Happiness does not wait

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Mittwoch, 20. Juli 2011

Take me away

Ich vermisse die Brombeeren. Die Stachelbeeren sind toll, die schmecken auch, obwohl fast schon alle gepflückt sind. (Wer sie nicht kennt, die haben schon Stacheln, zumindest optisch her, die kann man aber mitessen, weil sie weich sind und eben nicht pieksen.) Erdbeeren hatten wir wenig dieses Jahr, aber dafür wieder eine Masse an Kirschen. Keine Ahnung, wie oft ich im Baum war, um selbst von oben die zu erwischen. Jetzt gibt es Gurken und Zucchinis, Kohlrabi, Bohnen, Zwiebeln, Tomaten. Dieser ganze Gemüsekram. Lecker, nur meine Brombeeren haben sie einfach abgeschnipst letztes Jahr und jetzt tragen sie nicht.
Trotzdem liebe ich unseren Garten. Auch wenn ich die weite Rasenfläche bisschen öde finde, ich hätte Bäume gepflanzt. Buchen oder Birken oder noch einen Ahorn. Wenn meine Eltern endlich mal diese ganzen Bäume in Ruhe lassen würden. Das ist total lästig, wenn sie sie alle abschneiden lassen, weil sie zu groß geworden sind oder das Licht von den Nachbarn wegnehmen und so weiter. Der Kletterbaum meiner Schwester musste weichen, meiner wurde gekürzt, nächstes Jahr fliegt er auch raus. Wenn ich dann ausgezogen bin, ich weiß das, weil er meiner Mutter ein Dorn im Auge ist. "Der sieht überhaupt nicht gut aus. Außerdem schau doch mal, eine Seite ist dunkelgrüner als die andere Seite. Zusätzlich hängen immer die Äste zu Frau Hfk. in den Garten... "
Ich glaube, sie werden auch die Schaukel wegnehmen. Das fände ich echt traurig. Ich schaukel' gerne, es ist ein bisschen wie fliegen. Man sieht nur den Himmel- der heute übrigens wieder mal blau ist und nicht nur dunkelgrau wie die letzten Tage. Manchmal kommt es mir so vor, dass ich die Arme nur ausstrecken müsste, um die Wolken anzufassen. Ich mag Wolken, ich mag den Himmel, ich mag das Fliegen und ich liebe die Freiheit. Wenn ich aufhöre zu schaukeln, fühle ich mich eine Weile frei, dann kann ich besser atmen. Das kann ich hier oft nicht. Es ist schon besser als früher, nur richtig wohl fühle ich mich im Norden. Norwegen, Schweden, Dänemark, Irland, Rügen. Vielleicht muss ich später dort mal leben oder zumindest im hohen Norden in Deutschland. Hauptsache, es ist irgendwie grün. Nicht, dass ich was gegen Großstädte habe. Im Gegenteil, ich brauche das, wenn das Leben pulsiert. Zu still geht auch nicht, dann drehe ich am Rad. Nur die Natur zum Zurückziehen brauche ich, wenn da dann noch eine Schaukel steht, wäre es perfekt. Oder super mindestens. Perfekt, ist so ein Wort für sich.

Ich freue mich auf Rügen. Sehr sogar. Auf die Ruhe dort und auf das Laufen an der steinigen Küste.
Aber vorher muss ich unbedingt das eine fertig kriegen, danach ist es zu spät. Also mal schauen, dass ich das morgen alles zusammen suche.

Ich wünsche mir gerade, dass die deutsche Post ein bisschen schneller ist.

Und die Musik soll wieder leiser sein, ich weiß auch nicht. Radio überfordert mich, andere Musik irgendwie auch heute. So, als würden die Melodien meine Gedanken nicht beflügeln oder zur Ruhe kommen lassen wie sonst oft, sondern total blockieren. Dann läuft das über und mir die Tränen über's Gesicht.

«Take me away
A secret place»

«Take me away
To better days

Take me away
A hiding place»
(Natasha Bedingfield - Pocketful of sunshine)

Die Fröhlichkeit in der Melodie passt mir nicht unbedingt, aber der Text, diese Zeilen an sich gefallen mir gut, auch jetzt gerade.

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