten.
Mittagessen- dabei habe ich gerade erst gefrühstückt, wozu wieder was essen?
Kaffee trinken mit Keksen- Kaffee hasse ich und Kekse mag ich nicht. Ich trinke Tee, das ist gut.
Abendbrot- immer die gleiche Zeit, ich komme zu spät, immer. Verpassen tut man sowieso nichts.

Meine Mutter hat heute ein Zirkus gemacht, weil ich wenig gefrühstückt habe. Gestern, weil ich wenig zum Mittag gegessen habe. Es ist toll, wenn man sie austricksen kann. Will die mich abfüllen oder was? Ich hasse das, immer essen, essen, essen. Soll doch wer anders ihre Nudeln essen, die noch halb im Fett schwimmen und dazu ihre Frikadellen, die wieder viel größer sind als beim Mal davor. Immer Salat mit Soße, pur schmeckt der wirklich besser. Wozu braucht Gemüse, was gekocht ist noch Soße? Und Kartoffeln? Wozu muss das alles fettig sein? Das ist ekelig. Das ist so widerlich.

Wenn man sich in der Welt umschaut, ist das wirklich unfair verteilt. So viele fette Leute, die immer mehr wiegen und im krassen Gegensatz dazu die ganzen Menschen, die in den Entwicklungsländern qualvoll verhungern.
Menschen, die freiwillig Diät machen. Ich mache das auch. Diät, mehr ist das eigentlich nicht, ich will ja nur abnehmen. Wieso dürfen das alle und ich nicht?
Wieso kriege ich Ärger mit meinen Freundinnen, wenn ich auf Suppe und Tee das Essen reduziere? Die essen ja auch nicht jeden Tag ausgewogen. Was ist schon dabei, wenn man mal sich übergibt. Wenn man sich dann besser fühlt. Sonst fühle ich mich nicht wohl und das ist es doch, wo nach ein Mensch auch strebt, dass es einem gut geht.

3 Kommentare:

  1. So Liebes, ich werde es nie Leid diese Diskusion mit dir zu führen:
    -du hast eine gestörte Wahrnehmung bezüglich des Essens
    -du leidest an einer Körperschemastörung
    -du ekelst dich vor Kalorien
    -du zählst eben diese
    -deine Gedanken drehen sich nur noch um das Thema Essen/Nahrung
    -Andere Menschen sind IMMER viel dünner als du
    -du siehst im Spiegel sofort, was du vor zwei Minuten gegessen hast
    -du hast Angst vor der Waage aber benötigst sie zur Kontrolle
    -du findest dich selbst fett, und es schwabbelt wenn du dich irgendwo berührst
    -du brauchst ewig zum Essen
    -du zerschneidest dein Essen förmlich fast zu Brei
    -du isst nicht gern in Gesellschaft,weil du dich beobachtet fühlst
    -du versuchst die Nahrung die du zu dir genommen hast, schnellstmöglich wieder los zu werden (ausgleichender/exessiver Sport, Erbrechen, ...)
    -dein Wunsch ist es, nur noch aus Haut und Knochen zu bestehen
    -Essen ist grundsätzlich böse und schlecht
    -du hast unglaubliche Angst auch nur 100g zu zunehmen
    -du fühlst dich müde und schlapp

    Ich hab so Recht oder? Und eigentlich weißt du das auch, und egal ob du diesen Kommentar jetzt veröffentlichst oder nicht, du weißt ganz genau, dass ich Recht habe, aber wirst jetzt versuchen zu dementieren.

    BTW: Öfteres Erbrechen führt zu einer Übersäuerung der Speiseröhre und zu Zahnschmelzabbau.

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  2. Ich kann so gut verstehen wie du dich fühlst und ich kann so gut verstehen, dass all das was du hier schreibst für dich echt und überzeugend klingt. Dass all deine Argumente für dich logisch sind.

    Und deshalb weiß ich auch, dass all das Ausflüchte sind, um deine Krankheit zu rechtfertigen. Es wird nie ein dünn genug geben. Du wirst nie dünn genug sein, um das zu kompensieren was du kompensieren musst.

    Du wirst nie glücklich sein, wenn du abgemagert bist. Ich weiß noch, dass ich mich toll fühlte, ich war voll von Adrenalin und hätte jeden Momente umkippen können.

    Ich hoffe, du schaffst dein Studium so, ich befürchte, du wirst es nicht schaffen, wenn du so weitermachst. Ich habe Angst, dass du sterben wirst, wenn du so weitermachst. Bitte sag nicht, es sei nicht schlimm, denn ich weiß (gerade ich), dass es schlimm ist. Dass du leidest. Dass es keinen Spaß macht, Menschen anzulügen, die man liebt, damit man nichts essen muss. Es macht keinen Spaß, immer und immer nur Angst vor dem Essen zu haben. Da ist kein Platz mehr für anderes, nur die Panik.

    Ich denke an dich.

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  3. Ich hab mich so schön gedrückt vor der Antwort.

    Also, ich erbreche nicht regelmäßig, sondern im Moment überhaupt nicht. Ich finde den Geschmack ziemlich eklig danach. Und trotzdem bin ich nicht dünn, sondern fühle mich einfach nicht wohl.
    Ich stelle aber nicht den Anspruch, glücklich zu sein, wenn ich dünn sein sollte, aber es könnte dazu beitragen, dass ich mal glücklich wäre.
    Nein, es macht keinen Spaß Angst vorm Essen zu haben, aber ich habe in dieser Woche Seeleninsel zugenommen- ZU und nicht AB.
    Ich weiß, dass du, Vielleicht, immer und immer wieder diese elendige Diskussion führen wirst mit mir. Warum sollte ich den Post nicht veröffentlichen? Das beisteuern kannst du gerne und dann und wann sehe ich sogar, dass du Recht hast in dem einen oder anderen Punkt. Nur ich bin müde von der Diskussion über immer das gleiche, selbst Frau Therapeutin hat einen Korb von mir bekommen, als sie wieder damit anfing. Ich mag nicht nur über Essen reden, weil es genug andere Themen gibt über die man reden kann und sollte. Das denken ist immer noch jedem selber überlassen.
    Ich sag auch nicht, dass es nicht schlimm sei, nur ich will nicht sterben daran. Alles, das nur nicht.

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